Montag, 26. Januar 2015

Haschisch made in Schleswig-Holstein

Da kommen bei mir alte Erinnerungen auf

In Holland sind wohl die Gesetze verschärft worden, Hasch anzupflanzen oder zu vertreiben, ganz konkret habe ich das heute in den Nachrichten nicht verstanden. Auf jeden Fall hörte ich gerade bei NDR1, dass hier bei uns in Schleswig-Holstein eiskalt jede Woche eine Plantage mir Cannabis-Pflanzen entdeckt wird, teils Riesenanpflanzungen. Der Handel mit Haschpflanzen blüht hier also richtig. Das hätte ich echt nicht gedacht, auch wenn ich halt von früher weiß, dass es nicht besonders schwer ist, die Pflanzen zu pflegen.

Ich musste, als ich das hörte, an meinen ersten Job in einer Gärtnerei denken. Das war 1992 in einer Öko-Gärtnerei, wo wir eigentlich Dachstauden und Teichpflanzen angebaut haben.

In einem der Treibhäuser wuchsen aber auch Cannabis-Pflanzen.





Mein Job dort bestand darin, Pflanzen zu pikieren, bei Bestellungen zu verpacken und versandfertig zu machen und morgens immer danach zu schauen, wo überall gegossen werden musste.

Bei Wasserpflanzen müssen die Becken voll genug sein, bei Sumpfpflanzen ähnlich, nur etwas weniger, Dachstauden brauchen zum Anwachsen auch täglich Wasser und Cannabis-Pflanzen eigentlich auch nur .. und dann genug Licht und Wärme, was diese Pflanzen in jedem stinknormalen Gewächshaus bekommen, im Falle eines normalen Gewächshauses auch ohne künstliche Wärmelampen und dergleichen. So viel Wasser wie Sumpfpflanzen brauchen sie nicht, eher die Menge wie die Stecklinge von Dachstauben, so lange die kleinen Dachstauden noch in den Zapfencontainern stecken, um Wurzeln zu bilden. Nasse Füße brauchen sie also nicht, sondern nur täglich ihren üblichen Regenschauer mit dem Wasserschlauch. Dann brauchen sie nur noch gute Komposterde mit genug Nährstoffen drin.


Die Holsteiner scheinen aber nicht die einzigen zu sein, die Haschpflanzen anbauen. Lach.



Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Leute in Deutschland Cannabis derart professionell anbauen .. obwohl, klar diese Pflanzen sind nicht besonders anspruchsvoll und recht pflegeleicht.

Mein Chef meinte damals zu mir: Du kannst hier alles vertrocknen lassen, aber nicht die Haschbäume .. grins.




Was ich sehr schade finde ist, dass man diese wirklich bildschönen Pflanzen nicht im Vorgarten haben darf .. die sehen besser aus als Pampasgras und dergleichen .. werden sehr groß und haben wunderschöne filigrane Blätter ... ich hoffe,der NDR nimmt mir deshalb nicht übel, dass ich einige der Bilder verlinkt habe, um sie mal zu zeigen.





Gehandelt haben wir damals ganz normal mit Dachstauden und Teichpflanzen. Die Cannabis-Pflanzen waren nur einige und für den privaten Gebrauch von unserem Chef da. Marihuana oder Gras, wie man das umgangssprachlich ja auch nennt, lässt sich nur aus einer der beiden Pflanzen machen. Ich habe aber vergessen aus welcher. Ist zu lange her. Cannabis-Pflanzen gehören zu den Gewächsen, wo es männliche und weibliche Pflanzen gibt. Um sie zu züchten, braucht man beide Sorten, denn sonst vermehren sie sich ja nicht. Aber nur aus einer davon kann man Gras oder Hasch machen, denn bei der anderen ist zu wenig Wirkstoff drin. Zumindest war das damals noch so.

So wie ich beim Stöbern durch die vielen Beiträge, von denen ich Euch nur einige hier mit verlinkt habe, gelesen habe, sind die Züchtungen im Laufe der Zeit aber verändert worden und die Pflanzen enthalten zunehmend mehr Wirkstoff.

Ich weiß auch von meinen früheren Mitschülern, dass zu viel Hasch alles andere als gut ist, denn wer das Zeug täglich wie Zigaretten raucht, verändert sich total und ist irgendwann nicht mehr derselbe Mensch wie früher. Das ist genauso wie bei zu viel Alkohol. Anders als Besoffene, die ja eher oft aggressiv werden, wirken Menschen, die laufend bekifft sind, eher total lahmarschig, die kriegen nichts mehr auf die Reihe und verkommen komplett. Ihr Hirn scheint sich nur noch darum zu drehen, wie sie sich weiter bekiffen können, und das ist vielleicht nicht so teuer wie Koks oder H, aber teuer genug allemal, denn 1 Gramm Hasch kostet heute ungefähr 10 Euro .. und ein echter Kiffer, der anders als jemand, der Hasch vielleicht nur mal raucht in einer Partylaune, der wird damit noch nichtmal einen Tag auskommen.

Nun ist Schnaps ja in Deutschland auch nicht verboten und Zigaretten, die zwar charakterlich einen Menschen nicht so verändern, aber auch alles andere als gesund sind, ebenfalls nicht. Ich persönlich finde kiffen nicht schlimmer als saufen, aber auch nicht besser und denke, verharmlosen sollte man es auch nicht. Bei manchen Krankheiten ist Hasch sogar gesünder als viele stinknormale Medikamente und inzwischen ja in dem Fall dann sogar erlaubt, es für sich selbst anzubauen.


Ich selbst gehöre nicht zu den Menschen, die in irgendeiner Form drogensüchtig sind. Ich schlucke keine Schmerztabletten, ich habe noch nie geraucht, ich trinke sehr selten alkoholische Getränke und ich habe noch viel seltener mal Hasch geraucht, aber früher irgendwann schon und fand den Rauschzustand weniger gefährlich für mich als besoffen zu sein, denn ich habe in jungen Jahren auch schon zu viel getrunken und kenne den Unterschied.

Bei Hasch fühlt man sich ziemlich abgehoben, aber ist nicht wie bei zu viel Alkohol komplett unzurechnungsfähig. Musik hören fand ich bekifft z. B. sehr anregend .. es hörte sich irgendwie besser an, also noch besser, und Musik höre ich halt gern.

Ich habe allerdings auch in meiner Jugend und auch auf meiner Abi-Fete oder an meiner ältesten Tochter, die früher einen Extasy-süchtigen Freund hatte, erlebt, was einem passieren kann, wenn einem jemand andere Drogen irgendwo rein mischt.


Als ich jung war, habe ich mit meinem Ex in einer Disco in Garden Hasch gekauft und kriegte plötzlich wahnsinnge Angst, lief zur Toilette und sah Blut aus dem Wasserhahn laufen, als ich mir die Hände waschen wollte. Mein Ex musste sich nur übergeben. Ich hatte stundenlang regelrecht Panik. Habe danach lange kein Hasch mehr angerührt. Auf meiner Abi-Fete muss mir jemand irgendwas in den Sekt gemischt haben, denn beim Autofahren sah ich plötzlich Hirsche mit leuchtenden Augen auf mich zukommen. Mein Ex, der eigentlich zu viel Bier getrunken hatte, ich da ich fahren wollte, nur ein Glas von diesem Sekt, sagte ich soll sofort anhalten, ist dann selbst nach Hause gefahren, war ja mitten in der Nacht und laufen wäre zu weit gewesen. Sowas ist alles andere als nett und sowas passiert aber, wenn Drogen illegal gehandelt werden. Meine Große hatte einen Freund, der später wegen Extasy in einer Suchtklinik war und mir, als er wieder raus kam und dann eine Weile bei uns wohnte, es nicht ausgehalten hat und auszog und mir beim Abschied sagte, er geht, weil er meine Vanessa nicht mit reinziehen will, denn er könnte ohne das Zeug nicht mehr leben ... er hätte ihr nämlich früher öfter heimlich was davon ins Glas getan und würde das auch wieder tun, wenn er wieder drauf sei.

Ja, das ist mir damals aufgefallen. Sie hatte ständig Probleme mit dem Kreislauf, war deshalb auch mehrfach beim Arzt und sie wirkte immer so, als ob sie irgendwie auf den Turkey sei .. ich hatte damals gerade den Job in einer Suchtklinik und habe das bei unseren Patienten ja miterlebt .. andererseits sagte sie, sie hätte keine Drogen genommen, als ich sie fragte, und ich hatte nicht das Gefühl, dass sie mich anlügt. Sie hat mich auch nicht angelogen, denn sie hat gar nicht gewusst, dass ihr Freund ihr wenn sie auf der Toilette war, Extasy ins Getränk gemischt hat, was er mehrmals gemacht hat.


Aus diesem Grund gehöre ich zu den Menschen, die denken, es wäre sinnvoll, Cannabis zu legalisieren und genauso wie Alkohol oder Zigaretten legal in Geschäften anzubieten. Zu viele Menschen rauchen das ab und zu gern und sollten nicht gezwungen sein, es auf dem illegalen Markt kaufen zu müssen, da es in meinen Augen eher ungefährlicher als Alkohol oder Zigaretten ist, wenn man es nicht übertreibt.

Andere Drogen, die heute noch auf dem gleichen Markt verkauft werden wie Hasch, sind viel zu gefährlich, als dass man junge Menschen diesem Risiko aussetzen sollte.

Da sind die Gewinne nämlich noch größer.

Dass um Hasch so ein Theater gemacht wird, da denken viele Menschen, es ist die Alkoholindustrie, die Verluste befüchtet, wenn es legal auf den Markt kommt. Ich glaube, dass die damit auch Recht haben.

Was ich persönlich wichtig finde ist zu lernen, mit leichten Drogen wie Alkohol oder Hasch vernünftig umzugehen, sich das Rauchen wenn möglich gar nicht erst anzugewöhnen, denn ich lebe mit einem Raucher zusammen und weiß, wie süchtig Tabak macht und wie ungesund das ist, und zwar auch für die Menschen, die mit einem Raucher zusammenleben und zum Passivrauchen ja dann gezwungen sind.

Das Argument, Hasch enthemmt beim Sex und so weiter, finde ich ziemlich blödsinnig. Auch Alkohol enthemmt gehemmte Menschen.

Menschen, die geistig gesund sind, sind aber weder beim Sex noch anderswo gehemmt und werden deshalb die Dinge, bei denen der Körper natürliches Dopamin ausschüttet, auch auf normale Weise erleben können und brauchen dazu weder Schnaps noch nen Joint, um ihren Spaß zu haben.

Dennoch denke ich, dass gerade Hasch legalisiert werden sollte .. es nimmt dem Zeug auch den Reiz des Verbotenen .. und der übt gerade auf Jugendliche, die erwachsen sein wollen, eine ungemein große Anziehungskraft aus.

Liebe Politiker, denkt mal darüber nach.

LG Renate

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