Samstag, 15. Februar 2014

Bei Hufrehe ist Schmerzmittel nicht das Mittel der Wahl

Wieder ein Hufrehe-Todesfall unter starker Schmerzmittelgabe


In meinem neuen Blog-Forum


hat eine sehr alte Freundin wieder zu mir gefunden. Wir kennen uns seit über 10 Jahren, weil ihr damaliges Pony an Hufrehe starb. Mandolito hatte unter anderem auch als sehr starkes Schmerzmittel Phenylbutazon bekommen.

Mein altes Forum und auch das davor gibt es nun leider nicht mehr. Dennoch kann ich Euch aus dem Bauch raus versichern, dass ich noch nie einen guten Hufreheverlauf bei einem Pferd erlebt habe, dass wochen- oder monatelang unter starken Schmerzmitteln stand.

Meine Freundin Andrea sagte, im Forum der Hufpflegerin Ulrike sei ein Todesfall gewesen, ich soll doch mal lesen gehen.

Ein kleines Pony mit Hufrehe-Neigung hat es leider nicht geschafft. Andrea hatte zuerst überlegt, das Tier selbst in ihre Herde zu nehmen, es kam dann aber woanders unter.

Es wurde da nicht allzu viel beschrieben, aber schon, dass Mr. Ed, so hieß der Kleine, zuletzt mit sehr hohen Schmerzmittelgaben und Sedalin zur Blutverdünnung behandelt worden sei.

Sedalin ist ein Beruhigungsmittel, stellt die Blutgefäße nur weit, es wirkt vollkommen anders als Heparin, von dem ich denke, es hilft eben nicht, weil es blutverdünnend ist, sondern es hilft deshalb, weil es den Fettstoffwechsel ankurbelt und das halte ich für wichtig, um hohne Laktatkonzentrationen im Pferd abzubauen, die bei zu Hufrehe neigenden Pferden aufgrund eines etwas trägen Fettstoffwechsels sonst schlecht schnell weg kommen.

Heparin wäre besser gewesen als Sedalin.

Von lange Schmerzmittel, auch wenn das human klingt, weil Hufrehe ja so weh tut und es auch entzündungshemmend wirkt, und Hufrehe ist eine Entzündung im Huf, halte ich dennoch nichts.

Der Stoffwechsel muss beim Rehepferd normalisiert werden und das wird er nicht, so lange das Pferd Schmerzmittel bekommt. Schmerzmittel hemmt die Prostaglandinsynthese und damit das Immunsystem und vor allen Dingen die Wirkungsweise der essentiellen Fettsäuren.

Dass die wirken können, ist aber gerade beim Rehepferd essentiell wichtig, man darf sie nicht tagelang oder noch länger lahmlegen, allerhöchstens vielleicht eine Woche, sonst bringt man das Hufrehe-Pferd nämlich langfristig um.

Es tut mir so leid um den kleinen Mr. Ed.

Aber ich blogge das, damit andere es finden und vorsichtig mit zu vielen Schmerzmitteln sind.

Bei Hufrehe hilft Heparin, gutes Heu und Stroh, vorsichtig sein mit Schimmel und Giftpflanzen, Bierhefe im Futter, Omega-3-Öle im Futter, sparsam mit Zucker und Stärke, auch Eiweiß und wenn das Pferd wieder laufen kann, viel Bewegung .. muss nicht reiten sein, Bodenarbeit ist auch gut.

Auch wenn Euer Pferd vielleicht wochenlang etwas stöckerig läuft, gebt ihm die Chance zu überleben. Und das tut Ihr nicht, wenn Ihr auf einen Tierarzt hört, der dem Tier nur Schmerzmittel, und das noch in rauhen Mengen und viel zu lange gibt.

LG
Renate


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