Die Idee von Claudia Dieterle, Autoren zusammenzubringen
Über meine Kreise bei Google plus lernte ich zufällig Claudia Dieterle kennen, die dort die Frage stellte, wie die Mitglieder einer Community übers Schreiben eigentlich dazu gekommen wären zu schreiben. Siehe http://www.tipptrick.com/blogparade/ .
Das ist gar nicht leicht zu beantworten. Wenn ich genau darüber nachdenke, habe ich schon so lange irgend etwas geschrieben, wie ich schreiben kann, sogar schon als Kind. Früher habe ich mehr Gedichte geschrieben und später, als ich mich das erste Mal verliebt hatte, auch sehr oft für meinen ersten Ehemann.
Ein für mich einschneidendes Erlebnis brachte mich dazu, zum ersten Mal im Leben etwas ähnliches wie einen Tatsachenroman zu verfassen. Das war der Verlust meines Enkelkindes Raphael im Frühling 2003, auf den ich davor fast 3 Jahre täglich aufgepasst hatte, als meine Tochter nach der Trennung von seinem leiblichen Vater ihre Ausbildung beendete, nebenbei jobbte und unter anderem auch oft abends ihren heutigen Ehemann traf, der nicht der Vater dieses Enkelkindes von mir ist und den Jungen auch lange nicht kennenlernen wollte. Das änderte sich, als meine Tochter einen schweren Reitunfall hatte. Unser Kaltblut-Mix rutschte in einer Kurve im Frühling in einer Pfütze aus, in der unten noch Eis gewesen war, überschlug sich und überrollte meine Tochter, als ich den beiden und einer Freundin, die unseren Knabstrupper ritt, gerade mit dem Kinderwagen und meinem Enkel entgegen fuhr.
Es war seltsam, irgend etwas hatte mich veranlasst, meinen Enkel zu schnappen und den beiden ein Stück entgegenzufahren. So war ich da und konnte unser Kaltblut-Mix halten und auf meine Tochter achtgeben, während die Freundin meiner Tochter mit unserem Knabstrupper zum Stall ritt und den Krankenwagen rufen konnte.
Ich kannte die Handynummer ihres anonymen Liebhabers, der so sonderbar war und sich vor allen Leuten versteckte, die an ihrem Kühlschrank hing, längst auswendig und rief diesen Mann kurzerhand an, er möge unbedingt kommen, meine Kleine würde ihn jetzt brauchen.
So kamen wir beide ins Gespräch. Er meinte, er hätte Angst vor einer weiteren emotionalen Bindung, weil bereits zwei in die Brüche gegangen seien und ich sagte ihm, das sei ein Fehler, denn dass meine Tochter sich dieses Verhalten gefallen ließe würde doch beweisen, wie sehr sie ihn lieben würde.
Wir hatten viel Zeit zu reden, bis meine Tochter wieder zu sich kam. Danach nahm er sie mit zu sich nach Hause, kaufte auch ein Gästebett für meinen Enkel und stellte ihn seiner Mutter und Großmutter vor, die beide auf einem Bauernhof lebten, auf dem man Pferde halten kann. Die Großmutter beschloss daraufhin spontan, dass sie den kleinen Jungen gern statt meiner weiter beaufsichtigen wollte. Ich fand das nicht richtig und geriet in einen heftigen Streit mit ihr.
Das Ergebnis war, dass mir dieser Mann mein oder sagen wir besser unser Pferd wegnahm, nämlich besagtes Kaltblut-Mix, das das einzige Pferd ist, auf dem ich sehr alt reiten lernte und auf dem ich mich jemals sicher gefühlt habe, das aber auch meine Tochter genauso gern hatte. Aber noch schlimmer war, dass er mir auch sofort jeden Kontakt mit meinem Enkelkind untersagte. Anschließend nutzte er sein Wissen über manche Differenzen, die Familienmitglieder nun einmal über den Rest einer Familie wissen, um mir auch noch meinen Schwiegersohn, der zu meiner Ältesten gehört, auf den Hals zu hetzen.
Ich schrieb in der Zeit, bis sich diese Zustände nur einigermaßen besserten, ein Tagebuch, dem ich den Namen "Wenn die Sonnenblumen blühen" gab, weil ich sicher war, dass meine Kleine den Kontakt erneut zu mir suchen würde, wenn die Sonnenblumen blühen würden. Das war auch so.
Die ersten Zeilen davon waren:
"Der weiße Teddybär lag auf dem Rücken und sah mich mit seinen Knopfaugen an. Dein Bett ist so leer, so leer wie mein Leben ...."
Ich hatte damals vor, es unter einem Pseudonym zu veröffentlichen und gab mir einen Fantasienamen, ich fand sogar einen Verleger, mit dem ich mich anfreundete, der mir später davon abriet, weil er meinte, das gäbe schrecklichen Ärger mit der Familie, weil die immer rauskriegen würde, wer die Autorin sei, denn das Buch wäre gut und irgendjemand würde darüber berichten und mich verraten.
Später hatte ich lange eine Homepage auf einem Familienserver, den mein jüngster Sohn betrieb, auf der ich oft etwas veröffentlicht habe, das ich als Stimmungsbilder bezeichnen würde. Ich schrieb dann immer auf, was ich auf der Weide sah, wenn ich bei meinen Pferden war, aber auch, was für Gedanken ich dabei hatte und setzte passende Fotos dazu.
Diese Homepage gibt es heute nicht mehr, weil mein Sohn den Server irgendwann aufgab. Auf diesem alten Server gab es auch damals bereits mein 1. Hufrehe-Forum zum Austausch über die Pferdekrankheit Hufrehe, denn in der Zwischenzeit hatte eines unserer Pferde Hufrehe bekommen.
Ich habe später ein neues Hufrehe-Forum eröffnet, aber das wurde nicht mehr so bekannt wie das alte. Da dort selten jemand etwas schreibt, nutze ich es inzwischen mehr zum Verlinken für unseren Blog, den mein Mann und ich seit etwas über einem Jahr betreiben. Ab und zu, wenn ein Notfall dort auftaucht, helfe ich aber nach wie vor auch aktiv diesen Pferden und ihren Besitzern.
Hufrehe ist ein Thema, mit dem ich mich inzwischen perfekt auskenne.
Ich habe auch einmal vor gehabt, ein Buch darüber zu schreiben, aber auch die Erfahrung gemacht, dass mich das mehr kosten würde als meine Kenntnisse einfach umsonst im Internet der breiten Masse zur Verfügung zu stellen. Also mache ich das. Auch das Thema Hufrehe ist ein Blog-Thema von mir.
Als ich 54 Jahre alt war, ging meine nie glückliche Ehe endgültig in die Brüche. Ich pflegte damals bereits seit 7 Jahren meine Mutter. Es war eine sehr harte Zeit. Ich wäre beinahe mit der alten Frau, die auf einen Rollstuhl angewiesen war, obdachlos geworden. Kurz davor lernte ich meinen heute 2. Ehemann kennen, der Obdachlosigkeit kennt, denn nach einem psychischen Zusammenbruch nach seiner Scheidung war er wirklich obdachlos, und das mitten im Winter. Er wäre damals oft fast draußen erfroren. Er half uns. Er half mir auch sehr im letzten Jahr mit meiner Mutter, die dann nach einem Sturz und Oberschenkelhalsbruch zum Pflegefall Stufe III wurde und die ich alleine nicht heben konnte. Ein anderes Themengebiet in unserem Blog ist deshalb Hartz IV, Sozialhilfe, Pflege und sehr ausgeprägt das bedingungslose Grundeinkommen, das für viele Menschen in vielen Situationen dieser Art eine große Hilfe wäre.
Passend dazu und meinen sehr umfassenden Kenntnissen über den Stoffwechsel auch von Menschen und nicht nur von Pferden schreibe ich gern über Gesundheitsthemen und schreibe auch oft einfach Rezepte auf.
Außerdem habe ich begonnen, in diesem Blog eine Autobiografie zu schreiben, die ich "Bilanz" nenne.
Inzwischen verdiene ich allerdings auch Geld als Autorin, allerdings auf andere Weise und nicht als Schriftstellerin.. Dazu kam ich nach dem Tod meiner Mutter über einen Tipp aus meinem Hufrehe-Forum. Ich suchte dringend Arbeit und eine Forenfreundin erzählte mir, dass sie sich Geld als Texterin verdienen würde und nannte mir die Website von textbroker. Heute schreibe ich dort und auch bei content und noch für einen Extra-Kunden meistens sogenannte SEO-Texte, für die ich auch bezahlt werde. Mein Mann wurde mein Kollege und gemeinsam nennen wir uns beruflich "Die Textritter". Dieser Firmenname hat damit zu tun, dass wir dringend etwas dazu verdienen müssen, damit unsere beiden Gnadenbrotpferde eine Überlebenschance haben.
LG
Renate
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