Sonntag, 18. Oktober 2020

Was haben eigentlich Denunzianten davon, wenn sie jemand verpfeifen?

 Und wie sind solche Menschen eigentlich psychisch drauf?

 Es geht los mit einem Video, das schon recht alt ist, nämlich von April 20. Ich habe allerdings inzwischen das Gefühl, da war das mit dem Denunzieren noch zahm gegen das, was wir inzwischen erleben. Die Denunzianten haben jetzt wirklich Hochkonjunktur und man kriegt ein Gefühl dafür, wie das früher in der Ex-DDR und davor im alten Deutschen Reich vor dem 2. Weltkrieg hat funktionieren können, nämlich nur, weil die überwiegende Menge der Bevölkerung wirklich staatskonform war und mitgemacht hat.

 https://www.daserste.de/information/ratgeber-service/live-nach-neun/videos/corona-denunzianten-video-100.html

Der nächste Link ist ein Text. Der befasst sich mit den sehr unterschiedlichen Motiven von typischen Denunzianten sowie Wistleblowern.

Die Wistleblower interessieren hier nicht in Bezug auf das Corona-Denunziantentum, die haben nämlich sehr edle Motive.

Anders typische Denunzianten laut diesem Text.

Nach dieser Beschreibung hat der typische Denunziant meistens ein schlechtes Selbstwertgefühl, manchmal auch ein Rachbedürfnis gegenüber Menschen, die er gut kennt und wo er intime Einblicke in deren Leben hat.

Er will dieser Person gezielt schaden und tut alles, um das auch zu schaffen.

Der Denunziant selbst setzt sich wiederum einen Glorienschein auf, sonnt sich in seiner Vorstellung, der Saubermann der Nation zu sein.

Meistens sind Denunzianten eher unterpriviligiert, nicht sehr erfolgreich oder angesehen und suchen so nach einer Möglichkeit, sich selbst aufzuwerten und auch unerfüllte Machtgelüste auszuleben.

Für die Menschen, die denunziert werden, ist diese Situation sehr belastend. Sie verlieren oft das Vertrauen in ihre Mitmenschen, sind zutiefst verunsichert und enttäuscht, was im schlimmsten Fall sogar zu Depressionen führen kann. 

https://www.w-a-praxis.de/themen/denunziation/

 Der nächste Text setzt sich damit auseinander, dass es nicht zwingend an totalitäre Systeme gebunden ist, ob sich Menschen als Denunzianten verhalten.

Die tun das auch in anderen Staatformen gar nicht so selten.

Dass die Massenmedien mit einbezogen werden .. wir erleben das ja gerade wieder heftigst ... gehört übrigens auch zum typischen Denunziantentum mit dazu.

Die Motive können oft ganz andere sein und dass sich jemand nun nicht staatskonform verhält, wird nur als Vorwand genutzt, um ihm einen Schaden zuzufügen. Das wirkliche Motiv sitzt häufig viel tiefer und ganz woanders.

Also selbst in totalitären Staaten war die Mithilfe solcher Denunzianten nicht wirklich vom Staat gewünscht, weil sie Bagatellen dieser Art meistens weder interessiert hat noch genug Zeit war, um solche Sachen wirklich alle zu bearbeiten .. also genauso wie heute, wo sich die Polizei und die Ordnungsämter eher dran stören, dass so viele Denunzianten meinen, auf alle aufpassen und sie denunzieren zu müssen.

https://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/fileadmin/Redaktion/Institute/Sozialwissenschaften/Soziologie/Dokumente/Reuband/Denunziation.pdf 

Das nächste ist eine Audio-Datei ... auch wieder schon aus April, wo es offenbar losging mit dem Denunzieren in Deutschland. Ist nicht lang, wer mag, kann ja mal reinhören. Die Aussage ist eigentlich ähnlich.

https://www.radioeins.de/programm/sendungen/die_profis/archivierte_sendungen/beitraege/die-renaissance-des-denunzianten.html

 Das nächste ist wieder ein Text. Der beschäftigt sich damit, dass schon im April 20 ausgerechnet in Mecklenburg-Vorpommern, wo eigentlich in Bezug auf Corona kaum was los war, das Denunziantentum geradezu beängstigende Formen angenommen hatte.

Ich kann mich daran erinnern, dass das damals sogar in den Nachrichten kam, dass die Menschen in diesem Bundesland noch viel krasser drauf waren als in anderen Bundesländern und die Polizei dadurch gar nicht mehr wusste, wie sie die vielen Anzeigen überhaupt alle bearbeiten soll.

Es wird da versucht das damit zu erklären, dass die Menschen dort damals zu Ostern selbst nicht an den Strand durften und deshalb vielleicht so dermaßen überreagiert haben, wenn sie Fremde in ihrem Bundesland entdeckt haben.

https://www.tagesspiegel.de/politik/corona-regelverstoesse-die-bereitschaft-zur-denunziation-ist-beaengstigend/25735712.html 

Der nächste Text ist was zum Lachen ... da gibt einer sechs Ratschläge an Denunzianten, wie die noch besser denunzieren können .. lach.

https://www.neues-deutschland.de/artikel/333923.sechs-ratschlaege-fuer-denunzianten.html

 Und der Text unten ist mal das Gegenteil von der langen pdf oben

Der ist nur kurz und da wird die Ansicht vertreten, dass ein totalitärer Staat nur dann gut funktionieren kann, wenn es genug staatskonforme Denunzianten gibt, wo sogar die Kinder die eigenen Eltern verpfeifen, man weder Arbeitskollegen, Nachbarn oder sogar Freunden trauen kann und die Angst in so einem Staat dann dazu führt, dass die Menschen aus Furcht davor, gemeldet zu werden, schließlich kuschen.

http://www.museenkoeln.de/ausstellungen/nsd_0404_edelweiss/db_inhalt.asp?L=120 

Na ja .. die Denunzianten sind seit April 20 nun in ihrem Element und es werden eher immer mehr als weniger zur Zeit.

Mögen sie sich selbst halt zur Zeit nen Heiligenschein aufsetzen, weil sie ja so gute Staatsbürger sind oder das von sich denken, auch die Coronazeit wird in diesem Land mal wieder vorbei sein und was machen solche Menschen dann? Wieder sagen, sie waren das ja gar nicht?

LG

Renate

 


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