Unsere ganz persönlichen Erfahrungen
Jürgen und ich arbeiten fast ausschließlich als Texter für zwei verschiedene Texter-Porale, nämlich textbroker.de und content.de. Bei jedem davon gibt es Vorteile und Nachteile, aber beide sind in unseren Augen besser als alle weiteren, die wir sonst noch kurz ausprobiert und frustriert wieder verlassen haben.
Die Portalarbeit bietet auch insgesamt für uns mehr finanzielle Sicherheit und die gute Möglichkeit, in aller Ruhe ohne zu großen Stress ausreichend viele Freibeträge zu verdienen, um uns so als Aufstocker das Leben mit ergänzendenden Leistungen vom Jobcenter etwas angenehmer zu gestalten.
Auch wenn freie Aufträge oft einen höheren Wortpreis haben, wurden uns solche Aufträge nie so gut bezahlt, dass es nicht schwierig gewesen wäre, sie überhaupt neben der Portalarbeit zu erledigen, denn das Geld, was wir verdienen, wird hier kontinuierlich gebraucht und nicht erst in einigen Wochen. Bei solchen anderen Aufträgen sieht es aber auch bei netten Kunden immer so aus, dass man meistens einen größeren Schwung Texte annehmen muss, die auch fertig machen muss, dann eine Rechnung schreiben und abschicken und auf die Bezahlung danach warten muss. Es gehen so immer einige Wochen oder mehr ins Land, bis man so für seine Arbeit bezahlt wird. Das sind definitiv etliche Wochen zu viel, wenn das Geld sofort gebraucht wird, denn ein Mensch, der von ALG II lebt, hat keine Reserven, um wochenlang zu warten, bis sein kleines ja eingeplantes Zusatzeinkommen auch rein kommt.
Und bei uns ist das eingeplant, denn davon bezahlen wir den Lebensunterhalt unserer Pferde bereits am Ersten und müssen dann ja den laufenden Monat auch selbst noch überleben.
Aber jetzt soll es nicht darum gehen, warum Portalarbeit generell besser ist, sondern was die beiden Portale eigentlich für uns unterscheidet und entweder hier oder dort besser oder schlechter ist.
Textbroker fanden wir über den Tipp einer Freundin zuerst und arbeiten dort seit dem 18. Dezember 2011. Dort gibt es für Autoren die Stufen 2, 3, 4 und 5 sowie Team-Aufträge und Direkt-Aufträge.
Content entdeckten wir später per Zufall und arbeiten dort seit ca. Frühling 2012 auch. Dort gibt es für Autoren mehr Stufen, nämlich auch die 2 und 3, in der Stufe 4 aber noch 4* und 4** und dann erst die Stufe 5.
Bei Textbroker wurde ich sofort in die Stufe 3 eingruppiert und Jürgen zunächst in die Stufe 2. Jürgen kam aber recht schnell nach kurzer Zeit dort auch in die Stufe 3 und ich nach sehr langer Zeit erst vor einigen Monaten in die Stufe 4. Zurück gestuft wurde bisher bei Textbroker keiner von uns beiden. Wir wissen aber von anderen Autoren, dass das dort möglich ist. In der Stufe 2 ist bei Textbroker recht wenig zu tun, in der Stufe 3 geht es, man kann sich durchwursteln, wenn man dran bleibt, in der Stufe 4 ist so viel zu tun, dass ich mir alles aussuchen kann, was mir Spaß macht und sich gut schreiben lässt, seit ich dabei bin.
Bei Content wurde ich zu Anfang in die Stufe 3 eingruppiert und Jürgen von Anfang an in die Stufe 4. Er ist auch heute noch in der Stufe 4. Ich kam nach ca. einem Jahr auch in die Stufe 4 und bin da immer noch. Es wurde mir damals mitgeteilt, dass ich bei Content nicht wieder zurück gestuft werde, wenn ich die ersten Wochen gut überstehe und in der neuen Stufe keine Klagen kommen. Ich bin auch immer noch dabei und weiß auch von Kollegen nicht, dass einmal jemand wieder zurück gestuft worden wäre.
Der Wortpreis ist bei Content etwas höher als bei Textbroker. Ich verdiene bei Textbroker aber nicht unbedingt weniger, eher mehr, weil ich mehr Auswahl bei den Texten habe und mir so welche aussuchen kann, die sich für mich schnell und unkompliziert erledigen lassen. In der Stufe 4 gibt es bei Content sehr viele Kunden, die sehr kurze Texte bestellen, oft recht hohe Ansprüche an die Ausführung haben und wo man für nur wenige Cent oder Beträge, die noch unter 2 Euro liegen, doch recht fleißig sein muss. Es gibt natürlich auch andere Aufträge, aber die sind in der Stufe 4 bei Content längst nicht immer zu bekommen, weil alle Autoren darauf warten und sie meistens schnell weg sind.
Da das Geld immer knapp ist, ist es bei Content besser als bei Textbroker, dass man sich dort ab 10 Euro Verdienst sein Geld täglich bestellen kann. Oft ist es noch am gleichen Tag auf dem Konto, manchmal auch erst am nächsten oder übernächsten Tag. Bei Textbroker bestellt man Geld immer donnerstags und es wird dann am Freitag überwiesen und ist zuverlässig am Montag auf dem Konto. Bei Feiertagen gibt es dort autorenfreundliche Ausnahmen von dieser Regel. Wer bei Content mehr als 4 x im Monat Geld bestellt, zahlt aber dann für jede weitere Überweisung 50 Cent Gebühren, das möchte ich nicht unerwähnt lassen.
Nun zu den Team- oder Group-Aufträgen.
Bei Content werden Group-Aufträge besser bezahlt als offene Aufträge, aber normalerweise nicht so gut wie die Team-Aufträge von Textbroker.
Jürgen und ich bekommen aber bei Content häufiger einmal solche Group-Aufträge. Diese werden auch ganz normal vergütet, also in der gleichen Zeit, wenn der Kunde sie nicht direkt abnimmt, auch automatisch abgenommen und so schnell bezahlt.
Team-Aufträge bei Textbroker sind in meinen Augen eine Seltenheit. Wenn man zu so einem Team gehört, können die sehr gut bezahlt werden, aber es kann wiederum Wochen dauern, bis sie abgenommen werden, denn sie unterliegen nicht den normalen Abnahmefristen. Es steht dabei, dass es so ist. Ich habe hier schon Kollegen extrem fluchen hören, weil sie viele solcher Aufträge bearbeitet haben und nun auf ihr Geld warteten. Ich persönlich mache es so, dass ich nicht zu viele Team-Aufträge bearbeite, auch wenn ich das könnte, sondern auch weiterhin offene Aufträge, die dort meistens sehr schnell abgenommen werden, weil die meisten Kunden ja schon warten. So komme ich auf ein gutes Mittel von schnell bezahlten und besonders gut, aber langsam bezahlten Aufträgen und wurstele mich so auch durch.
Bei Direkt-Aufträgen habe ich bei beiden Portalen Kunden, die mir manchmal monatelang gute Aufträge geschickt haben, aber auch irgendwann wieder verschwunden sind. Man muss das so lange mitnehmen, wie es möglich ist, sollte sich aber nicht darauf verlassen, dass es immer so bleibt. Ich habe schon diverse Seiten im Internet verschwinden sehen, für die ich Direkt-Aufträge bearbeitet habe und denke, viele Kunden haben auch falsche Vorstellungen davon, was man mit Bloggen wirklich verdienen kann. Wir bloggen ja selbst .. wie hier gerade z. B. .. und sind damit bisher defintiv nicht reich geworden, obwohl wir sehr viele Leser haben, was die Statistik ja aussagt.
Ein weiterer Unterschied besteht auch in der Bewertung der Arbeit.
Bei Textroker können Kunden die Aufträge bewerten, aber Textbroker tut es auch immer irgendwann selbst. Die Bewertung der Kunden hat keinen Einfluss auf die Einstufung und wird auch nicht irgendwo sichtbar für andere Kunden angegeben.
Bei Content bewerten viele Kunden, die große Auftragsmengen haben, die Arbeit nie, aber diese Bewertungen sind für alle anderen Kunden zu sehen. Will man da in seinem Autorenprofil gut aussehen, muss man extrem vorsichtig sein, für wen man schreibt, denn Kunden, die schlecht bewerten, ziehen einen sofort runter, ob berechtigt oder nicht .. nette können einen hoch ziehen .. und Kunden mit vielen kleinen Produktbeschreibungen, die sie massenhaft abnehmen und einen gar nicht bewerten, halten einen eben im Mittelmaß fest. Nur gelegentlich liest auch das Content-Team, was wir schreiben und ab und zu gibt es da auch ein Feedback.
Das gleiche Problem gibt es bei Content bei Auftragsabbrüchen. Wer Aufträge abbricht, darf statt der ursprünglichen 5 Texte weniger annehmen. Bei Content ist es aber so, dass man dort selten 24 Stunden am Tag immer Aufträge findet und so darauf angewiesen ist, gleich mehrere zu reservieren, um überhaupt genug Arbeit zu finden. Ärgert man sich über einen Kunden, hat Probleme mit dem PC oder dem Internet oder es kommt etwas dazwischen, einen Auftrag zu bearbeiten, ist das immer eine kleine Katastrophe. Bei Textbroker ist das kein Problem. Ohne Konsequenzen fällt so ein Auftrag in den Pool und ein anderer Autor kann ihn schreiben.
Unter diesen beiden Aspekten ist es für Jürgen und mich irgendwie einfacher, für Textbroker zu schreiben.
...
In beiden Portalen ist nie immer alles gleich!
Was ich hier erzählt habe, ist das, wie ich jetzt die Arbeit für beide Portale erlebe. Portalarbeit ist nie gleich. Manchmal ist es in dem einen, dann in dem anderen Portal irgendwie besser.
Es kommt ja auch immer auf die Kunden und deren Aufträge an, ob es viele, gute, schwer oder einfach zu bearbeitende Texte sind und wie schnell Kunden diese Aufträge dann auch abnehmen, ob sie viel meckern und ständig Änderungen wünschen oder nicht und vieles mehr.
Das hier war einmal mein Bericht aus aktueller Sichtweise und da ich miterlebe, wie der Jürgen arbeitet und was er so sagt, für ihn gleich mit.
Es kann sich schon morgen wieder was geändert haben.
Grundsätzlich finden wir beide, es macht uns nach wie vor bei beiden Portalen Spaß, dort zu arbeiten und wir verteilen deshalb auch unsere Aktivitäten immer halbwegs gerecht auf beide, weil wir keins verlieren oder verärgern möchten.
Man könnte mit jedem von beiden über die Runden kommen, wenn man sich Mühe gibt, würde ich sagen.
Beide zusammen bieten aber ein wenig mehr Sicherheit, falls doch mal bei einem die Aufträge knapp werden sollten.
LG Renate
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