Unser Purzel, Hund Nummer eins
Der erste Hund in meinem Leben war ein
Foxterriermix in schwarz weiß. Leider sind meine Erinnerungen an
Purzel nicht sehr umfangreich, da ich erst drei oder vier Jahr alt
war. Doch so ein paar kleine Anekdoten gibt es trotzdem. So weiß ich
noch sehr genau, dass ich beim Spielen, es war Winter und ich war in
der Wohnung, den Hund etwas zu doll geärgert hatte. Er wollte auch
nur meinen Arm festhalten. Aber da ich anderer Meinung war, riss ich
den Arm aus seiner Schnauze. Der Erfolg dieser Tat war sofort
sichtbar. Mehr oder weniger tiefe, blutende Streifen auf dem
Unterarm, Vom Ellenbogen bis zur Hand runter. Irgendwie war Papa mehr
als sauer. Aber erst einmal zum Arzt und die Wunden versorgen lassen.
Viele Jahre später erfuhr ich von Papa, dass wir in den Winterurlaub
wollten und meine Aktion das verhindert hatte. Und wäre ich mit dem
Arm nicht schon genug gestraft gewesen, hätte ich auch ein paar auf
den Hintern bekommen. Ich habe danach auch nie wieder unseren Purzel
genervt. Er war übrigens ein typischer Vertreter der Rasse Terrier.
So hat er einmal den Schäferhund eines Schlachters tot gebissen.
Dazu muss gesagt werden, dass der Schlachterhund alles andere als
friedlich war und normalerweise immer angebunden war. Nur an diesem
Tag leider nicht. Der Hund stürzte sich auf unseren Purzel, Purzel
drehte sich nach unten weg und biss dann in die Kehle des anderen
Hundes. Das war ein Einzelfall, denn normalerweise verstand sich
Purzel mit anderen Hunden. So habe ich gesehen, wie der kleine Racker
von einem Ausflug ins Dorf wieder nach Hause kam. Er hatte einen
kleinen Dackel im Schepptau. Der Dackel durfte ihn bis kurz vor das
Grundstück begleiten. An der Pforte wurde der Dackel allerdings nur
angebellt. Gebissen hat Purzel eben nur den Schlachterhund. Wie die
Geschichte rechtlich ausgegangen ist, weiß ich nicht mehr.
So Mitte der 60er Jahre hatten wir dann
unser Wochenendhaus in der Nähe von Celle. Dort machte Purzel jeden
Morgen seine Runde. Zwischen 5 und 6 Uhr ließ Vater ihn raus und
Purzel trottete davon. So gegen Mittag tauchte er dann wieder auf. Er
ist auf seinen Touren von Haus zu Haus gelaufen, um sich seine
Leckerlis abzuholen. Und war im nahegelegenen Ort eine Hündin
läufig, sah man Purzel oft tagelang nicht. Ich glaube von Purzel
liefen damals so einige seiner Ableger im gesamten Dorf rum. Tja so
ist die Liebe. Im stolzen Alter von fast 17 Jahren, und das ohne
spezielles Hundefutter, haben wir unseren Purzel auf dem
Wochenendgründstück beerdigt mit Bilck auf seine Lieblingskuhweide.
LG Jürgen
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