Dienstag, 1. April 2014

Mein Gesundheitszustand fürs Jobcenter

Der Erklärbär-Text für das Formular, das das Jobcenter braucht.


Siehe unten.

LG Renate

Meine gesundheitlichen Probleme
Kundennr. 131A039647
Zum Formular für meine Fallmanagerin Frau Nxxxxx Sxxxxxx

Da in dem Formular des Jobcenters wenig Platz ist,möchte ich hiermit einmal genauer auf meine gesundheitlichen oder genauer gesagt auch altersbedingten Probleme eingehen, die aber in meinen Augen in erster Linie mit einem angeborenen Herzfehler zu tun haben, den mein Körper in jungen Jahren noch halbwegs hat kompensieren können. Inzwischen aber macht mir das doch arge Probleme.

Ich war lange bei keinem Arzt in Behandlung, sondern erst im 4. Quartal 2013 und werde Ihnen hier die Entbindung von der Schweigepflicht für ihn ausfüllen. Ich war im Laufe dieser Behandlung bei diversen Fachärzten wie einer Röntgenklinik, einem Internisten und der Abteilung für Schilddrüsenkrebs der Uni-Klinik in Kiel. Es gab auch verschiedene Labor-Untersuchungen wie z. B. ein Blutbild und eine Untersuchung von Gewebeproben in einem Labor für Zytologie. Das liegt alles meinem Hausarzt vor. Deshalb vermute ich, es reicht aus, wenn ich ihn von der Schweigepflicht entbinde, weil er über alles andere ja die Unterlagen hat. Wenn nicht, kann ich gerne für die einzelnen Fachärzte und Laboreinrichtungen noch weitere Entbindungen von der Schweigepflicht nachreichen. Kopien einiger Unterlagen hätte ich auch selbst hier, aber nur die, die ich für den Termin wegen der Krebs-Op dabei hatte. Die Diagnose der Rechtsherzinssuffizenz ist nicht darunter.

Nun eine Schilderung, was ich über meine Herzprobleme und alles weitere weiß.

Am 23.4.1983 hatte ich bei der Entbindung meines 4. Kindes einen vorübergehenden kurzen Herzstillstand. Mein jüngster Sohn kam deshalb mit spastischen Lähmungen auf die Welt und mir wurde geraten, keine weiteren Kinder mehr zu bekommen, weil das für mich lebensgefährlich werden könnte.

Ca. 2 Jahre später - also ca. 1985 - meldete ich mich bei einer Airobic- und Jazzdance-Lehrerin an. Beim Training stellten wir fest, dass ich mit über 200 Schlägen einen viel zu hohen Puls hatte, wenn es bei diesem Sport ein wenig anstrengender wurde. Ich selbst habe mich dabei übrigens damals noch nicht schlecht gefühlt. Sie schickte mich deshalb zum Arzt und ich machte ein Belastungs-EKG, was eine generelle Tachikardie (ich glaube, so nennt sich ein viel zu schneller Puls bei sportlicher Betätigung und anderen anstrengenden Tätigkeiten) und bei hoher Belastung auch Herzrhythmusstörungen und Herzaussetzer aufzeichnete. Mein damaliger Hausarzt, das war ein Dr. Jung, der seine Praxis im Ort Henstedt-Ulzburg hatte, sagte mir, damit könne man generell leben, aber ich dürfte mich keinesfalls überanstrengen, dann könnte das lebensgefährlich werden und ich an einem Herzstillstand sterben. Ich solle nie lange sitzen oder stehen, sondern mich generell viel moderat bewegen, genug ausruhen, dann würde mir vermutlich damit nichts passieren. Er meinte, das könne daran liegen, dass ich schon immer einen Herzklappenfehler hätte. Dabei käme so etwas oft vor.

Nun zu meinen aktuellen Problemen.

Ich habe im Laufe der Jahre oft schon bei Hitze unter Wasser in den Beinen und auch Hustenattacken gelitten, die so heftig werden können, dass ich dann nicht einmal mehr die Blase unter Kontrolle habe und es mir hilft, wenn mir jemand mit Wucht auf den Rücken schlägt.

Im Winter hatte ich sonst kein Wasser in den Beinen.

Als wir im Jahr 2008 in die von uns zur Zeit bewohnte Wohnung im 3. Stock einzogen, bin ich auch noch ohne anhalten zu müssen bis nach oben gekommen oder konnte ohne Hilfe Plastikflaschen und Schraubgläser aufschrauben.

Seit dem Winter 2012/2013, als mein Mann Jürgen Gilberg eine Weiterbildungsmaßnahme bei der FAW in Plön machen musste und ich versucht habe, unser kleines Texterbüro am Laufen zu halten, geht es mir ziemlich schlecht. Ich glaube, ich habe mich damals überarbeitet, zu viel gesessen, zu wenig bewegt, zu wenig ausgeruht und zu wenig geschlafen. Ich habe damals auch einen Knoten an meiner Schilddrüse entdeckt. Ich habe jetzt durchgängig Wasser in den Beinen, das nicht einmal mehr morgens verschwunden ist, nur etwas besser. Ich huste grundsätzlich beim Einschlafen und habe zuweilen auch sonst sehr heftige Hustenanfälle (laut Google kann das auch vom Herzen kommen, das dann ausgesetzt hat). Ich habe auch extrem an Kraft verloren. Ich komme inzwischen nur noch in den 3. Stock, wenn ich in jeder Etage stehenbleibe und erst einmal eine Weile Luft hole. Und ich kriege keine noch verschlossenen Flaschen oder Schraubgläser mehr ohne Hilfe meines Mannes aufgeschraubt und habe generell viel an Körperkraft eingebüßt.

Deshalb bin ich im Herbst 2013/2014 dann doch einmal zum Arzt gegangen, der mich zunächst 14 Tage unter der Diagnose „gesicherter Burnout“ krank geschrieben hat. Meine Blutprobe ergab allerdings lediglich zu wenig Vitamin D sowie einen viel zu hohen Wert an gamma-GT. Laut Aussage des Internisten, wo ich später unter anderem auch zur Untersuchung war, ist ein erhöhter Wert am gamma-GT als alleiniger Wert ein Zeichen für eine Rechtsherzinsuffizienz.

Wegen des Knotens an der Schilddrüse war ich dann zur Sonografie in einer Rontgenklinik in Kiel-Gaarden. Dort wurde gleich darauf eine Szintigraphie gemacht, die den Verdacht auf Schilddrüsenkrebs aufwarf und daraufhin wurden mir zwei Gewebeproben entnommen.

Der Chirurg der Uni-Klinik Kiel, der für Schilddrüsen-Ops zuständig ist, wollte mich deshalb prophylaktisch operieren. Ich habe das abgelehnt, weil die beiden Gewebeproben in meinen Augen den Verdacht auf Schilddrüsenkrebs nicht bestätigt haben, denn Krebszellen wurden darin nicht gefunden.

Das bedeutet aber nicht, dass ich mich nun gesund fühlen würde. Das ist nicht so.

In diesen Gewebeproben wurden so genannte Siterophagen gefunden, die nicht auf eine Rechtsherzinsuffizenz, sondern eine Linksherzinsuffizenz durch eine chronische Lungenstauung hinweisen.

Festgestellt wurde allerdings von dem Internisten in Preetz bei mir keine Linksherzinsuffizienz, sondern eine Rechtsherzinsuffizenz. Ich war dort unter anderem auch, um sicherzustellen, dass ich keine weiteren Krebsherde im Körper hätte als möglicherweise den in der Schilddrüse, weil mein Hausarzt meinte, gerade bei Schilddrüsenkrebs streuen Krebszellen über das Lymphsystem oft in den ganzen Körper Metastasen. So etwas wurde vom Internisten bei der dann dort durchgeführten Sonografie aber nicht gefunden, sondern er sagte nur, ich hätte eben eine ausgeprägte Rechtsherzinsuffizienz.

In welchem Stadium, das weiß ich nicht.

Ich kann eben nur sagen, mit zunehmendem Alter macht mir meine Herzschwäche doch erhebliche Probleme.

Ich arbeite zur Zeit für eine sehr schlechte Bezahlung freiberuflich gemeinsam mit meinem Ehemann als Autorin und Werbetexterin. Das schaffe ich, weil ich mir hier die Zeit, wie lange und wann ich schreibe, selbst einteilen kann. Ich kann dabei häufiger aufstehen, Spaziergänge machen, auch zwischendurch die Beine hoch legen und eben abends oder an den Wochenenden auch arbeiten, muss aber nicht stundenlang zusammenhängend sitzen oder stehen.

Ich glaube nicht, dass ich noch in der Lage wäre, wie früher stundenlang im Büro zu sitzen. Ganz sicher könnte ich nicht mehr wie noch bis 2009 auch nur aushilfsweise in einer Gärtnerei arbeiten, was damals noch ging.

Ich habe deshalb meine Fallmanagerin darum gebeten, sich einmal bei meinem Hausarzt über meinen Gesundheitszustand zu informieren und gegebenenfalls auch selbst einmal Tests durchführen, zu lassen wie weit meine Herzprobleme inzwischen fortgeschritten sind.

Das wäre alles.

Mit freundlichen Grüßen

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