Der Erklärbär-Text für das Formular, das das Jobcenter braucht.
Siehe unten.
LG Renate
Meine
gesundheitlichen Probleme
Kundennr.
131A039647
Zum
Formular für meine Fallmanagerin Frau Nxxxxx Sxxxxxx
Da in
dem Formular des Jobcenters wenig Platz ist,möchte ich hiermit
einmal genauer auf meine gesundheitlichen oder genauer gesagt auch
altersbedingten Probleme eingehen, die aber in meinen Augen in erster
Linie mit einem angeborenen Herzfehler zu tun haben, den mein Körper
in jungen Jahren noch halbwegs hat kompensieren können. Inzwischen
aber macht mir das doch arge Probleme.
Ich
war lange bei keinem Arzt in Behandlung, sondern erst im 4. Quartal
2013 und werde Ihnen hier die Entbindung von der Schweigepflicht für
ihn ausfüllen. Ich war im Laufe dieser Behandlung bei diversen
Fachärzten wie einer Röntgenklinik, einem Internisten und der
Abteilung für Schilddrüsenkrebs der Uni-Klinik in Kiel. Es gab auch
verschiedene Labor-Untersuchungen wie z. B. ein Blutbild und eine
Untersuchung von Gewebeproben in einem Labor für Zytologie. Das
liegt alles meinem Hausarzt vor. Deshalb vermute ich, es reicht aus,
wenn ich ihn von der Schweigepflicht entbinde, weil er über alles
andere ja die Unterlagen hat. Wenn nicht, kann ich gerne für die
einzelnen Fachärzte und Laboreinrichtungen noch weitere Entbindungen
von der Schweigepflicht nachreichen. Kopien einiger Unterlagen hätte
ich auch selbst hier, aber nur die, die ich für den Termin wegen der
Krebs-Op dabei hatte. Die Diagnose der Rechtsherzinssuffizenz ist
nicht darunter.
Nun
eine Schilderung, was ich über meine Herzprobleme und alles weitere
weiß.
Am
23.4.1983 hatte ich bei der Entbindung meines 4. Kindes einen
vorübergehenden kurzen Herzstillstand. Mein jüngster Sohn kam
deshalb mit spastischen Lähmungen auf die Welt und mir wurde
geraten, keine weiteren Kinder mehr zu bekommen, weil das für mich
lebensgefährlich werden könnte.
Ca. 2
Jahre später - also ca. 1985 - meldete ich mich bei einer Airobic-
und Jazzdance-Lehrerin an. Beim Training stellten wir fest, dass ich
mit über 200 Schlägen einen viel zu hohen Puls hatte, wenn es bei
diesem Sport ein wenig anstrengender wurde. Ich selbst habe mich
dabei übrigens damals noch nicht schlecht gefühlt. Sie schickte
mich deshalb zum Arzt und ich machte ein Belastungs-EKG, was eine
generelle Tachikardie (ich glaube, so nennt sich ein viel zu
schneller Puls bei sportlicher Betätigung und anderen anstrengenden
Tätigkeiten) und bei hoher Belastung auch Herzrhythmusstörungen und
Herzaussetzer aufzeichnete. Mein damaliger Hausarzt, das war ein Dr.
Jung, der seine Praxis im Ort Henstedt-Ulzburg hatte, sagte mir,
damit könne man generell leben, aber ich dürfte mich keinesfalls
überanstrengen, dann könnte das lebensgefährlich werden und ich an
einem Herzstillstand sterben. Ich solle nie lange sitzen oder stehen,
sondern mich generell viel moderat bewegen, genug ausruhen, dann
würde mir vermutlich damit nichts passieren. Er meinte, das könne
daran liegen, dass ich schon immer einen Herzklappenfehler hätte.
Dabei käme so etwas oft vor.
Nun zu
meinen aktuellen Problemen.
Ich
habe im Laufe der Jahre oft schon bei Hitze unter Wasser in den
Beinen und auch Hustenattacken gelitten, die so heftig werden können,
dass ich dann nicht einmal mehr die Blase unter Kontrolle habe und es
mir hilft, wenn mir jemand mit Wucht auf den Rücken schlägt.
Im
Winter hatte ich sonst kein Wasser in den Beinen.
Als
wir im Jahr 2008 in die von uns zur Zeit bewohnte Wohnung im 3. Stock
einzogen, bin ich auch noch ohne anhalten zu müssen bis nach oben
gekommen oder konnte ohne Hilfe Plastikflaschen und Schraubgläser
aufschrauben.
Seit
dem Winter 2012/2013, als mein Mann Jürgen Gilberg eine
Weiterbildungsmaßnahme bei der FAW in Plön machen musste und ich
versucht habe, unser kleines Texterbüro am Laufen zu halten, geht es
mir ziemlich schlecht. Ich glaube, ich habe mich damals überarbeitet,
zu viel gesessen, zu wenig bewegt, zu wenig ausgeruht und zu wenig
geschlafen. Ich habe damals auch einen Knoten an meiner Schilddrüse
entdeckt. Ich habe jetzt durchgängig Wasser in den Beinen, das nicht
einmal mehr morgens verschwunden ist, nur etwas besser. Ich huste
grundsätzlich beim Einschlafen und habe zuweilen auch sonst sehr
heftige Hustenanfälle (laut Google kann das auch vom Herzen kommen,
das dann ausgesetzt hat). Ich habe auch extrem an Kraft verloren. Ich
komme inzwischen nur noch in den 3. Stock, wenn ich in jeder Etage
stehenbleibe und erst einmal eine Weile Luft hole. Und ich kriege
keine noch verschlossenen Flaschen oder Schraubgläser mehr ohne
Hilfe meines Mannes aufgeschraubt und habe generell viel an
Körperkraft eingebüßt.
Deshalb
bin ich im Herbst 2013/2014 dann doch einmal zum Arzt gegangen, der
mich zunächst 14 Tage unter der Diagnose „gesicherter Burnout“
krank geschrieben hat. Meine Blutprobe ergab allerdings lediglich zu
wenig Vitamin D sowie einen viel zu hohen Wert an gamma-GT. Laut
Aussage des Internisten, wo ich später unter anderem auch zur
Untersuchung war, ist ein erhöhter Wert am gamma-GT als alleiniger
Wert ein Zeichen für eine Rechtsherzinsuffizienz.
Wegen
des Knotens an der Schilddrüse war ich dann zur Sonografie in einer
Rontgenklinik in Kiel-Gaarden. Dort wurde gleich darauf eine
Szintigraphie gemacht, die den Verdacht auf Schilddrüsenkrebs
aufwarf und daraufhin wurden mir zwei Gewebeproben entnommen.
Der
Chirurg der Uni-Klinik Kiel, der für Schilddrüsen-Ops zuständig
ist, wollte mich deshalb prophylaktisch operieren. Ich habe das
abgelehnt, weil die beiden Gewebeproben in meinen Augen den Verdacht
auf Schilddrüsenkrebs nicht bestätigt haben, denn Krebszellen
wurden darin nicht gefunden.
Das
bedeutet aber nicht, dass ich mich nun gesund fühlen würde. Das ist
nicht so.
In
diesen Gewebeproben wurden so genannte Siterophagen gefunden, die
nicht auf eine Rechtsherzinsuffizenz, sondern eine
Linksherzinsuffizenz durch eine chronische Lungenstauung hinweisen.
Festgestellt
wurde allerdings von dem Internisten in Preetz bei mir keine
Linksherzinsuffizienz, sondern eine Rechtsherzinsuffizenz. Ich war
dort unter anderem auch, um sicherzustellen, dass ich keine weiteren
Krebsherde im Körper hätte als möglicherweise den in der
Schilddrüse, weil mein Hausarzt meinte, gerade bei Schilddrüsenkrebs
streuen Krebszellen über das Lymphsystem oft in den ganzen Körper
Metastasen. So etwas wurde vom Internisten bei der dann dort
durchgeführten Sonografie aber nicht gefunden, sondern er sagte nur,
ich hätte eben eine ausgeprägte Rechtsherzinsuffizienz.
In
welchem Stadium, das weiß ich nicht.
Ich
kann eben nur sagen, mit zunehmendem Alter macht mir meine
Herzschwäche doch erhebliche Probleme.
Ich
arbeite zur Zeit für eine sehr schlechte Bezahlung freiberuflich
gemeinsam mit meinem Ehemann als Autorin und Werbetexterin. Das
schaffe ich, weil ich mir hier die Zeit, wie lange und wann ich
schreibe, selbst einteilen kann. Ich kann dabei häufiger aufstehen,
Spaziergänge machen, auch zwischendurch die Beine hoch legen und
eben abends oder an den Wochenenden auch arbeiten, muss aber nicht
stundenlang zusammenhängend sitzen oder stehen.
Ich
glaube nicht, dass ich noch in der Lage wäre, wie früher
stundenlang im Büro zu sitzen. Ganz sicher könnte ich nicht mehr
wie noch bis 2009 auch nur aushilfsweise in einer Gärtnerei
arbeiten, was damals noch ging.
Ich
habe deshalb meine Fallmanagerin darum gebeten, sich einmal bei
meinem Hausarzt über meinen Gesundheitszustand zu informieren und
gegebenenfalls auch selbst einmal Tests durchführen, zu lassen wie
weit meine Herzprobleme inzwischen fortgeschritten sind.
Das
wäre alles.
Mit
freundlichen Grüßen
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