Unsere alte Katze und ihr Lieblingsfutter
Den ganz genauen Geburtstag von Blanka weiß ich nicht. Ich habe sie einmal vor fast 20 Jahren, im Frühling 1993, gemeinsam mit ihrer pechschwarzen Schwester Shadow in der Praxis mitgenommen, wo meine älteste Tochter als Tierarzthelferin arbeitet. Ihr Herrchen wollte dort die beiden einschläfern lassen, weil ihm die Nachbarn so viel Ärger machten, bei denen Shadow und Blanka wohl öfter den Garten umgewühlt und in die Beete gemacht hatten. Der Mann sagte, die beiden wären 2 Jahre alt.
Selbst wenn das nicht ganz genau stimmt. Ich habe die Blanka bereits seit fast 20 Jahren und ausgewachsen waren sie und ihre Schwester damals, als ich sie mitnahm, auf jeden Fall. Ich habe die beiden nämlich spontan genommen,als ich das hörte. Vanessas Chef hat zwar nein gesagt und wollte den Mann weg schicken, aber ich dachte, nachher fragt der den nächsten Tierarzt, ob er seine beiden Katzen einschläfert und wohnte damals ja auf einem Bauernhof, wo es nur Socke als Katze gab, also nahm ich die zwei damals spontan mit auf unseren Bauernhof.
Ich frage mich zuweilen, warum ausgerechnet unsere Blanka so alt wird und ob es vielleicht auch an ihrer Ernährung liegen könnte, dass sie ein so biblisches Alter erreicht. Blanka ist zwar kein Spielkind mehr, aber noch heute immer noch so fit, dass sie zum Beispiel alleine auf das Nachtschränkchen im ehemaligen Zimmer meiner Mama springt, auf dem ich ihr immer das Futter hin stelle.
Heute, seitdem wir nach meiner Scheidung in eine Sozialwohnung im 3. Stock ohne Balkon haben ziehen müssen, ist Blanka Wohnungskatze geworden. Vielleicht ist das in ihrem hohen Alter nicht falsch, denn ich glaube, dass sie heute vor einem angreifenden Hund oder jungen Katzen im Kampf keine besonders guten Chancen mehr hätte. Trotzdem tut es mir irgendwie leid, dass sie nicht mehr raus kann. Blanka war früher eine gute Jägerin mit einem fiesen Mordinstinkt und hat oft Mäuse oder auch Vögel gefangen, aber das ist nunmal andererseits die Natur einer Katze. Mag sein, derartige Nahrung war sogar gesund für sie, da natürlich.
Bewegung hatte Blanka in jungen Jahren also viel und konnte immer nach draußen, aber das konnten alle unsere anderen Katzen ja auch und eine, unseren Lancelot, der überfahren wurde, hat das sogar mal das Leben gekostet und meine beiden Kater Aqualang und Luchsohr sind dabei spurlos verschwunden und ich weiß nicht, ob lebendig oder tot. Wobei ich mit Aqualang und Luchsohr auf ein Thema komme, das vielleicht für Blankas Alter eine Bedeutung haben könnte.
Aqualang und Luchsohr fanden eine Nachbarin und ich einmal mutterlos im Blumenbeet meiner Nachbarin. Ich nahm die beiden mit und habe sie mit der Flasche aufgezogen. Dazu habe ich ein Buch über Katzen zu Rate gezogen und den zwei Vollmilch mit Kaffeesahne gemischt und immer noch ein rohes Ei hinein geschlagen, wobei sie sich sehr gut entwickelt haben und schnell groß wurden.
In diesem Buch stand anders, als man es sonst oft hört, dass Milch durchaus gut für Katzen sein kann, wenn man es nicht übertreibt und die Katzen Milch vertragen, denn eine Milchunverträglichkeit gibt es bei Menschen genauso wie bei Katzen, aber das würde gar nicht heißen, dass nun alle Katzen keine Milch vertragen, im Gegenteil. Milch in kleinen Mengen sei für jede Katze eine gute Calcium-Quelle. Ich erinnerte mich daran, dass meine Oma unsere früheren Katzen immer mit Milch fütterte und auch erzählt hat, auf den Bauernhöfen früher war das sogar die einzige Beikost, die die Stallkatzen bekommen haben und sonst mussten die Mäuse fangen. Seitdem bekommt Blanka jeden Abend eine kleine Schale normale pasteurisierte Vollmilch von mir, die sie sehr gern trinkt und sehr gut verträgt. Sie hatte davon noch nie Durchfall.
Anders als unsere Hunde oder manche Katzen hat Blanka noch nie gerne Reste von unserem Menschenessen gefressen mit einer Ausnahme, und das sind Fischreste. Blanka futtert also außer ihrer Milch, womit ich erst anfing, als zum Beispiel ihre Schwester Shaddow und ihr bester Freund Socke gar nicht mehr lebten, Kochfisch, Bratfisch und sogar Räucherfisch, wenn mal ein Stück übrig ist, in kleinen Mengen ab und zu, und das sehr gern. Sie mag hier ausnahmslos jede Sorte Fisch, also Makrele, Lachs, Hering, Scholle, Seelachs, Kabeljau und vieles mehr. Salzhering oder sauer eingelegte Fischsachen gebe ich ihr natürlich nicht, das könnte auch ungesund sein, glaube ich.
Ein altes Bild von Blanka aus der Zeit, als meine Mutter noch lebte und Blanka zuletzt als unsere letzte und später einzige Katze deren Liebling war.
An Katzenfutter hat Blanka ihre Vorlieben, auf die ich meistens Rücksicht nehme.
So mag Blanka am liebsten Dosenfutter in Gelee und davon am liebsten auch Sorten mit Fisch drin. Ich kaufe für Blanka meistens zwei Sorten Dosenfutter in Gelee, das Aldi hat, und zwar mit Huhn und Kaninchen, nicht die ganz billige Sorte und falls ich sehr pleite sein sollte, auch mal das billige mit Seelachs oder Rind, das nicht in Gelee ist, denn zur Not frisst Blanka das auch, aber nicht so gern wie die teurere Sorte. Sie rührt Pastetenfutter grundsätzlich gar nicht an.
Vom Sky oder Netto hole ich gelegentlich Dosen von Felix, mit oder ohne Fisch, aber grundsätzlich in Gelee. Lidl hat eine Sorte mit Kalb, nicht in Gelee, die Blanka auch mag.
Dann mag sie noch die Tütchen von Felix besonders gern, wo sehr viel Fisch drin ist, und zwar die mit Kabeljau, Lachs, Seelachs oder Thunfisch.
Insgesamt futtert Blanka also recht viel Fisch.
Blanka war immer sehr agil und schlank und hat sich gern bewegt. Sie läuft sogar noch heute viel in der Wohnung rum.
Ob es nun ihre Vorliebe für Fisch ist oder die kleine Schale Milch ihr gut tut oder es einfach genetisch und Zufall ist, dass Blanka so alt wird, ich weiß es auch nicht genau, aber wollte einmal berichten, wie unsere Blanka so lebt und was sie bevorzugt.
LG
Renate
Hallo Renate,
AntwortenLöschenso ganz langsam arbeite ich mich durch Euren gesamten Blog und bin heute auf diesen Eintrag gestoßen. Als großer Katzenfreund - meine Frau und ich halten selbst zwei "Fellnasen" - finde ich die Berichte über Eure "Seniorin" Blanka besonders interessant. 22 Jahre - ich kann's noch immer kaum fassen.
Nicht gerne gelesen habe ich übrigens die Formulierung von "einem fiesen Mordinstinkt". Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass Du es nicht so gemeint hast, wie es verstanden werden könnte, denn Du weißt ja, dass dieser Jagdtrieb in der Natur einer jeden Katze liegt. Aber gerde daher, finde ich, hättest Du Dir auch eine "neutralere Formulierung" einfallen lassen können. Nichts für ungut...
Hei, nein ich denke natürlich, dass es zur Natur einer Hauskatze gehört zu jagen.
AntwortenLöschenVögel jagte aber nicht jede unserer Hauskatzen mit so viel Erfolg wie Blanka. Ich weiß noch, wie eine meiner Nachbarinnen eine Entenfamilie auf ihrem Gartenteich hatte und mir Blanka trotz Klingelhalsband leider gleich zweimal eins der Entenküken mit nach Hause brachte.
Also fieser Mordinstinkt heißt in Bezug auf unsere Blanka, dass sie von allen unseren Hauskatzen besonders erfolgreich beim Jagen war, leider auch bei Vögeln. Auch ausgewachsene Vögel hat sie oft erwischt. Dafür kann sie ja nichts, das lag ihr eben im Blut, sich so geschickt anzuschleichen.
LG
Renate