Das Haustier als Mieter - Teil 5
Das Pferd im Pensionsstall
Wenn Ihr Euch einmal über die rein rechtlichen Sachen der Pferdehaltung im Pensionsstall schlau machen möchtet, folgt bitte ganz am Ende meinem Link zu einem früheren Blog-Beitrag.
Heute möchte ich das Thema einmal von einer anderen Seite ansprechen, nämlich der praktischen Erfahrung, die nicht nur ich, sondern sicher täglich immer wieder neue Pferdehalter mit ihren Tieren in Pensionsställen erleben. Ein Pferd können wir nicht mit nach Hause nehmen, wenn es Probleme gibt und man ist einerseits leider dem Pensionsstallbetreiber mit seinem Tier ziemlich ausgeliefert und nach meiner Erfahrung findet man weder großartig Hilfe beim Tierschutzverein noch beim Kreisveterenäramt, wenn es denn fast immer von heute auf morgen kneift, weil einem wegen Mißständen im Stall oder auch nur der Geldgier vieler Pensionsstallbetreiber die Hutschnur geplatzt ist.
Nach der letzten schlechten Erfahrung in einem Pensionsstall, der optisch wirklich einladend ausschaute, als wir es uns ansahen, habe ich mir momentan angewöhnt, sehr oft in ebay Kleinanzeigen zu schauen. Die Leute in Dinghorst, mit denen wir so schlechte Erfahrungen gemacht haben, suchen genauso schon wieder nach neuen Einstellern wie der Stall davor, den ich deshalb verlassen habe, weil ich jedesmal Angst haben musste, meine Prima wird verkauft, wenn ich auch nur einmal einige Wochen etwas schleppend bezahlt habe und dabei noch nicht einmal länger als einen Monat auch nur mit der Hälfte des Preises, der ja immer im voraus bezahlt werden muss, im Rückstand war.
Ich betrachte die Sucherei mit einer gewissen Schadenfreude, denn es scheint wesentlich schwerer zu sein, genug Einsteller für einen Pensionsstall zu finden als für seine Pferde sofort einen neuen Platz zu ergattern.
Ich habe mich ehrlich gesagt noch nie so intensiv damit beschäftigt, wie eigentlich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage zwischen Pensionsställen und einstellwilligen Pferdehaltern ist.
Also es liegt definitiv momentan zu Gunsten der Einsteller, denn Ställe suchen Einsteller wie Sand am Meer und nur wenige Einsteller suchen einen neuen Stall.
Beim letzten Stallwechsel habe ich übrigens zum ersten Mal in meinem Leben um den Preis gefeilscht und ihn runter handeln können. Und trotzdem fühlen wir uns wohl und es sieht dort zumindest jetzt sehr gut aus, so dass ich Hoffnung habe, wir könnten endlich ein längerfristiges Heim für unsere Pferde und ja auch uns selbst gefunden haben.
Denn irgendwie betrachte ich den Stall, wo meine Pferde stehen, immer als eine Art zweite Heimat neben meiner Wohnung.
Es ist also ein Faktum, so schwer es ist, eine neue Wohnung zu finden, so leicht ist es, ganz schnell einen schönen neuen Stall für sein Pferd zu finden.
Aber leider ist auch etwas anderes dann leicht zu, nämlich bei Kritik im Pensionsstall ganz plötzlich die Aufforderung zu erhalten, raus, und das sofort, oder das Pferd wird einfach nicht mehr versorgt. Viele Pensionsstallbetreiber sind da ohne Ende dickfellig und ich vermute, weil sie die Erfahrung gemacht haben, es kommt ja nichts danach, wenn sie sich im Streitfall so benehmen.
Seien es nur schlechte Zäune, Schimmel im Futter, zu wenig Futter oder sonstwas, der beste Rat, den ich Euch geben kann ist immer, fangt rechtzeitig an zu suchen.
Es gibt massenhaft Pensionsställe, die Einsteller suchen und das Recht ist, wenn Ihr einfach abhaut, auf Eurer Seite, lest Euch mal meinen Link unten durch.
Ich selbst neige dazu, irgendwann die Nerven zu verlieren, wenn ich meine Lieblinge im Pensionsstall in Gefahr wähne, und irgendwann mit der Faust auf den Tisch zu hauen. Ich habe leider schon mehrfach erlebt, dass mir dann gesagt wurde, raus, und zwar sofort. Und dann wird es immer eng und man kann nicht mehr in Ruhe schauen, wo eigentlich ein wirklich schöner Platz ist.
Beim letzten Mal war ich .. nur fast .. klüger. Ich hatte, weil mir wirklich alles dort schon nach wenigen Tagen nicht passte, schon in Ruhe begonnen zu suchen, wollte eigentlich nur pflichtbewusst wie ich nunmal bin, durchaus meine Kündigungsfrist einhalten und dann in Ruhe gehen, als es dann doch so schlimm wurde, dass mir die Sicherungen durch gegangen sind und ich wirklich zum ersten Mal im Leben wegen des Pensionsstalls Dinghorst das Kreisveterenäramt angerufen habe. Klar hieß es dann, raus und zwar sofort, und das mit einem dort zum zweitenmal verletzten Pferd.
Aber da ich schon vorher mit mehreren anderen Ställen verhandelt hatte, war es einfach, dann auch sofort in einen neuen zu wechseln, und das auch durchaus dann sofort.
So hatte ich endlich mal Zeit, mir einen Stall und die Leute vorher in Ruhe anzuschauen und auch wenn unser letzter Umzug doch wieder überstürzt war, die Auswahl des Stalles war es nicht.
Meine Hoppas haben es endlich gut in Klein Kühren.
Mein Rat ist also der: Egal was es sei, Missstände im Stall, ein SB, der durchdreht, weil Ihr bei einer teuren Tierarztrechnung mal nicht pünktlich zahlen könnt und dergleichen und droht, Euer Pferd zu verkaufen. Lasst Euch nicht einschüchtern. Das Pensionspferd hat mehr Rechte als es die Verträge, die man so unterschreibt, oft vermuten lassen und das Angebot an Ställen ist riesig. Versucht, die Nerven zu behalten und sucht und dann nichts wie wechseln, nach Möglichkeit ohne vorher viel zu sagen. Das könnt Ihr dann hinterher immer noch tun.
Viel Glück allen Pferdehaltern, die das hier lesen, dass Ihr den idealen Stall findet, wo Eure Pferde und auch Ihr selbst ein Heim findet.
Hier geht es zum Link mit vielen rein rechtlichen Infos für später, damit Ihr auf der sicheren Seite seid, wenn Ihr Euch mit dem Pferd auf die Socken machen musstet.
LG
Renate
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