Freitag, 18. Mai 2012

 Eigene Pferde - Unsere stolzen Freunde

Teil 4

Nixe, unser Siegerpferd und der Kauf von Reno

Es war eine sehr schöne Zeit, als wir begannen, mit der ganzen Familie mit Nixe und Chiwa zu üben. Der Pferdevirus hatte uns gepackt und die Beziehung zu unserem Manuel und seiner Sonja hatte zwar einen kleinen Schlag abbekommen, aber es ging so. Sonja hatte sich ein Pflegepferd im Nachbarort gesucht, mit dem sie auch gut zurecht kam, aber die beiden wohnten noch zusammen mit Vanessa drüben in der WG-Wohnung und ich habe auch noch für beide gewaschen und gekocht und wir haben viele Parties zusammen gefeiert, sind gemeinsam nach Roskilde gefahren oder ausgegangen. Ich hatte zwar sicher auch damals keinen treuen Ehemann, aber ich war glücklich in diesen Jahren, weil ich das so bewusst damals gar nicht gemerkt habe, sondern mit den Tieren und der Familie vollkommen ausgelastet und zufrieden war.
Mein Ex-Mann hatte sich mit einer Firma im Innenausbau selbständig gemacht und ich kümmerte mich um sein Büro und hatte ansonsten auf dem Dorf mit der Fahrerei um 4 erwachsene Kindern sowie Manuels Freundin, die auch täglich nach Plön zur Arbeit und zurück musste und keinen Führerschein hatte, genug zu tun.
Unsere Freizeit verbrachten wir mit den Pferden und vielen anderen Haustieren, die sich über den Hof und Vanessa und ihre Art, allen Tieren helfen zu wollen, sehr schnell bei uns ansammelten. Sehr geliebt habe ich zum Beispiel Else und Krah. Krah war eine Saatkrähe, die aus dem Nest gefallen war und die ich aufgezogen hatte und da er nicht fliegen konnte, haben wir ihn behalten und ihm zur Gesellschaft Henne Else geschenkt.

 Wenn man Natur und Einöde liebt, ist das Leben auf so einem kleinen Dorf, wo jeder jeden kennt und jeder auch jedem hilft, aber auch jeder von jedem wirklich alles mitkriegt, einfach herrlich.



Man braucht dazu eine Mentalität, die in so eine Umgebung passt, darf keine Angst vor Arbeiten wie Holz hacken oder Stall ausmisten haben und sollte es vertragen, dass die Winter sehr einsam werden können und man morgens in einem Haus, das mit Holz geheizt wird, in ein eiskaltes Bad kommt und erstmal beginnen muss zu heizen, bevor man in den Tag startet.







Nixe und auch die kleine Chiwa lernten schnell und viel. Chiwa natürlich zunächst nur in Form von Bodenarbeit. Wir machten super Fortschritte.






Im späten Frühling 1994 dann erfuhren wir, dass der örtliche Reiterverein ein Ringreiten veranstalten würde und Esther und Nixe gewannen auf Anhieb den 1. Platz der Jugendlichen und Manuels Sonja mit ihrem Pflegepferd den 1. Platz bei den Erwachsenen. Im Jahr darauf machte Esther mit Nixe wieder den 1. Platz bei den Jugendlichen. Nun hatten wir schon den 2. Lorbeerkranz und Pokal von unserem Pferd. Das war wirklich toll und vor allen Dingen mein Ex-Mann war ja sowas von stolz und begann, sich extrem mit den Pferden zu identifizieren.






Es hieß nun ja immer, wir wären "die mit den Ponys von der Ecke". Bei uns im Reiterverein war ein Pony für viele Leute kein "richtiges Pferd". Die meisten Leute hatten dort Holsteiner und ein Pferd war in deren Augen nur ein Großpferd. Ich weiß noch, als ich mit meinen Töchtern zurück in den Verein kam, als Esther den 2. ersten Platz gemacht hatte, hockte die 1. Vorsitzende unseres Reitervereins auf den Schultern meines Ex-Mannes und jagte ihn stockbetrunken mit der Reitgerte durch die Reithalle. Er war gerade in den Verein eingetreten und hatte die Idee im Kopf, für uns ein weiteres Pferd zu kaufen, und zwar ein Großpferd, das dann von ihm und den Jungen gefahren werden sollte und das Esther dann eben auch zum Reiten haben würde. Ich würde sagen, er suchte mit dem Großpferd auch Anerkennung, denn Erfolg und Lob waren für meinen Ex-Mann sehr wichtige Dinge im Leben.
Ganz am Anfang haben wir uns ein Kaltblut zum Fahren und Reiten angeschaut. Das zerschlug sich dann aber und so kam am15.  Juli 1995 dann der damals 15 Monate alte Knabstrupper Reno zu uns. Er war von der gleichen Züchterin wie Nixe. Renos Papa Butler ist ein Sohn des sehr erfolgreichen Apollon und seine Mama heißt Lise af Dal und hat dänische Zuchtpapiere genauso wie sein Vater. Er war noch ein kleiner Hengst, als er in unsere Familie kam und da Manuels Freundin Sonja sich damals gerade ein neues Pferd gekauft hatte, das im Nachbarort zusammen mit dem Wallach einer Nachbarin von uns lebte, konnten wir Reno zunächst dort mit dazu stellen.







Das erste Foto oben zeigt Renos Mama Lise af Dal, das Foto darunter seinen Vater Butler und das nächste seinen berühmten Opa. Danach folgen Fotos von Reno mit meinem Ex-Mann und den Kindern und unten eines mit Sonjas Varino und Diamond von unserer Nachbarin und ganz unten nochmal ein Schmusefoto von Reno und Varino.

Die Harmonie mit Sonja hat auch dort nicht lange angehalten. Was danach passierte, erzähle ich im nächsten Teil.

LG
Renate

Link zu Eigene Pferde - Unsere stolzen Freunde, Teil 3

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