Donnerstag, 1. Oktober 2020

Immer mehr vollkommen überschuldete Haushalte durch die Corona-Krise

 Warum die Verbraucherinsolvenzen dennoch erst ab Oktober 20 drastisch ansteigen werden ...

...denn das hat einen Grund.

Das wird in diesem Spiegel-Artikel sehr genau erklärt.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/corona-wird-zum-schuldenproblem-fuer-verbraucher-a-5ebdb237-3b90-4e47-9064-744870cadc8d?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

 Daraus mal nur zum Teil:

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Kredite und Jobverlust Corona wird zum Schuldenproblem für Verbraucher

Durch Kurzarbeit und Jobverlust wegen Corona rutschen mehr Menschen in die Überschuldung - auch aus der Mittelschicht. Trotzdem hat die Zahl der Privatinsolvenzen abgenommen. Warum?
Von Jens Radü und Guido Grigat (Grafiken)

Mit 5000 Euro fing es an bei Yannick H.* Ein Konsumkredit, damals, vor sieben Jahren. Nicht fürs Smartphone oder die Spielekonsole, sondern für den Kinderwagen und ein Babybett, der erste Sohn war gerade geboren. Dann die Raten für das Auto, 317 Euro im Monat. Noch ein Kredit, um den ersten abzulösen. Und noch einer. "Erst kaufen, dann zahlen, Null-Prozent-Finanzierung, das schreit einen ja überall an", erzählt Yannick H. am Telefon. Irgendwann dann die Scheidung von seiner Frau. Noch ein Umzug, Jobwechsel, noch mehr Kredite.

Inzwischen lebt der 40-Jährige in Köln. 2020 sollte sein Jahr werden, endlich: Er hatte eine Weiterbildung hinter sich, wollte als selbstständiger Mediengestalter und Toningenieur neu durchstarten. Aufträge gingen ein, bis Juli war er ausgebucht. Doch dann kam Corona. Erst wurden nur die großen Veranstaltungen gecancelt, bei denen er sich um den Ton kümmern sollte. Schließlich alle. Die Investitionen in das Studio, das ganze Equipment, umsonst. Nur die Schulden blieben, die alten und die neuen.

H. sucht verzweifelt einen neuen Job, fängt bei einer Firma in Düsseldorf an, pendelt jeden Tag eine Stunde hin, eine Stunde zurück. Egal, Hauptsache, es kommt wieder Geld rein. Es reicht für die Miete und das Nötigste. Doch für die Raten reicht es nicht: "Es gibt im Moment drei Institute, die rufen mich jeden Tag im Schnitt achtmal an", erzählt Yannick H. Er blockt die Anrufer. Öffnet die Post nicht mehr. Rund 60.000 Euro fordern die Gläubiger und die Inkassofirmen von ihm. "Ich hab einfach irgendwann den Überblick verloren. Und dann nach der Vogel-Strauß-Methode den Kopf in den Sand gesteckt".

Es gibt viele Menschen wie Yannick H. in Deutschland. Rund 6,9 Millionen  gelten als überschuldet. Das bedeutet: Mit ihren Einkünften können sie die Raten für die laufenden Kredite nicht mehr bedienen. Letzter Ausweg: Verbraucherinsolvenz. Es betrifft mehr Männer (12,5 Prozent) als Frauen (7,65 Prozent), etwas mehr Ost- als Westdeutsche (10,3 Prozent zu 9,9 Prozent).
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