Es ist mir egal, ob es im Ausland noch schlimmer sein mag .. ich lebe hier und heiße das nicht mehr gut !!!
So bin ich früher mit meiner pflegebedürftigen Mutter umgegangen |
Ein einfach nur grauenvoller Text aus der Frankfurter Rundschau.
Der Text ist vom 26.04.20 aus der Frankfurter Rundschau, einer Tageszeitung, die noch Mut hat. Ich habe deren Newsletter jetzt abonniert und werde vielleicht öfter etwas daraus verlinken. Ich habe diese Zeitung früher in einem Call-Center im Abo verkauft, und das immer mit einem guten Gewissen, weil ich deren Stil mag.
Jetzt mal der Anfang von einem furchtbaren Text, der genau das bestätigt, was ich schon lange vermute und weshalb ich auch denke, dass in der Coronakrise in Deutschland überwiegend alte Leute sterben.
Sie werden zu Tode gequält unter dem Deckmäntelchen, sie angeblich schützen zu wollen.
Und nun der Anfang .. bitte unbedingt bis zu Ende weiterlesen und teilen, damit die Welt das erfährt.
...
„Das ist kein Schutz. Das ist eine Qual.“
Isolation wegen Corona: Die 86-jährige Helga Witt-Kronshage will lieber sterben als eingesperrt zu sein.
Seit
fünf Wochen hat Helga Witt-Kronshage ihr Zimmer im Pflegeheim kaum
verlassen. Das Schlimmste, sagt die 86-Jährige, ist nicht die
Einsamkeit. Es ist nicht das Verbot, mit dem Rollstuhl in den Garten zu
fahren, wo die Frühlingssonne scheint. Es ist nicht die Stille und nicht
die Menschenleere auf den Fluren und schon gar nicht die Angst vor
dieser vermaledeiten Seuche. Es ist die Tatsache, dass niemand sie
gefragt hat.
Vierzehn Quadratmeter. Ein Bett. Ein
Stuhl. Ein Fernseher. Ein kleiner Beistelltisch. Das ist das Reich von
Helga Witt-Kronshage im sechsten Stock des Pflegeheims in
Berlin-Wilmersdorf. Seit sieben Wochen hat sie kaum etwas anderes
gesehen.
Vor einem Jahr erlitt sie
einen Schlaganfall. Ihre rechte Seite ist vollständig gelähmt. Sie hat
zwei künstliche Hüftgelenke. Sie spricht undeutlich. Sie gehört zur
Risikogruppe für Covid-19. Und deshalb darf sie keinen Besuch empfangen.
Sie darf nicht hinaus. Sie isst Frühstück, Mittag und Abendbrot allein
in ihrem Zimmer oder in der Küche. Und sie durfte, als es einen
Corona-Verdachtsfall unter den Pflegern gab, noch nicht einmal mehr auf
den Flur vor ihrem Zimmer.
Im Strafvollzug
nennt man das Einzelhaft. „Wenn das so bleibt“, sagte sie zu ihrer
Tochter am Telefon, „dann halte ich das nicht mehr aus.“
„Es ist ja schön, dass wir Menschen so viele Anstrengungen unternehmen,
um Leben zu retten“, sagt ihre Tochter Uta Kronshage, Psychotherapeutin
in Hannover. „Ich bin nur nicht sicher, ob die Menschen, für deren
Rettung wir alle jetzt so unfassbar viel auf uns nehmen und diesen
Menschen dabei Schlimmes antun, dies wirklich selbst so wollen.“ Für
ihre Mutter jedenfalls gilt: So will sie nicht leben. Alle zwei bis drei
Wochen besuchten entweder sie selbst oder ihre Schwester die Mutter,
auch die alten Geschwister kamen. Das ist vorbei.
Die Alten isolieren, damit der Alltag
aller Übrigen wieder anlaufen kann? Es sind nicht wenige, die genau das
fordern. Die Gesellschaft solle „Menschen über 65 Jahre aus dem Alltag
herausnehmen“, sagt der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne).
Man solle „die Risikogruppe der Älteren isolieren“, sagt auch sein
Düsseldorfer Amtskollege Thomas Geisel (SPD). Herausnehmen. Isolieren.
Das klang unschön. So sprechen Jäger. Und auch Bundeskanzlerin Angela
Merkel mahnt: Im Moment sei „nur Abstand Ausdruck von Fürsorge“.
Ist
das so? Auch wenn es sich nicht anfühlt wie Fürsorge? Helga
Witt-Kronshage sieht das ganz anders als die Kanzlerin. „Das ist kein
Schutz. Das ist eine Qual.“ Ihre Sprachstörung hat sich verschlimmert.
Sie spricht kaum noch. Mit wem auch? Sie hatte gerade Bekanntschaft
geschlossen mit Mitbewohnern, war gern draußen im Garten. „Ich weiß ja,
dass ich nicht mehr lange zu leben habe“, sagt sie. „Das ist nicht
schlimm. Aber niemand hat mich gefragt, ob ich meine letzte Lebenszeit
so verbringen will.“
Isolation verändert Körper und Seele.
Die Konzentration schwindet, die kognitive Leistungsfähigkeit sinkt.
„Sie würde, wenn sie Covid-19 bekäme, sicher nicht beatmet werden
wollen“, sagt ihre Tochter. „Sehr wohl aber würde sie wollen, dass sie,
wenn sie im Sterben liegt, einen Angehörigen bei sich hat und nicht
allein ist.“
Wie viele Menschen
leben derzeit isoliert wie Helga Witt-Kronshage in geschlossenen Heimen?
Es sind Hunderttausende. Rund 3,4 Millionen Menschen in Deutschland
sind pflegebedürftig. Die Hälfte von ihnen wird von Angehörigen zu Hause
betreut, ein Viertel mit Unterstützung von Pflegediensten. Ein weiteres
Viertel lebt vollstationär in einem von 14 500 Pflegeheimen. Das sind
850 000 Menschen. In der Altersgruppe der über 80-Jährigen ist etwa
jeder Fünfte pflegebedürftig. Das sind mehr als eine Million Menschen,
die jetzt im letzten Kapitel ihres Lebens noch größere Einsamkeit
erleben als ohnehin schon.
....
Hier höre ich mit dem Anfang dieses Textes, der mir aus der Seele spricht, mal auf.
Lest das unbedingt zu Ende ... und teilt diesen Text so viel wie möglich.
Damit diese Regierung endlich begreift, was sie in ihrem Wahn den Menschen in diesem Land antut und am ellermeisten denen, von denen sie behauptet, sie schützen zu wollen.
LG
Renate
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