Montag, 24. Juli 2017

Manche Stalker sehen sich selbst in der Opferrolle

Was sind eigentlich die Gründe dafür?

Mit dem Thema kennen Jürgen und ich uns ja leider gut aus. Aber es interessiert mich jetzt mal, ob es darüber eigentlich Informationen gibt, wie oft und warum das so ist.

Ich suche dazu mal einige Texte raus, um mich ein wenig in das Thema reinzulesen.


Da hat ein Stalker sein Opfer fast umgebracht, mit 8 Messerstichen auf die Frau eingestochen, sieht sich aber dennoch nach wie vor als ihr Opfer.

Zitat aus dem Link oben:

Vor Gericht stellt sich der Angeklagte selbst als Opfer dar. Er jammert, wie sehr er darunter leiden musste, dass ihn Janine M. nie erhörte, obwohl sie ihm angeblich private Massagen versprochen hatte. Auch die Tat sei völlig übertrieben dargelegt worden. Peter R.: „Ich habe nur zweimal zugestoßen. Mit dem Lauf des abgebrochenen Messers habe ich dann auf ihre Augenbraue gehauen. Sie trug eine dünne Jacke, die nicht einmal den Stich einer Stecknadel aufgehalten hätte.“

Und noch eins:

“ Selbst die Schuld für die Messerstiche will Peter R. nicht auf sich laden. „Die Polizei hatte mich schon am Vortag verwarnt. Wenn man mir dabei das Messer abgenommen hätte, wäre es zu der Tat nicht gekommen.“

 Das Prinzip, auch wenn das, was wir erleben, nun so schlimm nicht ausgeartet ist, kennen wir gut. Alle sind schuld, nur diese Stalkerin nicht. Genauso stellt auch sie das dar .. nicht nur uns gegenüber, sondern auch bei den Personen, die sie dann so verhetzt hat, dass sie in ihrem Auftrag manche Attacken auf uns sozusagen für sie erledigt haben ohne zu ahnen, was ihnen da für ein Bär aufgebunden worden ist.


Daraus auch mal ein Zitat:

Durch ihre Psychose leiden die Täter unter einem Verlust des Realitätssinns. Stalker fühlen sich von ihrem Opfer meist gedehmütigt, bewerten dessen Verhalten falsch, sehen sich selbst als Opfer oder wollen über andere Macht ausüben.


Daraus auch mal zitiert:

  1. Er sammelt Informationen über das Opfer, um sich seiner zu bemächtigen:
    • indem er dessen Gewohnheiten beobachtet.
    • durch Aushorchen Dritter oder Internet-Recherche; vor allem in sozialen Netzwerken.
  2. Er versucht, das soziale Umfeld des Opfers in seinem Sinne zu steuern:
    • indem er manipulative Informationen streut, Dritte zu bestimmten Handlungen anstiftet oder den Ruf des Opfers zu schädigen versucht.
Typ hiernach wohl am ehesten  - Zitat:

Krimineller
Zum Beispiel Triebtäter, der ein zukünftiges Opfer ausspioniert


3.2. Täter
Das Selbstwertgefühl des Stalkers ist brüchig. Es hängt von der Bestätigung durch andere ab, besonders von der durch enge Bezugspersonen. Zurückweisung erlebt er als Entwertung. Diese Eigenschaften treffen auf viele Menschen zu, ohne dass die meisten davon bei Zurückweisung jedoch mit dem konkreten Problemverhalten reagieren.
Zur Psychologie des Stalkers gehört darüber hinaus eine offensive Grundhaltung, die den Anderen aus narzisstischen Motiven fordernd vereinnahmt. Hinter dem Dominanz­streben des Stalking-Täters steckt oft eine unreife Selbstwertregulation, die sich des Abwehrmechanismus der projektiven Identifikation bedient. Stalker gehen davon aus, dass andere für die Besorgung ihrer Bedürfnisse zuständig sind.

4.2. Täter
Stalking-Täter leiden unter dem Zwang, Kränkungen ihres Selbstwertempfindens durch Manipulation und Vereinnahmung anderer abzuwehren. Dabei kann auch für den Täter ein erheblicher Leidensdruck entstehen...
  • weil er seinem Tun zwiespältig gegenübersteht und er sich für sein Unvermögen, loszulassen, schämt.
  • weil ihn die ständige Beschäftigung mit der Frage, was das Opfer gerade tut und wie er es kontrollieren könnte, an der Besorgung weiterer Angelegenheiten hindert.
  • weil er selbst dann, wenn er es schafft, sich seines Opfers zu bemächtigen, unter der Angst leidet, dass ihm seine Beute jederzeit wieder entgleiten kann.
...
 

Daraus mal:

 
Von Wolfgang Degen
„Vergessen Sie das Appellieren an Einsicht, Empathie oder
Mitgefühl“, sagt Jens Hoffmann. „Stalken wird aufseiten der
Täter begleitet von einer sehr starken Realitätsverzerrung.
Sie glauben, dass sie das eigentliche Opfer sind.“ Der
Kriminalpsychologe leitet das Institut für Psychologie und
Bedrohungsmanagement in Darmstadt, mit dem Phänomen
der Nachstellung ist er seit Jahren befasst.
 
Dabei belassen wir das dann mal. Scheint wohl eher die Regel als die Ausnahme zu sein, dass sich Stalker selbst als Opfer sehen und deshalb auch keine Einsicht zeigen können, dass sie den Fehler machen.
 
LG
Renate
 

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