Hoher Salzbedarf bei meinem Rehepony - Gründe?
Jetzt im Winter, wo unsere beiden Pferde nachts in den Boxen sind und zur gleichen Zeit von uns einen neuen Himalaya-Salzleckstein bekommen haben, ist mir etwas aufgefallen:
Während Prima von ihrem neuen Salzleckstein noch nicht viel verbraucht hat, ist der von Chiwa, die ja sogar wesentlich kleiner ist, schon recht stark abgenutzt. Chiwa verbraucht also sichtbar viel mehr Salz als Prima.
Ich frage mich warum. Die Haltungsbedingungen sind bei beiden Pferden vollkommen identisch. Beide sind tagsüber von morgens bis abends mit der Herde auf dem Winterauslauf und bekommen morgens gemeinsam mit der Herde eine große Portion Heu oder Heulage für den Tag zur Verfügung gestellt.
Beide Pferde kommen recht spät am Abend für die Nacht in ihre Box, die dann mit frischem Stroh eingestreut wurde, das sie zum Teil fressen können und bekommen eine an ihre Körpergröße und ihren Appetit individuell angepasste Portion Heu oder Heulage, dazu kriegen dann unsere zwei von Jürgen und mir momentan immer auch gegen Abend ihre Müsli-Hafer-Obst-Gemüse-Portion, auch der Körpergröße nach angepasst, Chiwa also nur ca. halb so viel wie Prima.
In meinen Augen ist diese Portion eher knapp als zu reichlich, auch wenn sich die Geister da scheiden mögen.
Von der Arbeit her tun beide Pferde gleich viel, Chiwa dürfte, da sie kleiner und älter ist, wenn wir mit beiden Pferden Bodenarbeit machen, eher mehr leisten als Prima, die dann, wenn Chiwa ab und zu geritten wird, meistens nur geführte Bodenarbeit macht. Die Kleine tut also im Durchschnitt wohl etwas mehr, und zwar überhaupt und auch in Bezug auf ihre Körpergröße gesehen.
Vom Wesen her sind Chiwa und Prima beide trotz ihres Alters sehr spielfreudige Pferde und toben auch von alleine oft mit der Herde auf dem Auslauf, was wir oft sehen. Sie bewegen sich also recht viel, würde ich sagen.
Nun hat Chiwa ja früher mehrfach Hufreheschübe gehabt. Das ist allerdings inzwischen mehr als 6 Jahre her. Die Neigung dazu dürfte aber in ihr stecken und wir sind ja auch immer sehr vorsichtig mit ihr.
Ich vermute, Chiwa braucht aufgrund ihrer Stoffwechsellage mehr Salz als die Große, was man jetzt, wo beide nachts eine Einzelbox haben und da ihr Salzlecker drin ist, den kein anderes Pferd mit benutzt, deutlich sieht. Das habe ich noch nie in dieser Art beobachten können, denn sonst hatte immer irgendein anderes Pferd neben Chiwa auch Zugang zu ihrem Salzlecker, auch in vorher mal Boxenhaltung in Boksee, weil wir den Salzlecker da immer so aufgehängt hatten, dass er zwischen zwei Boxen hing und die Tiere von beiden Seiten dran lecken konnten. In der Offenstallhaltung war es sowieso unmöglich, so etwas zu beobachten, da ja alle Tiere dann an den Salzlecker konnten.
Ich war deshalb mal suchen, weil ich irgendeinen Zusammenhang mit den Renin-Angiotensin-Aldosteron-System vermute, der beim Rehepferd anders laufen könnte und wo eventuell eine erhöhte Salzaufnahme dazu beiträgt, dass es dem Tier besser geht und sein Körper so besser im Gleichgewicht bleibt.
Ich habe dazu etwas ganz Neues entdeckt, heute erst online gegangen, zwar für Menschen, aber es ist eine neue Studie, die noch sehr angegriffen wird, aber das, was ich denke, durchaus widerspiegelt und bestätigt.
Ich möchte Euch das einfach einmal zum Nachdenken kopieren. Ich werden auch selbst noch später in aller Ruhe einmal diese Thematik überdenken und vielleicht später noch einmal mehr darüber schreiben. Also lest es einfach einmal, verdaut es und denkt darüber nach, ob und inwiefern es in Bezug auf das metabolische Syndrom bei Mensch und Pferd Sinn macht und was das für uns bedeuten könnte, also für alle, die ein Rehepferd haben und noch recht lange gesund erhalten möchten.
Salz als Risiko: Provokante Studie stellt bisherige Sichtweise auf den Kopf
Provokante Ergebnisse einer Beobachtungsstudie heizen die Debatte über die Gesundheitsrisiken durch Nahrungssalz an. Konträr zur landläufigen Erwartung sprechen sie dafür, dass nicht eine hoher, sondern ein niedriger Salzkonsum riskant für Herz und Gefäße ist.LÖWEN (ob). Hoher Salzkonsum begünstigt Bluthochdruck. Für Fachgesellschaften wie die Deutsche Hochdruckliga gibt es daran keinen Zweifel. Zur Warnung vor diesem vermeintlichen Risikofaktor stellte die Liga denn auch den Welt-Hypertonie-Tag 2009 unter das Motto: "Versalzen Sie nicht Ihre Gesundheit!"
Darüber, wie abträglich hoher Salzkonsum auf längere Sicht der Gesundheit ist, gehen die Meinungen allerdings auseinander. Eher skeptisch beurteilt eine belgische Forschergruppe um Professor Jan Staessen an der Universität in Löwen die derzeitige Datenlage.
Die Annahme, dass eine Reduktion der Salzaufnahme auf lange Sicht den Blutdruck senkt, ist nach ihrer Einschätzung bisher nicht in langfristig angelegten Bevölkerungsstudien bestätigt worden.
Entsprechend kritisch beurteilen Staessen und seine Kollegen die Stichhaltigkeit publizierter Modellrechnungen, die auf Basis von Extrapolationen eine substanzielle Reduktion von kardiovaskulären Erkrankungen und damit verbundenen Kosten durch restriktiveren Salzkonsum in Aussicht stellen.
Nur der systolische Blutdruck stieg bei erhöhter Salzzufuhr
Das belgische Forscherteam hat deshalb zur weiteren Klärung Daten aus zwei prospektiven europäischen Bevölkerungsstudien ausgewertet (JAMA 2011; 305: 1777). Daran waren 3681 Erwachsene beteiligt, die zu Studienbeginn keine kardiovaskulären Erkrankungen aufwiesen.Bei allen Teilnehmern ist initial die Salzzufuhr anhand einer Bestimmug der Natriumausscheidung im 24-Stunden-Urin bestimmt worden. Auf Basis der Messergebnisse sind die Teilnehmer dann in drei Gruppen mit niedriger (im Mittel 107 mmol), mittlerer (168 mmol) und hoher Natriumausscheidung (260 mmol) eingeteilt worden. Die Beobachtungsdauer betrug im Mittel knapp acht Jahre.
Festgestellt wurde, dass eine zunehmende Salzzufuhr mit einem graduellen Anstieg des systolischen, nicht aber des diastolischen Blutdrucks assoziiert war. Mit jeder Zunahme der Natriumausscheidung um 100 mmol erhöhte sich der systolische Blutdruck um 1,71 mmHg.
Höhere Mortalitätsrate bei geringem Salzverbrauch
Allerdings spiegelte sich diese Assoziation nicht in einer höheren Inzidenz von Hypertonie-Erkrankungen bei höherem Salzkonsum wider. Vielmehr war der Anteil der initial normotonen Personen, die im Studienverlauf eine arterielle Hypertonie entwickelten, mit 27 Prozent, 26,6 Prozent und 25,4 Prozent in den Gruppen mit geringster, mittlerer und höchster Salzzufuhr nicht signifikant unterschiedlich.Auch die kardiovaskuläre Mortalität stand in keiner direkten Beziehung zur Menge an aufgenommenem Nahrungssalz. Das glatte Gegenteil traf zu: Die Rate der kardiovaskulären Todesfälle war nicht etwa in der Spitzengruppe der Salzverbraucher, sondern in der Gruppe mit dem niedrigsten Salzkonsum am höchsten.
Starben von den Personen mit dem geringsten Salzkonsum im Studienzeitraum 4,1 Prozent, waren es in der Gruppe mit den höchsten Konsum nur 0,8 Prozent.
Natriumrestriktion auch weiterhin ein Gebot bei Hypertonie
Angesichts dieser inversen Beziehung halten Staessen und seine Kollegen die bisherige Strategie, der Bevölkerung generell und unterschiedslos eine Reduktion des Salzkonsums zur Vorbeugung kardiovaskulärer Erkrankungen ans Herz zu legen, für nicht begründet.Damit solle aber nicht geleugnet werden, dass eine Natriumrestriktion etwa bei Patienten mit bereits bestehendem Bluthochdruck oder mit Herzinsuffizienz eine sinnvolle Maßnahme ist.
All jenen Experten, die schon seit langem gegen zu viel Salz in der Nahrung ankämpfen, dürften diese Ergebnisse sauer aufstoßen. Die dadurch nahegelegte Vorstellung, durch Empfehlung einer Salzreduktion womöglich zu einer Erhöhung der kardiovaskuläre Mortalität beizutragen, ließe schließlich ihr auf Gesundheitsförderung zielendes Anliegen als kompletten Irrweg erscheinen.
Zu diesen Experten zählt auch Dr. Graham McGregor aus London, der in Großbritannien eine erfolgreiche Kampagne zur Reduktion von Salz in Lebensmittel initiiert hat. Er ließ bereits öffentlich verlauten (www.theheart.org), dass er die neuen Ergebnisse für "paradox und unglaubwürdig" halte.
Dass einerseits erneut bestätigt wurde, dass Salz den Blutdruck erhöht, andererseits aber eine inverse Beziehung zu klinischen Ereignissen bestehen soll, sei für ihn nicht nachvollziehbar.
Dieses "Paradoxon" sieht McGregor auch nicht durch die von Staessens Gruppe angebotene Erklärung aufgelöst. Sie verweist darauf, dass Salzrestriktion im Körper den Sympathikotonus erhöhen, die Insulinsensitivität einschränken und das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System aktivieren kann - Effekte, die den Vorteil der Blutdrucksenkung wieder zunichtemachen könnten. Für McGregor sind das allerdings nicht mehr als Spekulationen.
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Kommentar: Eine gesalzene Kontroverse
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