Meine Erfahrung mit Rankseller
Weil wir vom Texten leben, stießen wir gestern zufällig auf einen Link zu dem Blog-Content-Marktplatz Rankseller. Das kam so:
Zwei Texte kamen zum Ändern zurück, die wären zu kurz gewesen. Einer unserer Dauerkunden will meistens Texte haben, die zwischen 280 und 320 Wörtern lang sind, diese Texte sollten aber über 400 Wörter haben. Das hatte er nicht dazu geschrieben, sondern einfach wie so oft irgendwas von seinem eigenen erhaltenen Auftrag für uns kopiert. Dabei waren auch die Links zu seinem Account, wo offensichtlich wohl mehr Angaben über die Wünsche des eigentlichen Kunden zu sehen gewesen sind, für uns ohne Einlogdaten ja nicht ersichtlich. Wir haben die beiden Texte also geändert .. ich habe es in Rechnung gestellt, ist ja nicht unsere Schuld gewesen, wenn schon die Weitergabe von wesentlichen Infos zum Textwunsch auch noch zu viel Arbeit macht.
Aber ich bin ja neugierig und habe geschaut und uns bei Rankseller mal registriert.
War interessant, wie wenig Geld die sogennanten SEO-Leute mit der ach so großen Erfahrung im Vermarkten von Rankingplätzen uns Textern dafür bezahlen, dass sie eigentlich Platz in Blogs verkaufen, die nichts anderes sind als reiner Werbespam, dem man die Werbung noch nichtmal ansieht.
Ein Backlink in so einem Blog wird auf diesem Markplatz von mindestens 20 Euro aufwärts bis hin zu zum Teil mehreren hundert Euro verkauft.
Oft geben diese SEO-Auftraggeber schon Texte in Auftrag, bei denen sie auch noch zu faul sind, die Verlinkung selbst zu machen und erwarten für die 3 - 4 Euro, die wir Texter kriegen, auch noch, dass wir gleich die Links und anderen HTML-Programmierungen mit einbauen, damit sie dann alles nur noch in ihre Blogs kopieren müssen.
Das heißt, die kriegen für 5 Minuten Arbeit unter Umständen 30, 50, 100 oder noch mehr Euro und bezahlen uns, die wir an so einem Text oft eine Stunde und länger geschrieben haben, mit einem Hungerlohn.
Ich habe unseren Blog dann versuchsweise mal dort eingetragen.
Der wurde auf der Stelle abgelehnt. Der Support bietet aber an zu erklären, warum er einen Blog ablehnt.
Wenn man auf die Seite kommt, sieht es so aus, dass man dort einfach mit seinem Blog Geld verdienen kann. Es steht auch nichts dabei, dass so ein Blog ein reiner Spam-Blog sein muss, der nicht von Google stammt, damit er angenommen wird, sondern von irgendeinem anderen Blog-Anbieter sein muss, wo Spam erlaubt oder sogar erwünscht ist.
Stimmt aber nicht.
Es stand dabei, um angenommen zu werden, müsste ein Blog länger als 6 Monate bestehen. Das tut unser Blog ja. Er müsste ständig aktualisiert werden und gut besucht sein .. also das ist bei uns so, wir finden uns teilweise mit vielen Suchbegriffen sogar auf Seite 1 in google. Er dürfte nicht von lauter Seitenwerbung erschlagen werden. Also ist bei uns ja nicht so, denn wir haben ja eine recht dezente Werbeecke von Google hier drauf, nicht ein bisschen rechts und unter dem ersten Beitrag, wo ich denke, das erschlägt die Leser nicht.
Aber der Haken ist ..... man muss wohl auf einer Seite sein, die nicht automatisch Spam-Verlinkung mit dem sogenannten nofollow kennzeichnet, um künstliches Hochpuschen von Seiten zu verhindern.
Hier mal ne Erklärung von Wikipedia dazu.
Das wird bei unserem Blog, der ja im Prinzip eine Deutsche Version der Google-Blogs ist, sicherlich auch so sein.
Dann hieß es noch, ein Impressum sei Vorschrift .. haben wir ja auch hier drin, also alles ganz legal, aber sogenannte Freeblogs würden sie immer ablehnen.
Ich habe dann mal doof gefragt, ob sie uns abgelehnt hätten, weil wir ein Freeblog wären.
Ja haben sie ... wir könnten uns aber jederzeit neu bewerben .. eben mit einem Blog, der kein Freeblog sei.
Nö ... brauch ich nicht.
Auch wenn wir armen Werbetexter, die nicht grad ihre Seele, sondern nur ihre schnellen Finger verkaufen, am Hungertuch nagen, weil wir offensichtlich nicht so knapp ausgenutzt werden.
Doch lieber ehrlich arm sein als unehrlich reich werden, nicht wahr?
Es gibt übrigens .. war mal suchen ... noch ne ganze Horde von Anbietern dieser Art, wenn man mal nach Blog-Marketing fahndet.
LG
Renate
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