Freitag, 6. Juli 2012

Vitalstoffmängel aus eigener Erfahrung


Dieses Thema soll sich einmal damit beschäftigen, dass das sogenannte Metabolische Syndrom bei Menschen und auch das Equine Metabolische Syndrom bei Pferden als einer der Gründe für die immer mehr zunehmende Hufrehe-Neigung in der heutigen Zeit aus statistischer Sichtweise immer mehr zunimmt.

Ich bin zwar weder Ärztin noch habe ich Ernährungslehre nach meinem Abitur mit diesem Leistungskurs später weiter studiert, aber da ich nun seit fast 10 Jahren ein Forum über Hufrehe betreibe und auch darüber ständig immer wieder mit den Parallelen zwischen Hufrehe und dem menschlichen Herzinfarkt/Schlaganfall-Risiko beim Metabolischen Syndrom konfrontiert werde und außerdem als geschiedene Frau brutal mit  Hartz IV und Armut und damit Mangelernährung konfrontiert worden bin, glaube ich, dass ich mir schon inzwischen ein recht kompetentes Urteil darüber erlauben kann, wie Vitalstoffmängel und das Metabolische Syndrom sowohl beim Menschen als auch bei Pferden und sicher auch anderen Tieren zusammenhängen können.

Ich beginne mit meiner Ansicht über die Hufrehe begünstigende Änderungen in der Fütterung bei Pferden seit ca. 10 Jahren:


Als ich 1992 begonnen habe, eigene Pferde zu kaufen und hinterm Haus zu halten, waren die mit künstlichen Vitaminen und Mineralstoffen überfrachteten Müsli-Mischungen und Mineralpelletts noch nicht so verbreitet. Wir ernährten unsere Pferde weitgehend ergänzend mit Obst, Gemüse, wenig mineralisierten Pelletts und ansonsten Hafer und anderen Getreide-Komponenten, die wir nach Lust und Laune wechselten. Nach einem Umzug wechselten wir den Futtermittelhändler und sahen dort die ersten Müsli-Mischungen, denen richtig viele Vitamine und Mineralstoffe zugesetzt waren, und zwar von der Firma Eggersmann. Außerdem entdeckten wir dort neben den normalen Salzlecksteinen die ersten Minerallecksteine. Wir dachten, wir tun unseren Pferden etwas Gutes, wenn wir so etwas kaufen und zufüttern. Die Müslis sahen super aus, schön bunt und lecker, und es las sich alles sehr gesund. Später kam noch erschwerend für unser Pony hinzu, dass wir über Sommer 2001 auf eine Weide wechselten, auf der es viele sogenannte Vitamin-B1-Räuber gab, also Pflanzen, die die Wirkungsweise von Vitamin B1 hemmen wie Sumpfschachtelhalm, Eicheln und Klee. Da der Bewuchs sehr üppig war, meinten meine Töchter, ich soll erstmal das Müsli weg lassen, ab und zu ein Stück trockenes Weißbrot als Belohnung sei genug und es hinge ja auch noch der Mineralstofflecker für die Tiere dort.
Tja ...im Juni gingen wir auf diese Weide und im September erlitt unser Pony dort den ersten Hufrehe-Schub.

In meinen Augen entstanden, weil sie sicher zum Equinen Metabolischen Syndrom neigt, aber diese Neigung durch eine völlig falsche Ernährung gefördert wurde, denn spätere Recherchen ergaben, dass Vitamin-B1-Räuber den Citratzyklus im Stoffwechsel und damit die schnelle Verstoffwechslung der Kohlenhydrate und auch überschüssigen Eiweiße stören, der Körper künstliche Vitamine und Mineralstoffe aber gar nicht verarbeiten kann und sie eher schaden als nutzen und diese spätestens bei Gras, das keine Ähren mehr enthält oder noch nicht enthält, dem Pferd fehlen, bei einem Mineralstofflecker schlicht normales Natrium-Chlorid fehlt, was aber für die Verstoffwechslung von Zucker enorm wichtig ist, und das alles zusammen für mein kleines Pony anders als für seine etwas stabileren Weidefreunde einfach zu viel war.

Fazit: Vor allen Dingen bei kurzem und damit zucker- und eiweißhaltigem Weidegras und Klee ist es extrem wichtig, dem Pferd ergänzend ausreichend natürliche Vitalstoffe in Form von einem Zufutter, das mit natürlichen Vitaminen und Mineralstoffkomponenten und außerdem vielen essentiellen Fettsäuren in Form von natürlichen Samen, die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren enthalten, ausreichend angereichert worden ist, zur Verfügung zu stellen. Auch ausreichend Ballaststoffe sollten darin enthalten sein. Ich persönlich mag die natürlichen Müslis der Fa. St. Hippolyt, für die ich hier keine Werbung mache, ich füttere wirklich meine Pferde damit und die Firma weiß nicht einmal, dass ich sie in meinem Blog lobend erwähne.


Es geht nun weiter mit meiner persönlichen Erfahrung bei Hartz IV- und Armuts-bedingter Mangelernährung!


Seit ich von meinem Ex-Mann und dann auch meiner ganzen Familie im Stich gelassen wurde, lebe ich mit einem Partner zusammen, dem nach seiner Scheidung ähnlich schlimme Dinge passiert sind. Wirklich erholt haben wir uns beide nie mehr davon, denn einmal bei Hartz IV angekommen, hat man in Deutschland eigentlich keine Chance, im Alter wieder davon wegzukommen. Egal welche Arbeit man noch annimmt, eine mit einer Bezahlung, die die Bedarfsgemeinschaft über den ARGE-Satz bringt, findet ein Mensch im Alter von über 50 in diesem Staat garantiert nicht mehr. Auch bei Vollzeit schafft man es nicht, die Armutsgrenze auch nur zu erreichen, die mit über 1.000 Euro im Monat für einen Hartz IV-Empfänger ein Ziel wäre, das ihn jubeln ließe, denn die ARGE-Sätze liegen viel niedriger als die Armutsgrenze.

Die Zeiten sind für uns seit Jahren glashart und wirklich so ernähren, wie es die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, kann sich kein Empfänger von Hartz IV-Leistungen. Man sollte viel Fisch, Obst und Gemüse und Salate und kalt gepreßte gute Öle sowie gesundes Vollkornbrot oder andere Vollkorn-Getreideprodukte essen. Das klappt bei dem Budget, das einem Menschen die ARGE einräumt, selten duchgängig. Oft muss man auf billige Nudeln, den billigsten Toast, Tütensuppen und Dinge zurück greifen, die man gerade noch so bezahlen kann. Den pappigen Geschmack im Mund, wenn man tagelang nur noch Nudeln mit Soße gegessen und dazu Tee mit Zucker getrunken hat, weil für nichts anderes mehr genug Geld im Haus war, da sogar schon Kartoffeln zu teuer waren, kennen alle Menschen, die von der ARGE leben, genau. Wie man sich freut, wenn man am Ersten endlich wieder eine normale Mahlzeit essen, sich ein Stück frisches Obst kaufen kann und so weiter.

Wir halten nun Pferde und schaffen es so eben und eben, sie mit den Freibeträgen, die wir über unseren Job als Werbetexter behalten dürfen, über die Runden zu bringen. Da unsere Pferde früher recht weit weg standen, war ein Auto nötig, um sie besuchen zu können und unser Bauer konnte auch nicht damit leben, dass seine Einsteller einmal nicht pünktlich bezahlten, denn auch Pensionsställe, die keine Edelställe sind, kämpfen in der heutigen Zeit ums nackte Überleben, so ist es nunmal.

Unser altes Auto hatte keinen TÜV mehr, ein neues musste her und ich habe nun seit Anfang Mai zwei Monate erlebt, in denen es noch weniger gesundes Essen gab als davor.

Auch ich neige zum metabolischen Syndrom, meine Mutter tat es genauso und es mag sein, dass sie hätte älter werden können, wenn wir in den letzten Jahren ihres Lebens nicht so erbarmungslos von unserer Familie im Stich gelassen worden wären, ich weiß es nicht genau. Ich kann mir aber vorstellen, dass ein älterer Mensch sich weniger schnell regeneriert als ein junger, wenn es dann am Ersten wieder einige Tage genug Vitamine und Mineralstoffe auf dem Tisch gibt. Und Hartz IV heißt nunmal für jeden, der davon betroffen ist, Mangelphasen, vor allen Dingen immer, wenn es auf das Monatsende zugeht.

Fazit: Ich habe erlebt, dass ich durch den Mangel extreme Neurodermitis entwickelt habe, die Haut fing an zu jucken und ich konnte sie überall am Körper ablättern, wir waren beide ständig müde und erschöpft und wenig leistungsfähig. Die Konzentration ließ nach und ich selbst hatte oft so wenig Kraft, dass ich nicht mehr in der Lage war, auch nur eine Mineralwasserflasche oder Milchtüte, die noch geschlossen war, alleine aufzuschrauben.

Ich habe auch erlebt, dass ich binnen nur wenigen Tagen, an denen ich wieder etwas Obst, Gemüse, Salat, eine schöne Fischmahlzeit und mal ein Stück Geflügel auf den Tisch bringen konnte, dann wieder zu Kräften kam und mein Partner genauso, es uns beiden besser ging und speziell bei mir, die ich unter dieser Mangelernährung mehr zu leiden scheine als mein Freund, dann auch binnen nur weniger Tage die Haut wieder normal wurde.


Ergebnis meiner Erfahrungen:

Menschen mit der Neigung zum Metabolischen Syndrom vertragen also genauso wie Pferde, die eine Neigung zum Equinen Metabolischen Syndrom haben, eine Ernährung mit zu wenig natürlichen Mineralstoffen und Vitaminen noch schlechter als andere.

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