Mittwoch, 27. Juni 2012

Keine Ahnung von Hengsthaltung im Pensionsstall!


Muss wirklich mal Frust los werden!


Ich muss mal was los werden, was mich extrem beunruhigt und allmählich auch wirklich wütend macht! Ohne uns vorher was zu sagen, wurde uns ein Sommerweideplatz in einem Pensionsstall vermietet, auf dem ein zwar alter, aber zeugungsfähiger Hengst ohne wirkliche Aufsicht nur hinter stinknormalen E-Zäunen lebt und heute Nacht offensichtlich ausgerissen war und frei auf dem Hof rum lief, wobei ich glaube, er hat es nicht bis auf die Weide zu unseren Stuten geschafft, aber das war sicher knapp.

Wir halten selbst zwei Problempferde und ich verstehe gut, dass jeder gern einen Platz für sein Pferd sucht, wo es ein schönes Leben hat. Bevor wir den Stall gewechselt haben, habe ich also sehr genau gefragt, ob sich Klee auf den Weiden befinden würde und die Auskunft bekommen, nein, was definitiv eine absichtlich gemachte falsche Aussage war, denn Klee kennt ja wohl jeder und wir haben viel Klee auf den Weiden. Ich habe auch gefragt, ob mein Rehepony eventuell anders gehalten werden könnte, falls sie die Weide .. von der man mir gesagt hatte, da wäre kein Klee ... nicht verträgt und bekam die Auskunft, klar, dann könnte sie im Auslauf zugefüttert werden.

Ich habe auch unseren Hof-Hengst kennen gelernt und auch seine Stute, aber es hat mir keiner gesagt, dass er ein Hengst ist und ehrlich gesagt bin ich nicht auf die Idee gekommen, ihm nun so genau unter den Bauch zu schauen, denn mit sowas rechnet doch auch keiner.

Als wir dann ankamen, und das viel zu früh, waren unsere Stuten mega-nervös, was wir zunächst mal einfach auf die Aufregung durch den Umzug und fremde Pferde in der Nähe allgemein geschoben haben. Chiwa war gerade rossig, nur nebenbei gesagt.



Der Hengst von unserem Hof und die von ihm gedeckte Stute kam aufgeregt an den Zaun gelaufen, ist ja klar und von seiner Sicht ganz verständlich. Das Tier kann ja gar nichts dafür.
Wir gingen wie selbstverständlich davon aus, die Tiere würden dann gleich zusammen gelassen werden und sich kennen lernen, aber wurden auf den nächsten Tag vertröstet. Als sie sich hier über den Zaun gegenseitig begrüßten, dachten Jürgen und ich noch, die neuen Stallbetreiber seien besonders vorsichtig.

Genauso nah stehen die vier übrigens auch jetzt wieder, und das obwohl der Hengst und seine Stute nach allen Spuren, die wir heute fanden, heute Nacht ausgerissen sein müssen und die ganze Nacht frei auf dem Hof um den Auslauf unserer Stuten rumgelaufen sein müssen. Echt klasse! Beziehungsweise, ich bin dabei, echt die Krise zu kriegen!
Unsere Stallbetreiber meinten, die vier könnten doch immer, wenn unsere Stuten nicht rossig seien, solange zusammen laufen, haben keinen Plan, dass das doch überhaupt nicht geht, weil Stuten in der Nähe eines Hengstes auch ganz spontan rossen können und der außerdem ständig sein Deckbedürfnis auch an unserer Ponystute auslassen würde, die alt und viel zu klein für ihn ist.

Anfänglich liefen die Tiere noch recht weit auseinander auf getrennten Weiden, Der Hengst ist schon damals beim Führen in die Box oft ausgerissen, was man dann an den tiefen Spuren auf dem Hof bis an den Auslauf unserer Stuten ran gesehen hat. Oder er versuchte, über den Zaun zu kommen, als wir auf dem Reitplatz waren, weil jemand ein Zwischentor auf gelassen hatte, so dass er bis dorthin kam.

Mit so viel Abstand und nem Graben dazwischen ging es ja noch.

Nach kurzer Zeit war Chiwa dann verletzt und die "böse Prima" kriegte klar die Schuld. Wir waren nicht dabei, aber auch da war der Hof voll Hufspuren und ich habe genug Phantasie mir vorzustellen, dass der temperamentvolle Herr an den Paddock abgehauen sein wird und unsere Stuten dann gegenan. Mag sein, dass dabei Prima Chiwa verletzt hat, aber sicher nicht, weil sie so böse ist. Es war nicht sehr schlimm, unser Pony lahmte nur einige Tage etwas und ich konnte das mit einer Salbe gut behandeln.
Wir tauschten Weide und Ausläufe und seit einer Weile nun steht besagter Hengst wieder unmittelbar neben dem Auslauf unserer Stuten, und die noch dazu auf einer viel zu kurzen Weide, obwohl wir darum gebeten haben, sie auf langes Gras bitte umzustellen. Der Stallbetreiberin ist nebenbei gesagt, mal ein Pony an Hufrehe gestorben. Sie sollte also wissen, wie gefährlich das ist.
Das war vorgestern. Schaut wie nah er dran ist.
Ich hatte Fotos gemacht, weil eigentlich am Wochenende eine weitere Stute dazu kommen sollte. Auch da dachten die Stallbetreiber, die könnte man ja vielleicht, wenn sie nicht rossig sei, mit zu dem Hengst und seiner Stute stellen. Hab nur mit dem Kopf geschüttelt, wie man sowas denken kann. Warum die Frau und ihr Pferd nicht gekommen sind, weiß ich nicht, aber würde mich nicht wundern, wenn die auf der Hacke umgedreht ist, als man ihr das gesagt hat.
Zwischen der momentanen Hengstweide und der unserer Stuten liegt nur dieser schmale Gang. Man kommt deshalb übrigens wieder nichtmal auf den Reitplatz, für den man ja eigentlich auch mitbezahlt.
Unsere Stuten gegenüber, hinter ihnen sieht man einen Weideabschnitt, der wirklich sicherer wäre, im übrigen wegen hohem Gras auch für Chiwa mit der Hufrehe-Neigung, was ich nun oft genug erklärt habe und eigentlich jemand, dem mal ein Pferd an Hufrehe gestorben ist, auch wissen sollte.

Nachdem wir heute auf dem Reitplatz lauter Pferdeäppel und dann auch auf dem Gang genauso viele Pferdeäppel nebst Hufspuren ohne Ende und im Auslauf unserer Stuten am Zaun zum Gang lang alles plattgetrampelt fanden, war klar, Hengst und Stute waren heute Nacht sicher stundenlang draußen, also ausgerissen und er hat versucht, in den Auslauf zu kommen. Noch ist nichts passiert, aber langsam bin ich wirklich extrem wütend, wie Menschen nur so wenig denken können!

Da der Hof keine Einsteller findet und minus macht, wäre ein Deckschaden, gleich an zwei Stuten, eiskalt unser Problem, weil was nutzt einem ein Recht, wenn beim anderen sowieso Ebbe in der Kasse ist, was so sein wird.

Wir haben dann heute versucht anzurufen. Es ging wie immer keiner ran. Auf die sms keine Antwort, auf unsere sehr ungehaltene e-mail auch keine Reaktion.

Ob die beiden morgen drüben stehen, wissen wir nicht und überlegen, sie sonst einfach selbst auf die sichere Seite zu stellen .. schließlich haben wir einen Weideplatz gemietet und können uns nicht von heute auf morgen in Luft auflösen, auch wenn allmählich klar wird, bleiben nein, ganz sicher nicht länger als höchstens diesen Sommer und das auch nur dann, wenn wir vernünftig reden können.

Der Hengst, mit dessen Frauchen wir neulich geredet haben, ist eigentlich ein netter Kerl. Er war mal Stiefkampfpferd, hat ganz schlimm Arthrose und kann Gott sei Dank deshalb nicht mehr gut springen. Es wäre auch möglich, ihn und seine Stute und unsere beiden relativ sicher weiden zu lassen, wenn genug Sicherheitsabstand da wäre. Von uns aus soll er gern seinen schönen Lebensabend und seine eigene Stute haben, aber man kann doch nicht davon ausgehen, sich Stuten in einen Pensionsstall zu holen und die mit einem Hengst zusammen zu lassen, ohne den Leuten vorher Bescheid zu sagen, was da los ist!

Warum können Menschen nur so wenig denken?

LG
Renate

PS: vom 28.06.2012
Laut Info waren nicht der Hengst und die Stute draußen, sondern die SBs haben absichtlich unsere beiden Stuten 2 Tage nachts in den Zwischengang gestellt ... Chiwa wäre überall unter den Zaunlitzen durch gegangen ... die ist ja nur 1,37 m hoch und ich war heute da, alles bei mir ca. Schulterhöhe und Chiwa geht mir nicht bis zur Schulter. Weg gelaufen sind sie zwar nicht, aber Chiwa ist verletzt. Jetzt reicht es, habe mich an die Tierschutzbeauftragte vom Kreisveterenäramt gewendet und hoffe, die helfen uns, denn von heute auf morgen, noch dazu mit einem nun auch noch hinkenden Pferd, können wir ja nicht flüchten.

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