Freitag, 17. Juli 2020

Steinstaub kann CO² binden und gleichzeitig Dünger ersetzen

Was Neues Interessantes aus der Forschung


Habe ich gerade eben entdeckt.


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Klimaschutz in der Landwirtschaft Steinstaub könnte tonnenweise CO2 binden

Forscher arbeiten an einer neuen Methode, Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu entfernen. Die Idee: Landwirte sollen großflächig Steinstaub auf ihren Feldern verstreuen.


Probleme bei der Materialbeschaffung

Die Wissenschaftler um Hansen sind daher nicht die einzigen, die an Basaltstaub als CO2-Fänger forschen. In einem ersten, kleinen Praxistest haben Experten der University of Sheffield Sorghum mit dem Material gedüngt. Laut einer Analyse vom April konnten sie den Ertrag des Getreides damit um 20 Prozent steigern. Das würde die Methode auch für Landwirte attraktiv machen.

 Auch deutsche Forscher des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) haben vor zwei Jahren eine Studie zur Verwitterung von Gestein veröffentlicht. Darin behaupteten sie sogar, dass sich mit der Technik weltweit bis zu fünf Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr aus der Luft holen ließen.

 "Die beschleunigte Verwitterung von Gestein ist eine interessante Option zur Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre", erklärt Jessica Strefler, Expertin für Negativemissionen beim PIK. Im Gegensatz zur Aufforstung würden keine neuen Flächen benötigt. Stattdessen könnten Ackerflächen genutzt und dabei sogar noch deren Bodenqualität verbessert werden.

 Anders als die britischen Forscher warnt Strefler jedoch, dass es Probleme geben könnte geeignetes Material zu beschaffen: "Es sind große Mengen an Gestein nötig, um signifikante Mengen an CO2 zu binden", so Strefler. Diese müssten abgebaut, zerkleinert und transportiert werden - auch das koste Energie und Wasser. Zudem müsse darauf geachtet werden, dass nur Gestein genutzt werde, das keine gesundheitsgefährdenden Stoffe enthalte.


Für eine Klimawirkung sind riesige Flächen nötig

Sollte sich die Klimawirkung der ERW-Methode längerfristig bewähren, bleibe die Frage, wie sich Landwirte von der Anwendung überzeugen ließen, schreiben Johannes Lehmann von der Cornell University und Angela Possinger vom Virginia Polytechnic Institute in einem Begleitartikel in "Nature". Denn nur, wenn der Staub großflächig auf zahlreichen Feldern eingesetzt werde, gebe es einen messbaren Effekt.


Demnach könnte es sich lohnen, noch genauer zu untersuchen, welche positiven Effekte der Steinstaub auf Nutzpflanzen hat. Die Eindämmung des Klimawandels allein sei kein ausreichender Anreiz, um Landwirte von der Methode zu überzeugen, zumal sie Geld kostet. Der Preis für eine Tonne Steinstaub liegt laut Studie zwischen 80 Dollar und 160 Dollar - je nach Land.

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