Es werden mehr - was sagen die Experten darüber?
Es kam vorhin was darüber im Fernsehen, aber ich habe nach der Vorschau irgendwie verpasst, wie die Sendung ausging. Jürgen meinte, sie hätten gesagt, vor allen Dingen die Schäfer fangen an, das kritisch zu sehen, obwohl es bisher nur Familienverbände der Tiere und keine wirklich großen Rudel geben würde, aber selbst die reißen, wenn sie in eine Schafsherde einbrechen, viel mehr Tiere, als sie fressen können.
Meine Oma war die Tochter eines Schäfers in Hinterpommern und hat mir als Kind so manche schaurige Geschichte über ihre Erfahrungen mit Wolfrudeln erzählt. Als ich das mal meinem Bio-Lehrer .. Mitglied beim BUND .. erzählt habe, meinte der, Oma hätte gelogen und übertrieben. Das glaube ich allerdings weniger. Meine Oma war nicht der Typ, der sich sowas aus den Fingern gesogen hätte. Sie gehörte auch nicht zu den Menschen, die dazu neigten, anzugeben, um sich wichtig zu machen. Ich gehe davon aus, sie hat das wirklich so erlebt.
Na ja ... mal googeln, was es inzwischen für Erkenntnisse über die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland gibt.
Ein Link vom NABU kommt als erster dran.
Wölfe sind sehr anpassungsfähig, schreiben sie beim NABU, in anderen Ländern können Wölfe teilweise sogar in den Randbereichen der Städte oder in Ackerbaugebieten gut überleben.
Der Nabu berichtet von Wölfen in Brandenburg, Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. In manchen Gegenden leben ganze Rudel und haben sogar schon Nachwuchs bekommen, in anderen sind erst einzeln durchziehende Wölfe beobachtet worden.
Ich will mal näher auf Schleswig-Holstein eingehen, weil Jürgen und ich dort ja zu Hause sind.
Also in Bezug auf Schleswig-Holstein heißt es, hier sind bisher nur einzelne Wölfe durchgezogen, es gibt noch keine ansässigen Rudel.
Man soll Wölfe nicht füttern, denn dadurch könnten sie gefährlich werden. Warum wird beim NABU nicht so genau erklärt.
Mal weiter mit dem nächsten Link.
Da findet Ihr eine Karte mit dem aktuellen Verbreitungsstand der Wölfe in Deutschland.
Über die Lebensweise eines Wolfrudels und wann die Gefahr von Nutztierrissen deshalb am größten ist.
Das ist sehr kritischer Bericht .. und auch wenn ich auch zu den Menschen gehöre, die Wölfe faszinierend und toll finden, wir halten auch Pferde, und zwar nicht eingesperrt, sondern frei lebend. Neben mir leben genauso frei die Schafe unseres Weidenachbarn und in der Umgebung sehr viele andere Tiere wie weitere Pferde, Schafe oder auch Rinder.
Dieser Bericht deckt sich mit dem, was mir meine Oma über Wölfe erzählt hat, die im Winter sehr gefährlich gewesen sind, wie sie sagt. Für die Schafe sowieso, aber sie haben durchaus auch Pferdekutschen mit Menschen gejagt, wie Oma, als sie im Winter bei Schnee den Arzt zu ihrer Mama holen musste, die in den Wehen lag und Hilfe brauchte und ein Rudel Wölfe hinter ihnen her war, sie in voller Fahrt ihren Hengst ausgespannt hat, sie mit der Stute weitergefahren ist und der Hengst die Wölfe geschafft hat zu vertreiben und ziemlich schwer verletzt zum Hof gelaufen kam. Um diesen Hof herum gab es wegen der Wölfe eine hohe Mauer und im Sommer, wenn die Wölfe weniger gefährlich waren und die Schafe zum Grasen draußen, gab es sehr wehrhafte Wolfshunde, die die Schafsrudel geschützt haben. Trotzdem haben die Wölfe oft noch welche der Schafe gerissen.
Wenn ich das so lese, und zwar in einer Zeit, wo es sicher keine großen Wolfrudel hier gibt, die hungrig im Winter nach Nahrung suchen, dann passen die Berichte da zu dem, was mein Bioleher meiner Oma als Schauergeschichten andichten wollte, wo ich aber denke, das waren keine.
Wir hatten in unserer Cindy selbst mal einen halben Wolf, ein schönes und intelligentes, auch gut zu erziehendes Tier, die trotzdem alles war, aber gegenüber anderen Hündinnen z. B. nicht ungefährlich, wenn man nicht gut auf sie aufgepasst hat.
Cindy war ein sehr intelligenter Hund .. und echte Wölfe sind das sicher auch .. zumal in dem Bericht gesagt wird, viele davon wären eben keine echten Wölfe, sondern auch Hybriden.
Dass Natürschützer so einen Unsinn verbreiten, Wölfe würden keine Nutztiere angreifen wie Schafe ... ich mag Wölfe, finde diese Tiere toll .. aber sowas halte ich für romantischen Unsinn. Ich will jetzt in Gottes Namen nicht erzählen, man sollte Wölfe wieder wie früher ausrotten. Aber man sollte sich auch klar darüber sein, dass viele davon sehr gefährliche Tiere sein können, nicht nur für selbst große Nutztiere wie Pferde, sondern auch Menschen, die sie für schwach halten .. es wäre Quatsch, was anderes zu denken.
Also der Spiegel spricht von momentan 46 Rudeln mit ca. 130 einzelnen Wölfen .. das ist so viel dann ja nicht.
Noch ein Text aus dem Spiegel ... da wird gesagt, es sind ungefähr 300 Wölfe aktuell .. und die bereits für viele Schafherden durchaus eine Gefahr.
Nun heißt es da, die Hobbyschäfer müssen ihre Schafe dann eben nachts in Ställe sperren.
Dazu möchte ich als Hobbypferdehalterin mal folgendes sagen.
Schon jetzt haben wir eine große Diskrepanz zwischen Baurecht und Tierschutzgesetz, das besonders alle Hobbytierhalter von Großvieh wie Pferden, Rindern, Ziegen oder Schafen trifft.
Wenn die Tiere von Hobbyhaltern, die selten durch eine Ausgleichszahlung ersetzt werden können, denn diese Tiere werden geliebt und sind nicht zum Essen gedacht, auch nicht zum Schlachten, in Gefahr sind, weil es irgendwann sehr viele Wölfe gibt .. ja dann muss es verdammt auch möglich sein, auf deren Weideland auch von Hobbyhaltern einen nachts zu schließenden Stall zu bauen, oder etwa nicht?
Ich würde es auch nicht witzig finden wie in dem einen Bericht oben, wenn ich einen Hund vor einem Wolf retten müsste. Ich fand das schon schlimm, Boomer aus dem Maul einer Deutschen Dogge zu retten, die ihn vor einer Weile hat tot beißen wollen.
Wenn man bedenkt, dass die Wölfe erst seit ca. 2000 wieder da sind, haben sie sich in Deutschland sehr schnell ausgebreitet. Etwas aufpassen sollte man schon und sich darüber klar sein, ein Wolf ist kein Zwergpudel, und selbst der wäre frei lebend im Rudel ein Raubtier.
LG
Renate
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