Montag, 14. November 2016

Industrie 4.0 - was bedeutet das für die Arbeitswelt?

Es geht grob ausgedrückt und die Digitalisierung in der Industrie


Jürgen und ich haben neulich nachts irgendwann eine Sendung gesehen, in der dargestellt wurde, dass besonders Facharbeiter in technischen, also qualifizierten Berufen, in Kürze auch in Deutschland bald durch reine Roboter ersetzt werden. Das wird Millionen von Menschen den Job kosten.

In anderen Staaten ist das teils schon längst im Gange, sehr ausgeprägt in USA oder Japan. Der große Wahlerfolg von Donald Trump hat damit zu tun, dass in den Staaten ganze Regionen, die früher gut verdienende Menschen bewohnt haben, deshalb komplett verarmt sind.

Nun habe ich hier als ersten Artikel über dieses Thema einen Beitrag gefunden, wo gesagt wird, nein nein, so schlimm wird das alles nicht, es müssen sich nur dann diese Millionen von Facharbeitern schnell umorientieren, denn es würden so genauso viele neue andere Arbeitsplätze entstehen, was sie dann statt dessen machen könnten.

Verlinke das mal:


Also ich bin da ja eher skeptisch, vor allen Dingen wenn es um Menschen geht, die nicht mehr blutjung sind .. ich gehe davon aus, die bleiben garantiert größtenteils auf der Strecke .. außerdem liegt es garantiert nicht jedem, nun ein hochqualifizierter IT-Fachmann oder Naturwissenschaftler zu werden, der vorher einfach nur Facharbeiter in einem Industriebetrieb war.

Aber mal suchen .. es gibt sicher mehr Infos zu diesem Thema.

https://de.wikipedia.org/wiki/Industrie_4.0

Es wird von der Bundesregierung gefördert, damit wir konkurrenzfähig bleiben .. wird gesagt ... laut Wikipedia zweifeln das aber auch einige Leute an, dass es funktionieren wird.

https://www.fraunhofer.de/de/forschung/forschungsfelder/produktion-dienstleistung/industrie-4-0.html

Also auf der Seite kann sich jeder, der Zeit genug hat, da reinlesen, wie es funktioniert.

Dass dadurch viele bisherige Arbeitsplätze wegfallen werden, liegt auf der Hand.

Weder bei Wikipedia noch auf dieser Forschungsseite wird aber darüber berichtet, was denn die Millionen von Facharbeitern, die dann ihren Job nicht mehr ausüben können, statt dessen machen können bzw. wie die auf andere Jobs hin weitergebildet werden können.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Studie-Nicht-weniger-aber-andere-Arbeitsplaetze-in-der-Industrie-4-0-3464689.html

Also auch hier ... Facharbeiterjobs werden in Millionenhöhe weg sein, und zwar bereits bis 2025. Das sind keine 10 Jahre mehr ... Naturwissenschaftler und IT-Fachleute werden dann massenhaft gebraucht sowie Leute, die die vielen Menschen umschulen können.

Nun frage ich mich ... ein Facharbeiter hat bisher meiner Meinung nach nicht unbedingt ein abgeschlossenes Studium gebraucht, ein Naturwissenschaftler und ein IT-Fachmann aber ja ... um ein Studium zu absolvieren, muss man jahrelang eine Uni besuchen.

Wie bitteschön stellt sich die Bundesagentur für Arbeit vor, dass diese Millionen von dann arbeitslos gewordenen Facharbeitern eben mal so studieren, um dann diese Lücke zu füllen?

Und was ist mit den Menschen, die von ihrem Intellekt her betrachtet gar nicht in der Lage sind, eben mal so Abitur und Studium zu schaffen?

Die haben es schon heute schwer genug .. sie haben dann also gar keine Chance mehr.

Es mag ja sein, dass unsere Industrie sich umorientieren muss, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Aber unser Staat sollte sich dann auch mal überlegen, wovon denn alle die Menschen danach leben sollen, die auf der Strecke bleiben .. und wo wiederum wir denn die vielen Millionen hochintelligente junge Leute hernehmen sollen, die die dann neu entstehenden Jobs ausfüllen sollen und wie werden die bezahlt werden.

Ich bin nun ja bezüglich meines Jobs als Crowdworkerin schon zigmal interviewt worden.

Ja ... ich übe einen Job aus, wo ich Kollegen habe, die normalerweise so gut wie alle Abitur und oft auch ein abgeschlossenes Studium haben .. reich wird keiner von uns mit dieser Arbeit, obwohl wir hochqualifiziert sind.

Jürgen und ich üben ja so einen digitalen Job bereits aus.

Dann überlegen sie, wie könnte man erreichen, dass sowas besser bezahlt wird.

Ich denke, das kann man gar nicht erreichen, denn ich habe einen Job, den man weltweit ausüben kann .. aber man braucht weltweit nicht überall so viel Geld zum Überleben wie in Deutschland, sondern teils nur einen Bruchteil davon.

Ich gehe davon aus, viele Jobs werden schon bald genauso wie unserer von sonstwo aus ausgeübt werden können. Man muss dann dazu nicht mehr mit dem Auto in die Firma fahren .. man kann das von überall machen .. vermutlich oft sogar mit dem Smartphone oder was Vergleichbarem.

Es ist mir klar, wieso plötzlich so viele Menschen ein Interesse daran haben, wie Menschen eigentlich arbeiten, die schon heute einen sogenannten digitalen Job ausüben .. nämlich wir zum Beispiel.

Na ja ... bis 2025 sind Jürgen und ich Rentner .. oder auch nicht mehr, weil keiner mehr da ist, der noch so viel verdient, dass was in die Rentenkassen eingezahlt wird.

Wir können das nur auf uns zukommen lassen und abwarten, wie die Welt an sich darauf reagieren wird.

Ich denke immer wieder, warum eigentlich sträubt sich dieser Staat so sehr gegen die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens? Dann kann die Industrie machen, was sie will, die Gewinne werden halt einfach umverteilt, aber keiner geht regelrecht unter dabei.

Dann können Menschen, die auf der Strecke bleiben, irgendwas probieren und mit Glück sogar dabei Erfolg haben ... dann können auch Menschen, die irgendwo sonstwo in der Welt zu Hause sind, von mir aus diese digitalen IT- und naturwissenschaftlichen hochqualifizierten Jobs ausüben .. auch dort, wo man mit 200 Euro noch reich ist, falls dafür nicht mehr bezahlt werden wird.

Gut .. die Bundesagentur für Arbeit fängt an, sich Gedanken zum Thema zu machen ... die Erfahrung, wie das funktioniert, haben nur die Menschen, die das heute schon machen.

In Amerika wollen sie gerade rückwärts fahren, wenn ich das richtig verstehe .. und unser Staat oder ganz Europa reagiert komplett panisch.

Bei uns ist die Industrie, das Großkapital, immer noch der Mittelpunkt des Universums unserer Politiker .. der Mensch ist es immer noch nicht.

Der Mensch ist aber der Wähler in einer Demokratie.

Mag also sein, es wird alles nicht ganz so heiß gegessen, wie es gekocht wird, denn es wird auch weiterhin regelmäßig Wahlen in diesem Staat geben, die vieles korrigieren können .. und vermutlich auch müssen.

Nachdenkliche Grüße
Renate



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