Was sind die Gründe dafür?
In den letzten Jahren hat die Selbstmordrate bei älteren Menschen laufend zugenommen. Dieses Thema wird von unserer Regierung gern unter den Tisch gekehrt.
Da sich früher weniger Menschen im gleichen Alter das Leben genommen haben, ist es für mich logisch, dass die immer höher werdende Selbstmordrate älterer Menschen gesellschaftliche Gründe hat.
In diesem Link steht, dass jeder vierte Mensch über 65 hierzulande unter Depressionen leidet ... Verluste, Einsamkeit, Angst davor als Pflegefall im Heim zu landen, führen dann schließlich bei vielen dazu, sich das Leben zu nehmen, bevor es soweit kommt.
Es steht da auch, es würde diesen Menschen helfen, wieder sowas wie Wertschätzung zu erfahren, was in der heutigen Zeit leider, da nur die Jugend zählt und das Alter als Makel gilt, nicht mehr so ist.
...
Seit 2008 ist die Suizidrate der älteren Menschen bei uns um 10 % gestiegen und steigt weiter. Die Menschen haben Angst vor Krankheit im Alter, hilflos allein gelassen zu werden, nach dem Verlust des Partners niemand mehr zu haben.
Zitat daraus:
"
Fast jeder zweite Suizident ist älter als 60 Jahre
In Deutschland töten sich etwa 10 000 Menschen im Jahr. Die Zahl der Suizide ist damit mehr als doppelt so hoch als die der Verkehrstoten. Knapp 40 Prozent der Suizidenten sind älter als 60 Jahre - alle zwei Stunden, so die traurige Rechnung, nimmt sich ein Mensch jenseits der 60 in der Bundesrepublik das Leben. Nimmt man die sogenannten stillen oder verdeckten Suizide hinzu, ist die Zahl deutlich höher: Wenn alte lebensüberdrüssige Menschen bewusst die Nahrungsaufnahme verweigern, Medikamente nicht mehr einnehmen oder überdosieren - etwa zu viel Insulin spritzen - kann dies tödliche Folgen haben, ohne dass die Suizidabsicht erkannt wird. Auch nehmen Ärzte bei kranken Menschen in hohem Alter eher einen natürlichen Tod an und stellen Totenscheine aus, ohne die Hintergründe genauer zu prüfen."
Das sind die traurigen Gründe:
Zitat:
"Die Gründe für den Suizid im Alter
sind vielfältig. Experten unterscheiden drei Ursachenfelder: Dazu
gehören zunächst körperliche Krankheiten ohne Aussicht auf Genesung.
Darüber hinaus gelten psychische Erkrankungen oder Schwierigkeiten bei
der Gewöhnung an veränderte Lebensumstände im Alter als Auslöser. Ältere
Menschen büßen an Mobilität und Autonomie ein - vielleicht sogar an
Einfluss, den sie in einer Familie oder einem Unternehmen jahrzehntelang
ausgeübt haben. Der dritte Bereich sind Beziehungsprobleme: Wenn alte
Menschen sich von Nahestehenden vernachlässigt fühlen oder der
Lebenspartner stirbt. Die Angst vor Vereinsamung, zunehmender
Hilflosigkeit und damit auch vor drohender Pflegebedürftigkeit nimmt zu.
"Andere sagen auch einfach: Ich will niemandem zur Last fallen", sagt
der Psychologe Georg Fiedler vom Therapiezentrum für Suizidgefährdete am
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf."
Noch ein Zitat:
" Wenn alte Menschen sich selbst töten, berühre das Themen wie
körperlichen oder geistigen Verfall, schwere Krankheiten und Einsamkeit
im Alter - allesamt Dinge, die von der Gesellschaft gerne
verdrängt werden."
....
Tja ....ich bin auch knapp über 60 und erlebe, wie einsam man sich im Alter fühlen kann und welche Angst man entwickeln kann, auch noch den letzten Menschen zu verlieren, der jetzt noch da ist, nämlich den Partner.
Die Kinder .. früher war es eine Selbstverständlichkeit,sich um die Eltern im Alter zu kümmern .. sind doch heute nicht mehr für uns Alte da.
Die Generation, die sich da reihenweise das Leben nimmt, ist meine Generation.
Wir sind die Generation, die aufgehört hat, Kinder zu schlagen und Eltern, die sowas machen, als böse an die Wand gestellt hat. Wir sind die Generation, die die antiautoritäre Erziehung, Demokratie in der Familie überhaupt erst erfunden hat. Wir sind die Generation, für die Kinder enorm wichtig waren und in der Familie im Vordergrund standen.
Sind wir vielleicht auch deshalb die Generation, die deshalb ausgedient und als Diener der eigenen Kinder im Alter nicht mehr nützlich, nun allein gelassen wird .. jetzt, wo wir dabei sind, hilflos zu werden und selbst Hilfe gebrauchen zu können .. der eine früher, der andere später?
Mir ist dieser Gedanke schon sehr oft gekommen, dass unsere Generation eines vergessen hat .. nämlich sich Respekt und Wertschätzung zu verschaffen.
Unser höchstes Ziel war es ja, Liebe zu geben, denn wir sind die Generation, die die Liebe geheiligt und weit in den Vordergrund gestellt hat.
Werden wir deshalb .. gerade deshalb .. von unseren Kindern so wenig geliebt, dass wir heute Angst haben müssen, einsam und hilflos zu sterben, ohne dass uns jemand beisteht?
LG Renate
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