Mittwoch, 13. November 2013

Da bin ich mal geboren worden - Teil 3

Das ist der Rest von Fotos von meinem Geburtsort.


LG Renate















Der weiße Giebel ist der unserer Nachbarin und der hellgelbe der von meinem früheren Haus.

Wir haben das Haus mal mit zartgelben Klinkern verkleidet. Mein Ex-Mann wollte das gern wie vieles.

Teile meiner Schulden entstanden, weil meine Mutter und ich sehr häufig mit dem Haus dafür gebürgt haben, wenn mein Mann sehr schnell Geld brauchte, um es einem Arbeitgeber oder so zurück zu zahlen, weil er da was unterschlagen hatte und sonst angezeigt worden wäre.

Andere Teile meiner Schulden entstanden noch anders.

Ich hatte einen Bausparvertrag reif und wollte gern den Hof ausbauen, um mehr Platz für unsere Kinder zu haben. Der Versicherungsvertreter erzählte meinem Mann dann was von Finanzieren über Lebensversicherung und der war sofort Feuer und Flamme, plante den Hof zu pflastern, eine Doppelgarage zu bauen, auch noch den Stall auszubauen und auch .. er ist ja im Erstberuf Fliesenleger .. weil er das so oft gesehen hatte, das Haus zu verklinkern.

Als ich mich nach einer Weile ruhig zu ihm setzte und ihm erklärte, dass ich ungern so viele Schulden machen würde, sondern nach und nach über neue Bausparverträge das Haus gern verschönern würde, sprang er aus der Badewanne, in der er grad lag und schlug mich zum erstenmal in meinem Leben.

Ich war so erschrocken und dachte, es muss ihm so wichtig sein, ein schönes Haus zu bauen. Also unterschrieb ich das.

Und als alles gerade fertig war, kam dann die nächste fristlose Kündigung wegen Diebstahl ... er mag ja vieles gut gemeint haben.

Aber er war sein Leben lang zu schwach, um zu den Dingen zu stehen, die er offiziell gern als wichtig bezeichnete .. und das war auch seine Familie.

Unsere Kinder hätten es mit einem Vater, der nicht chronisch sex-süchtig gewesen wäre, so gut haben können.

Statt dessen hatten sie nur Stress, eine Oma und Mutter, die vor Angst ständig halb in Panik lebten, da wir ja nie wußten, was mein Mann als nächstes anrichten würde ... eine Mama, die viel arbeiten mußte und so logisch wenig Zeit hatte, eine Oma, die mit der großen Familie, aber auch der ständigen Existenzangst sicher auch komplett überfordert war.

....

Ich hatte neulich das Gefühl, mein Ex-Mann bildet sich sogar was darauf ein, dass er ja laufend problemlos andere Frauen für seine Affairen kennen lernen konnte.

Es gab ihm wohl das Gefühl, attraktiv zu sein.

Beser Mann .... hast Du eigentlich eine Ahnung davon, wie leicht es für mich gewesen wäre, Dich auch zu betrügen ... mit manchen Deiner eigenen Freunde z. B. oder Arbeitskollegen oder später, als ich das Abitur nachgemacht habe, sogar mit jungen Männern, die 20 Jahre jünger als ich und im Alter meiner Kinder waren?

Es wäre ganz einfach gewesen, auch ständig Affairen zu haben.

Ich bin nur nicht der Typ Frau, die fremd geht und insofern anders als Du.

Es war auch nicht schwer für mich, als ich es wollte, einen neuen Partner für den Rest meines Lebens zu finden, denn ich bin durchaus eine attraktive Frau.

Das solltest Du Dir wirklich mal hinter die Ohren schreiben, werter Ex.

Ich hoffe man erkennt hier, dass ich vor einem recht steilen Hang stehe, wo dann unten wieder eine Straße lang geht.

In diesem Hang haben wir als Kinder gespielt und in diesem Hang haben auch meine Kinder mit ihren Freunden gespielt, solange es uns noch vergönnt war, in Schellhorn in unserem eigenen Haus zu wohnen ... hinter der Straße unten war ein Moorgebiet, wo wir auch viel gespielt haben und unsere Kinder genauso ... noch wieder dahinter der Lanker See.

Ich habe nie wieder den Halt in der Nachbarschaft gefunden, den ich mal hatte, als ich dort lebte, wo ich geboren bin, wo meine Wurzeln sind und für unsere Kinder wäre es sicher auch schön gewesen, ihre Jugend in einer für sie vertrauten Umgebung verbringen zu können, keine Schulwechsel, keine ständige Suche nach immer wieder neuen Freunden durch ständige Umzüge, was das alles später nach sich zog.

Ich habe diese Fotos neulich zwar mal aus einem anderen Grund gemacht, aber durch ein Gespräch mit meinem Sohn bezüglich des Knochenbruchs meiner Mutter über meinen Ex-Mann und das, was der offensichtlich laufend erzählt, um sich für die Vergangenheit zu rechtfertigen und dem schon wieder alle doch nur zu gerne Glauben schenken genau wie ich jahrzehntelang ja auch immer geneigt war, ihm zu glauben, alles würde gut ... bin ich heute so drauf, mal als Erklärung zu diesen Bildern über meine Vergangenheit die reine Wahrheit zu sagen, und zwar ungeschönt.

Das Dorf Schellhorn hat eine optimale Lage .. nicht zu weit draußen, die Verbindung nach Kiel ist gut, ruhig, sozial super gelegen, weil es dort keine Ecken für Asoziale gibt .. die Kinder hätten da so schön aufwachsen und sich entwickeln können.

Warum also hat man ihnen das kapputt machen müssen? 





Blick in den Garten unserer Nachbarin mit Blick zu unserem früheren.  











Blick auf den vorderen Teil unseres früheren Gartens an der Garage vorbei.  








 Nochmal Jürgen und Boomer in der Straße Fernblick in Schellhorn.




Nochmal ein Blick in den Garten unserer früheren direkten Halbhaus-Nachbarn. Ich weiß nicht, wer dort jetzt wohnt, denn die alten Leute von früher sind ja alle gestorben und was die Erben damit gemacht haben, weiß ich nicht.  






 In dem Haus links neben der Hecke wohnte früher Familie Manschewski. Mit den Kindern Gaby, Dirk und Oliver haben Vanessa und Manuel immer viel gespielt, vor allen Dingen mit Oliver, der in Vanessas Klasse ging. Die Leute, die heute in dem Haus leben, kenne ich nicht, es sind andere. Die Zeit hat viel im Fernblick verändert, seit wir dort 1984 weg ziehen mußten.

Ja ... nun bin ich durch mit dem Abstecher in meine Vergangenheit.

Ich erinnere mich noch heute sehr genau an den letzten Abend in Schellhorn, bevor wir dort wegzogen.

Ich habe den Lanker See geliebt. Ich ging also nochmal ganz alleine runter zum Wasser und schaute auf meinen geliebten See und die Möweninsel. Ein Schwarm Wildgänse zog über den See ... ihr Geschrei klang so wehmütig und ich hatte das Gefühl, dass ich den sicheren Hafen, wo ich zu Hause war, nun für immer verlassen würde, um in eine ungewisse und nicht gute Zukunft zu gehen. Ich versuchte den Gedanken zu verdrängen und positiv zu denken, wie es immer meine Art war.

Aber ich hatte recht. Was ich davor seit Anbeginn meiner Ehe erlebt hatte, war oft nicht gut, was ich danach dann erleben mußte, war häufig schlimmer als die reine Hölle und so traumatisch, dass ich mich trotz meiner neuen Liebe Jürgen davon sicher nie mehr wirklich psychisch erholen werde, weil es einfach zu viel war, was man mir angetan hat.

Was von früher bleibt, ist lediglich die Erinnerung an eine dort eigentlich sehr schöne Kindheit.

LG
Renate

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Dein Kommentar wird nach Prüfung durch einen Moderator frei gegeben.