Mittwoch, 2. Mai 2012

Der Hund, das doppelt besteuerte Haustier

Ich frage mich oft, warum wir eigentlich Hundesteuern bezahlen, und schon in dieser Kleinstadt nicht wenig. Falls Ihr einen Hund habt, geht Euch das auch oft so? Gerade auf einen Hund kann man besonders gut aufpassen, und die meisten Menschen tun das auch.

Wenn ich ausreite und mein Pferd unterwegs mal muss, kann ich schlecht ein Tütchen nehmen und alles in den nächsten Mülleimer tun. Wenn mein Hund an der falschen Stelle sein großes Geschäft macht, ist das kein Problem. Ich nehme ein Tuch, nehme es mit und werfe es in den nächsten Papierkorb. Auch meine frei laufende Katze kann ich anders als meinen Hund viel weniger daran hindern, irgendwo und sei es in den Blumen der Nachbarn, ihr Geschäft zu hinterlassen.
Ich bin sicher nicht die Einzige, die sich so denkt, Hundesteuern wurden mal erfunden, warum auch immer. Jetzt sind sie da und diese lukrative Einnahmequelle für eigentlich keine Leistung lässt sich Vater Staat eben einfach nicht entgehen.
Als ich noch auf einem Dorf lebte, haben wir weniger Hundesteuern bezahlt als heute, aber selbst dort kostete es etwas. Hier zahlen wir zur Zeit 100 Euro Hundesteuern im Jahr. Das ist wirklich nicht wenig dafür, dass man den Hund in der Stadt an der Leine halten muss, es nur wenige Ecken gibt, wo man die Tiere mal frei laufen lassen kann, ich mich strafbar mache, wenn mein Hund sein großes Geschäft auf dem Bürgersteig oder vergleichbaren Ecken liegen lässt, sogar auf dem Hundespielplatz Tüten hängen. Und ich weiß, dass es in großen Städten noch viel teurer ist.
Viele Menschen hängen sehr an ihren Haustieren. Für meine Mutter zum Beispiel war ihre Katze fast ein Lebensinhalt.

Unlängst habe ich einen 1-Euro-Job gemacht und einer meiner Kollegen hatte einige Monate zuvor seinen Hund verloren und sprach oft sehr traurig darüber, dass er oft überlegen würde, dorthin zu gehen, wo sein Hund jetzt wäre ... also vermisste das Tier so sehr, dass er über Selbstmord nachdachte, wenn ich das richtig verstanden habe. Was ich damit sagen will: Ein Haustier kann vielen Menschen so viel geben. Gerade Hunde können das oft.
Die hohen Hundesteuern können sicher oft ein Grund sein, warum sich so mancher arme Mensch seinen Hund nicht mehr leisten kann.

Ich frage mich deshalb. Wenn ich Futter, Katzenstreu und anderes für unsere Katze kaufe, dann zahle ich damit auch über die Mehrwertsteuer Steuern an den Staat. Genauso ist es bei den Dingen, die ich für unseren Hund kaufe. Auch auf der Haftpflichtversicherung für ein Haustier sind Steuern, von denen der Staat profitiert. Das zahle ich für meine Pferde bei der Versicherung genauso wie für unseren Hund.

Wieso und mit welchem Recht .. wo für Hunde ja nun wirklich nichts Besonderes getan wird, erhebt der Staat eigentlich Hundesteuern, die die einzigen Haustiersteuern sind, die es gibt?

Womit ich nicht sagen will, dass wir nun unbedingt Steuern für Katzen, Pferde und sonstige Haustiere bezahlen müssten.

LG
Renate

2 Kommentare:

  1. Hallo Renate,
    „Wieso und mit welchem Recht (…) erhebt der Staat eigentlich Hundesteuern, die die einzigen Haustiersteuern sind, die es gibt?“

    Also, zunächst mal zu Deiner Frage, „mit welchem Recht“ eigentlich Hundesteuern erhoben werden. Dieses „Recht“ nennt sich Steuerfindungsrecht und ist das grundgesetzlich verankerte Recht der Länder, das ihnen die Befugnis zur Gesetzgebung über die örtlichen Verbrauch- und Aufwandssteuern einräumt, sofern sie nicht bundesgesetzlich geregelten Steuern gleichartig sind. So in etwa besagt es Art. 105 Abs. 2a GG. Und weil die Länder ihren Kommunen ebenfalls ein Steuerfindungsrecht gewähren können – und das natürlich auch tun – ist dem Einfallsreichtum kaum eine Grenze gesetzt. D. h., die Kommunen können vollkommen neue Steuern „erfinden“, soweit diese mit sonstigem Recht vereinbar sind. Von daher ist Deine Furcht vor Steuern für Katzen, Pferde und andere Haustiere vielleicht gar nicht einmal so unbegründet.

    Und zu Deiner Frage „wieso“… Da vermute ich mal, dass Du Dir diese Frage eigentlich selbst beantworten kannst. Dennoch, in aller Kürze: Als Mensch in diesem unserem Lande bist Du nicht nur Wahlvieh sondern auch Zahlvieh…

    Ganz einfach und ziemlich bitter…

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  2. Ich weiß .. ich war bei der Debatte um die Einführung der Pferdesteuer in Preetz dabei .. kommt übrigens nicht .. die Einnahmen wäre im Jahr ca. so hoch gewesen wie die Ausgaben für die Maßnahme meines Mannes bei der FAW .. sinnloses Zeug für ältere Aufstocker in den Jobcentern ... .. und diese Kosten geben die bereitwillig ständig für zig Menschen aus, die sowas gar nicht brauchen würden .. aber den Gemeinden fehlt Geld.

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