Donnerstag, 3. Oktober 2013

Neue Masche der Jobcenter in Bezug auf Mietobergrenzen

Plötzliche Änderungen bei der angeblichen Mietobergrenze nach Jahren der Anerkennung solcher Wohnungen


Ich muss Euch noch einmal zwei Fälle von Bekannten erzählen, und zwar was hier gerade in Bezug auf die Mietobergrenzen für ALG-II-Empfänger für Wohnraum am Laufen zu sein scheint.

Fall 1:
Vor ein paar Tage erzählte mir eine Jappy-Freundin, sie hätte anders als sonst nur einen Bewilligungsbescheid für 3 Monate vom Jobcenter erhalten. Sie hat dort dann angerufen und schrieb mir gestern ganz geschockt, dass sie nun in ein paar Wochen einen Termin bekommen hat, um darüber zu reden, dass ihre Wohnung zu teuer sei. Sie lebt da nun schon seit ca. 10 Jahren mit ihren beiden Kindern. Die Miete wurde in der letzten Zeit auch nie erhöht, sondern es haben sich nur die Heiz- und Nebenkosten wie sicher überall allmählich verändert, die ja nicht Voraussetzung dafür sind, ob eine Wohnung Hartz-IV-fähig ist oder nicht, und selbst die nicht jetzt aktuell.

Ich habe mit den Angaben des Jobcenters Plön mal vergleichen, was sie an Kaltmiete bezahlt und wie viel sie in unserem Gebiet ausgeben dürfte. Bei uns läge sie mit dieser Kaltmiete noch im Rahmen für 3 Personen, sogar etwas drunter.

Beim Jobcenter Ostholstein findet man darüber leider nichts, die haben so eine Tabelle nicht öffentlich auf ihrer Homepage wie das Jobcenter Plön, wo man sich dran orientieren könnte.

Ich habe gestern noch geschrieben, ruhig angehen lassen, das muss ein Irrtum sein, zur Not einen Anwalt nehmen .. und hoffe auch, dass es so ist .. aber !!!!!!!

...

Heute morgen hat Jürgen alten Kollegen von ProCell getroffen, mit dem er 2011 zusammen dort einen 1-Euro-Job gemacht hat.

Das kam so ... ich bin so durch den Wind wegen dem ganzen Stress, dass ich vergessen habe einzukaufen und wir brauchten vom Höker vorn an der Straße dringend eine Dose Katzenfutter und irgendwas zum Mittag .. gibt heute ne Hühnersuppe aus der Dose .. grins. Deshalb hatte ich Jürgen, als ich heute früh noch einen eiligen Auftrag bearbeitet habe, der zu Mittag fertig sein sollte, dann mal alleine dahin geschickt, weil unser Araber seinen kleinen Laden an Sonn- und Feiertagen immer nur vormittags kurz auf hat. Verkauft dann da Brötchen und so.

Jedenfalls erzählte Jürgen sein Kollege von ProCell eine wahre Horrorgeschichte über den Mietterror des Jobcenters Plön oder Preetz, weiß nicht genau, wer da nun für ihn zuständig ist und ob er wie wir schon über 50 ist.

Auch er hat jahrelang unbehelligt in seiner Wohnung gewohnt und die Miete galt als angemessen. Dann hat er plötzlich Bescheid bekommen, die Miete sei zu hoch, er müsse da raus. Er fand aber keine günstigere Wohnung. Also begann das Jobcenter dann, die Bezüge zu kürzen, was man ja nicht auffangen kann. Also Räumungsklage und Zwangsumzug ins Obdachlosenasyl, wo er jetzt lebt.

Der Mann sagte, er wäre ein paar Monate anders als vorher, wo er immer gern gearbeitet hat wie bei ProCell, wo man ja nur immer 3 Monate im Jahr hin darf und auch nebenberuflich halt, wenn es ging, dann doch psychisch zusammengebrochen wegen dem ganzen Stress.

Nun ginge es ihm aber allmählich besser und sei wieder bereit, gegen das Jobcenter zu kämpfen. Als erstes hätte er seiner Fallmanagerin, die das zu verantworten hatte, gesagt, dass er sie gern loswerden würde, weil er sie nicht leiden könnte .... die tat dann sehr pikiert, wie das nur sein könnte.

Der Mann findet also seinen Humor wieder, obwohl er jetzt so lebt, damit Ihr Euch das mal vorstellen könnt:

Dort gibt es 1-Raum-Wohnungen für Einzelpersonen (die für Familien sind nicht besser, nur etwas größer), wo alles in einem Raum ist. Kochecke mit Kohle-Holz-Herd, der auch gleichzeitig zum Heizen und für warmes Wasser gedacht ist, Schlaf- und Sitzecke. Ein Waschbecken, kein Bad. Das Klo ist auf dem Hof. Ich kenne solche Wohnverhältnisse zwar als relativ normal aus meiner Kindheit, aber muss sowas wirklich sein? An so einem Ort überlebt man vermutlich, aber mehr als überleben ist auch nicht mehr drin.

Das waren mal wieder zwei reale Geschichten aus meinem sozialen Umfeld, die genau schildern, was Hartz IV wirklich bedeutet, egal was die Merkel sagen mag und ob sie dabei lächelt oder sich an ihren Lügen verschluckt und die von der Leyen ebenfalls.

LG
Renate

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