Dienstag, 5. August 2014

Vom Loslassen - Teil 6

Nixe und Reno oder die Hoffnung stirbt zuletzt

Eins der letzten schönen Fotos, das ich im Spätsommer 2011 von Reno machen konnte, wo ich nah genug dazu an ihn ran kam, weil er in der Nähe der Straße graste. Links hinter seinem Schweif ist Nixe zu sehen, die an diesem Tag nicht so weit nach vorn kam, dass ich auch so gute Bilder von ihr hätte machen können. Ob die beiden damals schon an ihre neuen Besitzer verkauft waren oder nicht, weiß ich nicht genau, im Frühling waren sie es noch nicht. Ich schlich mich ja oft heimlich an den Zaun, wenn ich mit Jürgen zum Einkaufen in Schwentinental war, um unsere Pferde jedenfalls sehen zu können und mit Glück einmal ein paar schöne Fotos von ihnen zu machen bei dem "ach so tollen Verhältnis zu meinem Schwiegersohn", dem ich irgendwann auch einmal so vertraut habe, dass ich Reno auf seinen Hof brachte, damit er dort als Schulpferd nützlich für meine Tochter sein konnte, die gut eines in seiner Größe damals hat gebrauchen können, um auch großen, langbeinigen Männern Westernunterricht zu geben.

Nixe, als junges Pferd in der Phase des Zureitens mit meiner Tochter Vanessa, die mich von ihrem 9. Lebensjahr an bis zu ihrem 20. Lebensjahr permanent überredet hat, eigene Pferde anzuschaffen. Es war ihr sehnlichster Wunsch. Ich habe mich lange gesträubt, weil ich immer dachte, Pferde sind teuer, es kann so viel passieren, denn sie werden auch sehr alt, aber dann in Depenau schließlich nachgegeben, denn günstiger hätten die Bedingungen nicht mehr sein können, um Pferde zu halten als auf einem Hof mit 790 DM Miete, kostenlosen Weiden und einem von uns selbst gebauten Stall.

Trotzdem habe ich damals meine Große, die ja schon 20 war, gebeten zu helfen, sollte etwas passieren, denn ich kannte meinen Ex-Mann sehr genau und auch seine Unzuverlässigkeit, aber meine Große, die damals dabei war, den Beruf der Tierarzthelferin zu lernen, hielt ich für absolut zuverlässig in Bezug auf Haustiere und das Verantwortungsgefühl dafür.
Oben Reno noch als kleiner Junghengst zu einer Zeit, als er kurz nach seinem Kauf nicht direkt bei uns zu Hause in einer Männchengruppe lebte.

Rechts meine Töchter, unsere drei Pferde Nixe, Reno und Chiwa, mein Ex und ich vor unserem Offenstall und dem kleinen Arbeiterhaus, das wir damals samst dem Resthof dazu gemietet hatten.

Damals glaubte ich, dass die Ideen meiner Töchter, gemeinsam etwas aus diesem so günstigen Hof mit den Pferden machen zu können, auch beruflich, ernst gemeint gewesen sind und uns allen eine glückliche Zukunft bescheren würden.
Nixe im Januar 2004 nach ihrer wohl schwersten Krankheit ihres bisherigen Lebens.

Sie hatte eine Kolik-Op hinter sich, die hätte tödlich ausgehen können, aber sie hat es überlebt.

Im Mai davor hatte meine Tochter sie plötzlich einfach von der Weide in Wellsee weg geholt, ich wusste lange nicht einmal, wohin sie sie gebracht hatte und war mehr damit beschäftigt, dass ich gleichzeitig von heute auf morgen auch den Kontakt zu meinen davor täglich von mir betreuten Enkel verloren hatte ... Grund, eine fiese Intrige, in der man mir unterstellte, Dingeüber meine Tochter gesagt zu haben, die ich nie gesagt habe und nicht einmal gedacht habe. Wiederholen möchte ich das hier nicht, was es war, aber wer sich das ausgedacht hat, dem würde ich dafür irgendwann einmal persönlich "herzlich danken".

Reno, als ich ihn im Spätsommer 2005 selbst zu meiner Tochter brachte, wo er Nixe wiedertraf und von da an Schulpferd in Esthers Reitschule sein sollte. Von später verkaufen und dass ich ihn nicht mehr würde sehen dürfen, war damals nicht die Rede. Verträge .. ja wer macht denn Verträge mit den eigenen Kindern, denen man doch vertraut?




Jürgen und ich im Spätsommer 2007 an einem sehr glücklichen Tag, als wir unsere einzige gemeinsame Reitstunde bei  Esther auf Nixe und Reno hatten. Esther hatte nämlich angefangen, uns beiden Reitunterricht zu geben. Ich ritt wieder auf meiner Nixe und Jürgen, der zuerst mit Schulpony Max begonnen hatte, nach 33 Jahren Pause wieder zu reiten, durfte an diesem Tag zum ersten und leider auch letzten Mal den Reno reiten.

Nach der Trennung von meinem Ex-Mann hatte Esther auch Prima und Chiwa auf ihrem Hof aufgenommen und sie damit gerettet, denn ich bezahlte für beide Pferde lediglich 100 Euro Futtergeld, ein wirklicher Mama-Hilfe-Sonderpreis, damit ich mich ohne Mann mit Oma als Pflegefall und vollkommen pleite wieder begrabbeln konnte.

Die Reitstunden für Jürgen und mich hatte Esther mir einige Wochen davor zum Geburtstag geschenkt. Was war ich glücklich, endlich wieder meine Dicke reiten zu können, wieder einen guten Draht zu meiner Tochter und meinem Enkel zu haben und nach meiner nie glücklichen Ehe sogar einen Mann, der Pferde liebte und zu mir passte.

Mir fehlte damals nur eins, der Kontakt zu Vanessa, der ja schon seit 2003 komplett abgerissen war, aber sonst war meine Familie heil.

Sie sollte es nicht bleiben, denn die Person, die so gern Intrigen gegen mich schmiedete, war schon längst dabei, die nächste einzufädeln. Wie auch immer diese Person es schaffte, über den Clipfish-Account von Jürgen unter ein Video der letzten Reitershow meiner Tochter zu schreiben, er würde Nixe, Reno, Chiwa und Prima von ihrem Hof weg holen wollen, um sie wieder bei uns hinters Haus zu stellen, sie muss die Zugangsdaten zu allen unseren Passwörtern gehabt haben, die sich damals auf einem Familienserver befanden, wo der gerade der bei mir eingezogene Jürgen über meinen Computer ja auch alle seine Daten abgelegt hatte, denn einen eigenen PC und eigene Programme hatte Jürgen damals kurz nach dem Auszug bei seiner Ex-Freundin ja noch nicht.

Tja ... meine Tochter kochte vor Wut. Was dann passierte, erzähle ich besser nicht öffentlich. Das wäre zu hart. Es führte auf jeden Fall dazu, dass Nixe und Reno bei ihr blieben, ich unsere eigenen Pferde, die ich selbst gekauft habe, nicht mehr sehen durfte und wir von heute auf morgen mit Prima und Chiwa mehr oder weniger auf der Straße standen und sie mit mehr Glück als Verstand auf dem Rasen einer Gärtnerei unterbringen konnten, wo ich damals einen Nebenjob im Pflanzenverkauf hatte, bis wir danach einen Stall für den Winter fanden.

Nixe rechts und Reno unten, als ich einige Monate vor dem Tod meiner Mutter einfach den Mut aufbrachte, meine Tochter auf dem Hof zu besuchen. Ich hatte das Gefühl, sie war froh, uns einmal wiederzusehen. Sie holte sogar von selbst ihre beiden Ziegen, die wir noch nicht kannten, um sie uns zu zeigen. Das hätte sie nicht getan, wenn sie gewollt hätte, dass wir sofort wieder gehen.

Aber als ich ihr Bilder von dem Tag mailte, landeten die nicht bei ihr, sondern diese mail machte wieder die Person auf, die mir so gern "Internetstreiche spielt", die nur das Ziel haben, meine ganze Familie oder speziell mein Leben zu zerstören. Sie machte nur einen Fehler dabei. Als diese Fotos als unzustellbar zurück kamen und jemand meiner Tochter erzählte, ich hätte mit den Fotos den gesamte Server zum Absturz gebracht, die darauf wieder wütend auf mich war und sicher auch Ärger in ihrer Familie hatte, weil so bekannt geworden ist, wie nett wir uns an dem Tag unterhalten haben ... die Bilder kamen nicht von der Adresse zurück, an die ich sie geschickt hatte, sondern von einer anderen. Schon das fiel mir auf. Als nächstes fiel mir dann auf, dass bei dem Text, den man ja kennt, wenn eine E-mail nicht zustellbar ist, der aber natürlich keine Fehler bei der Schreibweise des Adressaten haben kann, weil er unmittelbar zurück kommt, mein Name Hafemann falsch geschrieben war, und zwar nur ab und zu .. der Name kommt bei diesen Rückmails ja mehrfach vor. Ab und zu stand da Hafemann, dann wieder Havemann, und so schreibe ich mich ja nicht.

Und dabei entdeckte ich, welche Person seit Jahren diese Website pflegt und kam sehr ins Grübeln, denn ich habe vorher ganz andere Personen verdächtigt als ausgerechnet diese nette Frau, mir alle diese gemeinen Streiche gespielt zu haben, die die Beziehung zu meiner Jüngsten komplett zerstört haben.

Den ersten Streich allerdings 2003, den kann mir diese Person nicht gespielt haben, denn damals ging es um ein Gespräch mit jemand, der ein Pferd auf unserer Weide unterstellen wollte und was ich da gesagt haben soll. Wie das Internet funktioniert, davon hatte ich damals gar keine Ahnung und auch keine Daten dort gespeichert. Ich hatte noch nichtmal einen PC und  schrieb meine Pferdegeschichten noch auf der Schreibmaschine und klebte Fotos dazu mit Uhu auf.

Ich weiß nur eins, sollte ich jemals Klarheit darüber bekommen, wer mir das alles antat, diesem Menschen gnade dann Gott, denn meine Wut wird keine Grenzen kennen. Das weiß ich genau. Denn ob diese Frau es nun wirklich war oder nur jemand über ihre Einlogdaten an meine kam, auch das wiederum weiß ich leider nicht genau.

Reno am gleichen Tag. Rechts meine damals noch lebende Mama, die an diesem Tag so glücklich war, ihre kleine Enkelin wieder gesehen zu haben.

Es würde keine Wiederholung geben.

Als ich Esher anrief, um ihr zu sagen, ihre Oma läge im Sterben, sie soll schnell kommen, um sie noch lebend sehen zu können, erfuhr ich von ihr, dass sie Reno, Nixe, Max, Filia und Rika verkauft hatte.

Aber als ich fragte an wenn denn Reno und Nixe, sagte sie mir, das würde sie mir nicht sagen. Die beiden würden aber auf dem Hof bleiben. Es waren beide Reitschülerinnen von ihr, die ich gut kenne. Ich denke auch, diese Mädchen werden gut mit den Pferden umgehen, aber ich hatte Bedenken, dass sie bei Esther bleiben würden. Sie sind nicht bei ihr geblieben. Sie waren sehr schnell weg und vom neuen Frauchen von Nixe, damals eine so gute Freundin von Esther wie kaum eine andere, weiß ich mit einem Riesenstreit, von dem ich nicht denke, dass diese Kritik berechtigt war, denn ich weiß, meine Tochter gibt sich viel Mühe, immer alles in Ordnung zu halten. Aber sie hatte einen schweren Autounfall. Vielleicht hat da ja jemand ohne Rücksicht darauf, dass man damit erstmal fertig werden muss, sofort statt als Freundin zu helfen, sinnlos einen Angriff gestartet.

Wissen kann ich das nicht, nur vermuten und ahnen.

Beide erzählen nichtmal, wie es Reno und Nixe geht. Zumindest das Frauchen von Reno hätte ich so nicht eingeschätzt, die andere schon damals ja, mein Bauchgefühl ihr gegenüber war nie so gut wie das meiner Tochter ihr gegenüber.


Ein Foto von Reno, das ich zufällig im Frühling 2014 bei Facebook fand und das mir bestätigte, wer ihn gekauft hat.

Natürlich will sie keinen Kontakt.

Ich habe es geahnt, als mir Esther an dem wohl schwärzesten Tag, den ich in meinem ganzen Leben bisher erlebt habe, nämlich dem Tag, als ich erfuhr, dass meine Mutter sterben würde, aber dann beim Gespräch mit meiner Tochter statt Trost auch noch, sie hätte unsere Pferde verkauft und will mir nichtmal sagen an wen.

Irgendetwas sagte mir damals, jetzt verliere ich alles ... sie bald den Kontakt zu Nixe und Reno .. ich meine geliebte Mama und über die Beerdigungskosten sicherlich auch schnell noch den restlichen Kontakt zu den Kindern, den ich so lange über Mama noch hatte, denn bei Geld drehen alle durch, und ich musste die Beerdigung meiner Mutter ja über das Sozialamt finanzieren.

So ist es auch gekommen. Nur mein Jüngster blieb, aber der hat aufgrund seiner Behinderung auch schon als Kind gelernt, ein besonders dickes Fell zu haben und ist sturer als es die meisten Menschen sind. Deshalb hält er das sicher aus, mich nicht im  Stich zu lassen, egal was ihm die anderen deshalb vorwerfen werden.

Aber um bei Nixe und Reno zu bleiben, denn um sie geht es in diesem Beitrag .... die Hoffnung stirbt zuletzt.

Kennt Ihr die herzzerreißende Story von Black Beauty, der ganz alt doch noch zu seinem Besitzer zurück kommt?

Ich würde mir nichts sehnlicher wünschen, als für Nixe und Reno sorgen zu können, wenn sie alt und Gnadenbrotpferde geworden sind und darauf zu hoffen, das werde ich nie aufgeben. Loslassen die beiden? Nein, das kann ich nicht, denn ich weiß ja, dass sie noch leben, irgendwo und irgendwas kann immer noch passieren.

LG Renate

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Dein Kommentar wird nach Prüfung durch einen Moderator frei gegeben.