Dienstag, 26. November 2013

Hallo Mami - Teil 14

Heute nur ein paar Gedanken und neue Bilder


Hallo Mami,

heute will ich mal nicht über Deine Vergangenheit berichten, sondern nur ganz kurz ein wenig erzählen und Dir ein paar Bilder vom Totensonntag zeigen.
Der Jürgen und ich haben beide die Grippe und Fieber, wir wollen gleich schlafen gehen und uns ein bisschen ausruhen, Mami.

Als wir Dein Grab gesteckt haben, ging es uns auch schon nicht viel besser. Der November und das feuchte Wetter hat uns fest im Griff.

Hier liegt noch ganz viel Laub auf Deinem Grab. Ich habe auch noch nicht alle Blumen ausgerissen, sondern teilweise die Zweige dazwischen gesteckt, denn einige waren noch so schön, es wäre schade darum gewesen.






Ich glaube, im Frühling sollte ich mal eine Wurzelbürste mitbringen und Deinen Engelschrubben.

Vanessa hat sich übrigens nicht wieder gemeldet. Schade. Na ja, ich hoffe, dass Chiwa und Prima am Samstag Hänger fahren, auch wenn ich etwas Angst habe, dass sie es nicht tun.





Unter der Telefonnummer, die früher Esthers Schwiegermutter gehörte, meldete sich neulich ihr Mann ... ich habe dann lieber wieder aufgelegt, hatte ja gehofft, ich erwische unsere Kleine vielleicht einmal ungestört, um einfach mit ihr reden zu können .. und auch um Hilfe wegen der Pferde zu fragen, denn sie kann doch so gut mit Pferden umgehen.

Wenn man merkt, wie man alt wird, das ist schon ein blödes Gefühl, und ich merke das momentan so sehr.


Nun ist es bei Dir doch wieder ordentlich, nicht Mami?

Mit Manuel habe ich übrigens auch telefoniert, aber ich habe ihn nicht um Hilfe gefragt, ihm nur erzählt, wie schwer krank ich bin und dass ich ihm das doch gerne einmal persönlich sagen wollte.

Wir haben uns nicht gestritten, sondern nett unterhalten. Er sagte, dass er noch nie bei Dir auf dem Friedhof war und ich habe gesagt, falls er mal kommen sollte, würde ich ihm zeigen, wo Du liegst.

Es geht ihnen allen gut, ihm selbst, Anni und dem kleinen Jarvin.

Wir sprachen darüber, dass er sich mit seinem kleinen Bruder gestritten hat. Ihm ging das mit der Homepage nicht schnell genug. Ich habe gesagt, das mag sein, ich kenne ja meine Kinder, aber dass die Idee, womit sein Bruder angefangen hatte, in meinen Augen sehr gut und individuell gewesen sei.

Ich habe nicht sehr lange geredet, denn es war ja eine Handy-Nummer, und wir müssen jetzt sehr sparen, weil ich doch ins Krankenhaus muss.

Freitag muss ich zum Internisten. Ich habe von der Sprechstundenhilfe erfahren, dass der Leberwert, der bei mir so hoch ist, Gamma GT ist. Ich glaube, das kommt von Herzen. Das wird bei Dir genauso gewesen sein. Das wird sich vererben genauso wie das mit unserer Schilddrüse, Mami. Am 12. Dezember muss ich zu diesem Professor in die Uni-Klinik, erstmal reden. Er soll mir nochmal alles ganz genau erklären, bevor sie an mir rumschneiden oder mit diesem Radio-Jod-Zeug hantieren, nicht dass mein Herz davon was nicht mitmacht, was mir etwas angst macht.

So nun sage ich mal Gute Nacht, Mami .. bis bald. Dann erzähle ich weiter über unser gemeinsames Leben ab dem Umzug nach Nettelsee. Ein paar Jahre hattest Du danach ja noch vor Dir.

Schlaf schön.
Renate

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