Mittwoch, 4. Juni 2014

Suchworte: St. Pauli Sozialwohnungen Investoren Wohnungsnot

Was Google dazu findet



daraus ein kurzer Abschnitt:

Die SPD hat die letzte Wahl in Hamburg nicht zuletzt mit dem Versprechen gewonnen, Wohnungsnot, Mietenexplosion und Verdrängung in den Griff zu bekommen. Und Bezirksamtsleiter Andy Grote galt für Manche sogar als Hoffnungsträger, der einen gewissen Sinn für St. Pauli und seine abweichenden Lebensentwürfe und erfinderischen Subkulturen haben könnte.
Beide Hoffnungen werden derzeit bitter enttäuscht: Der Bezirksamtsleiter klingt wie ein Pressesprecher der Bayerischen Hausbau, stellt sich nach der Räumung nicht an die Seite der evakuierten Mieter_innen, sondern tritt mit jenem Immobilienmanager vor die Kameras, der von Kauf an auf Abriss spekuliert hat. Ein Verhalten, das exemplarisch ist für den Rechtsruck der Partei, die demokratische Einflussmöglichkeiten begrenzt, um es Investoren so einfach wie möglich zu machen, Ihre Interessen durchzusetzen.

“Investor” ist allerdings ein viel zu positiver Begriff, für das, was gerade vorgeht: Auf der Suche nach sicheren Anlagemöglichkeiten hat sich das Kapital in der letzten Krise auf Hamburgs Immobilienmarkt geflüchtet – und die Preise weiter nach oben getrieben. Im künstlich verknappten Hamburger Wohnungsmarkt ist zu viel – nicht zu wenig Geld. Ein Ende der Preisspirale ist nicht abzusehen. Das Ergebnis: soziale Spaltung der Stadt, gesichtslose Investorenarchitektur, und Mietpreise, die Kreativität unmöglich machen.
Kreativität ist das Stichwort: Die erwarten wir jetzt vom Bezirk Hamburg Mitte. Eine bürokratische Kreativität, die zeigt, dass man sich von Investoren nicht erpressen lässt. So etwas können unsere Beamten doch eigentlich gut: auf die Bremse treten, Anträge der Investoren ganz unten in der Schublade liegen lassen, Formfehler finden. Mal Kaffee trinken. Mit den Kollegen klönen. Auflagen im Sinne des öffentlichen Interesses erlassen. Den Investoren zeigen, dass sie mit St. Pauli nicht machen können was sie wollen.
Und wir erwarten, dass die Kreativität der Stadtbewohner eine Chance erhält, dass das lokale Wissen in den Planungsprozess einfliessen kann. Wir brauchen allerspätestens jetzt eine Wende hin zu demokratischer Planungskultur, ein deutliches Zeichen und Raum im Zentrum für Leute mit niedrigem Einkommen, eine Entwicklung hin zu einer offenen, einer sozialen, einer anderen Stadt."


Daraus auch was .. sehr interessant, auch wenn nicht dabei steht, wer denn nun besagte Investoren sind.


"Kasse machen
Mieter sind die Leidtragenden
Finanzinvestoren haben billige Wohnquartiere aus öffentlichen Beständen aufgekauft. Mit Mietpreiserhöhungen und Wiederverkauf wollten sie Kasse machen. Doch in der Finanzkrise wurde die Refinanzierung schwierig. Die Leidtragenden sind die Mieter.
Dabei müssen viele Mieter noch froh sein, wenn sie überhaupt eine Bleibe ergattern können. In Deutschland fehlen rund vier Millionen Sozialwohnungen. Wegen der schlechten Finanzlage von Ländern und Kommunen wird der soziale Wohnungsbau stark zurückgefahren, der Altbestand verkauft. Doch ohne öffentliche Förderung ist bezahlbarer Wohnraum kaum machbar. 
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Und das Ende dieses Textes .. auch interessant:

" Manche Kommunen, etwa der Stadtteil Sankt Pauli in Hamburg, kaufen mittlerweile Wohnungen von Finanzinvestoren zurück oder sorgen mit eigenen Gesellschaften für bezahlbaren Wohnraum. Das rechnet sich - eine geschickte Mischkalkulation vorausgesetzt. Ein Drittel des Wohnbestandes müssen Sozialwohnungen sein. Beim Rest dürfen sich die Investoren dann gern etwas mehr Luxus leisten. Für dieses Modell, den sogenannten "Hamburger Weg" interessieren sich mittlerweile auch andere Kommunen."
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Daraus auch mal ein kleines Stück .. mehr im Artikel

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Festlegen wollen sich die Münchner allerdings nicht - weder auf die Anzahl der Sozialwohnungen, noch auf die Länge der Mietpreisbindung, noch auf ein Rückkehrrecht der Kiezmieter. Man werde sich "bemühen, Ersatzwohnungen für die Zeit der Bauarbeiten zur Verfügung zu stellen" und bei der Neuvermietung "die jetzigen Mieterinnen und Mieter berücksichtigen." Im direkten Kontakt schlagen die Investoren auch mal einen etwas raueren Ton an: "Bei euch gehen ja eh bald die Lichter aus", habe der Projektleiter ihm gesagt, erzählt Zlatko, der Gastronom.
"Der am meisten verdichtete Stadtteil"
Das klingt nicht unbedingt vertrauenerweckend in den Ohren von Eveline Madjeski, 65, die im vierten Stock mit ihrem Enkel wohnt und Wert darauf legt, "dass das hier nicht so schickimicki ist". Aus ihrer 30 Quadratmeter großen Kiezbutze will sie auf keinen Fall ausziehen - "der Junge ist voll integriert im Stadtteil und ich find' doch hier nichts mehr zu dem Preis".
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Die regierende SPD will die Investoren in die Pflicht nehmen: "Bevor nicht alle Zusagen rechtsverbindlich auf dem Tisch liegen, gibt's keine Abrissgenehmigung", verspricht Andy Grote, SPD-Fachsprecher für Stadtentwicklung. Den Neubau werde man nur genehmigen, wenn Ersatzwohnungen und ein Rückkehrrecht garantiert seien und der Altbestand ersetzt werde durch sozial geförderte Wohnungen in mindestens gleichem Umfang. Wenn sich Zuschnitte oder Wohnungsgrößen verändern, könne die Zahl etwas abweichen, aber die Fläche insgesamt müsse gleich bleiben. Dann allerdings kann Grote, der die Esso-Tanke auch "kultig" findet, in einem Abriss nichts Schlechtes sehen. "Wenn die Stadt hundert alte, marode und nicht eben günstige Wohnungen gegen hundert neue Sozialwohnungen tauschen kann, dann ist das doch ein ganz erheblicher Beitrag zur sozialen Stadtentwicklung", argumentiert der 43-jährige Rechtsanwalt. Sozialwohnungen versus Milieuschutz: Die Esso-Häuser bescheren der neuen SPD-Regierung in Hamburg einen neuartigen Konflikt. Die Sozialdemokraten haben angesichts von Wohnungsnot und galoppierenden Mietsteigerungen versprochen, jährlich 6000 neue Wohnungen in Hamburg zu bauen - sowie einen Anteil von 30 Prozent sozial gefördertem Wohnraum bei Neubauvorhaben. Um hier Erfolgsmeldungen zu produzieren, muss geklotzt werden - auch gegen die gewachsenen Strukturen.
"St. Pauli ist der am meisten verdichtete Stadtteil von Hamburg. Sollen die doch mal Sozialwohnungen in den Vierteln bauen, in denen sie wohnen!", ärgert sich Ted Gaier, semiprominenter Unterstützer der Esso-Häuser-Initiative, über die SPD-Politiker. Der Musiker (Die Goldenen Zitronen) wohnt direkt gegenüber dem bedrohten Areal an der Reeperbahn. Vom Balkon seiner WG flattert ein phosphorgrün bespraytes Bettlaken im Wind. "Esso Häuser bleiben - Investoren geht kacken!" steht darauf."

Tja ... das geht gerade in St. Pauli ab ... und an den Auspruch, Erfahrung im Umgang mit den Sozialmietern in St. Pauli zu haben, daran erinnert sich Jürgen ganz genau und dass man uns wie denen das Leben nun zur Hölle machen würde und wir aufpassen sollen, dass nicht uns oder unseren Haustieren was passiert.

Und da kann man uns hier noch so viel drohen auf alle nur erdenkliche Art und Weise ... das wurde so zu Jürgen gesagt und ging ganz entschieden zu weit ... genau genommen taten das auch schon vorher die ungerechtfertigten Mahnungen.

Preetz ist eine Kleinstadt und nicht St. Pauli, aber hier sind 100 Sozialwohnungen auch viel und die Stadt beziehungsweise der Kreis Plön werden bereits merken, was hier abgeht. Von den alten Mietern hier verschwinden immer mehr und sowas kann doch nicht angehen.

Und das wird die Stadt und den Kreis auch was kosten, denn die verschwinden ja ncht irgendwohin, sondern werden vermutlich keine Wohnung mehr finden, die in der gleichen Preislage ist wie es diese hier gewesen sind. Ich glaube nicht, dass der Kreis Plön mehr Kosten für sozialen Wohnraum haben möchte. Und ich hoffe, dass das, was ich hier schreibe, genau dort auch ankommt, wo es später teuer werden wird.

LG
Renate




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