Donnerstag, 11. September 2014

Chiwas Hufe aktuell

Allmählich wird es besser, optisch und auch sonst!


Vor ca. 1 1/2 Wochen war ja unser Schmied wieder da. Vor ein paar Tagen habe ich dann diese Bilder hier von Chiwas Hufen gemacht, die ich Euch einmal zeigen möchte.

Wie Ihr schon daran sehen könnt, wie sie oben steht, wird es allmählich, auch wenn die Folgen der letzten Hufrehe nach wie vor nicht ganz rausgewachsen sind, aber jedenfalls zum Teil.

Auf dem Foto links seht Ihr am linken Hufrand immer noch die Stelle, wo sie ein fieses Hufgeschwür gequält haben muss, also das, was ihr schon im Herbst 2013 begann, große Probleme zu machen, wie ich damals durchaus richtig erkannt hatte. Man sieht sowas aber immer erst dann, wenn es später unten rauswächst und hat dann für die Vermutung den Beweis. Hufgeschwüre sind leider oft etwas, das Pferde nach einer Hufrehe lange quälen kann. Sie bekommen sie dann leichter, weil das Hufhorn nicht stabil genug ist und jeder eingetrene Fremdkörper ganz leicht so etwas verursachen kann.

Auch der Strahl, den man nach unserem Umzug aus dem vorherigen Stall lange in Fetzen anpulen konnte, ist inzwischen wieder stabil. Die Eckstreben sehen auch gut aus und die weiße Linie wird allmählich auch schmaler als sie vorher war .. aber die ist ist noch etwas verbreitert und muss sich noch vollkommen in Form wachsen.

Das wird aber auch werden, wenn wir noch ein paar Monate Geduld haben und Chiwa geschont wird.



Wenn Chiwa den Huf aufsetzt, könnt Ihr einen weißen, schuppigen Streifen sehen, der inzwischen nicht mehr unter dem Kronrand ist, sondern sich jetzt einige Zentimeter nach unten verschoben hat.

Solche Bilder haben wir im Internet von Pferden gefunden, die eine Selenvergiftung gehabt und auskuriert haben.

Wenn bei einem Pferd zu viel Selen im Körper ist, befindet sich dieses weiße, schuppige Hufhorn unmittelbar unter dem Kronrand und kann eine langwirige chronische Selen-Rehe verursachen, die wenn man nichts ändert, im schlimmsten Fall sogar tödlich enden kann. Ich habe das bei Forenpferden schon miterlebt, dass sie an einer Selenvergiftung durch falsches Zufutter gestorben sind, weil es auch nicht einfach ist, das Zuviel an Selen wieder aus dem Pferdekörper rauszukriegen. Der Körper speichert Selen und es dauert lange, bis sich das wieder normalisiert.
Selen ist das Spurenelement, das bei zu wenig genauso Hufrehe auslösen kann wie bei zu viel.

Die meisten Müslimischungen und Pellets enthalten Selen, was im Prinzip nicht schädlich ist, denn Deutschland ist ein Selenmangelgebiet.

Gefährlich wird es nur dann, wenn beim Zusatzfutter nicht auf die richtige Menge geachtet wird und Pferde viel zu viel von diesem Futter und damit auch zu viel Selen bekommen. Das zeigt sich dann auch nicht sofort, sondern erst dann, wenn der Pferdekörper damit vollkommen übersättigt ist, was mehrere Wochen oder sogar Monate dauern kann, in denen ein Pferd derart mit Selen überfüttert wird.

Es ist auch ein Unterschied, ob Selen als rein chemische oder aber als organische Verbindung unter das Müsli oder in die Pellets gemischt wird. Eine rein chemische Verbindung muss der Körper verstoffwechseln, bei einer organischen Verbindung ist das nicht so. Da kann zu viel von einem Futterzusatz genauso wie zu viel im Futter an sich, da der Körper Dinge, die er nicht braucht, enzymatisch gar nicht spaltet (der Körper tut nichts, was ihn unsinnigerweise Energie kosten würde) und ungenutzt einfach wieder ausscheidet.

Das ist der Grund, warum Jürgen und ich ein Müsli kaufen, in dem die zugesetzten Mineralstoffe und Spurenelemente in Form von Chelat-Verbindungen enthalten sind, weil das natürliche Verbindungen sind, die der Körper erst aufspalten muss, um an diese Mineralstoffe und Spurenelemente zu kommen.
Das Problem im vorherigen Stall bestand darin, dass wir gar nicht wussten, dass die Stallbetreiber unsere Pferde auch mit wirklich großen Mengen an Light-Pellets von Holstenstolz gefüttert haben, und das sogar morgens und abends. Das bemerkten wir erst, als Chiwa auch morgens und abends Heparin-Spritzen bekommen musste, weil sie dort den ersten von zwei Hufrehe-Schüben hatte.

Wir selbst füttern neben etwas Hafer und einem bunten Mix aus Obst und Gemüse, was aus unserer täglichen Menschenküche stammt, immer noch eine einmal auf ihren Bedarf hin ausgerechnete Menge Vitalmüsli Besten Jahre von St. Hippolyt, das unter anderem auch Selen, aber in einer natürlichen Verbindung, enthält. Besonders bei Chiwa fiel uns damals auf, dass sie so große Mengen dieser Pellets bekommen hat, dass sie monatelang mindestens 3 x so viel Selen zugefüttert bekommen hat, als sie gebraucht hätte.

Aber selbst, als wir ausdrücklich darauf hingewiesen haben, dass wir nicht möchten, dass Chiwa so zugefüttert wird, wurde das später doch weiter gemacht, was wir auch wieder nur zufällig sahen, als wir einmal zu einer ungewohnten Zeit in den Stall kamen und sahen, sie füttern unsere Pferde schon wieder mit Unmengen dieser künstlichen mineralisierten Pellets zu.

Die Pellets an sich müssen einem Pferd gar nicht schaden, aber wenn der Besitzer selbst auch füttert, ist es schon einmal falsch, noch mehr zu füttern und selbst wenn dort der Besitzer nicht füttern würde, da waren generell die Mengen nicht an den Bedarf der Tiere angepasst und viel zu groß.

Deshalb gehen wir davon aus, dass Chiwas beide Hufrehe-Schübe dort nicht nur vom Schimmel oder dem Sumpfschachtelhalm, sondern auch zu viel Selen im Futter gekommen sind .. und wegen des Selens auch so schwierig ausgeheilt sind, denn sonst dauert Hufrehe nicht so lange. Bei einer Selenrehe ist es aber normal, da der Körper das Überangebot an Selen nur ganz langsam wieder abbauen kann.

....

Na ja .. dieser weiße Streifen wächst jetzt raus, Chiwas Hufe werden allmählich wieder normaler auszusehen.

Und ansonsten tut es ihr gut, nun doch mit ihrer Prima alleine zu laufen und die beiden männlichen Kollegen nur übern Zaun in der Nähe zu haben.

Irgendwie klappt es besser. Prima selbst ist so mehr auf Chiwa fixiert und lässt sie dann auch leichter mit neben sich Heu fressen. Vorher wurde Chiwa eigentlich von allen anderen Pferden viel weg gejagt, was sicher nicht so einfach für sie war.

Sie hat so mehr Ruhe und beginnt wieder, nicht nur zu gehen, sondern freiwillig auch zu rennen. Gestern Abend, als Jürgen Prima von der Weide holte, war es sogar plötzlich Chiwa, die im Galopp hinterher kam, am Zaun buckelte und laut wieherte.

Das ist für mich zwar wieder die Situation, dass ich beim Führen sehr mit ihr diskutieren muss, mir nicht wegzulaufen, aber es freut mich trotzdem immer, wenn meine Chiwa wieder die wilde Maus wird, die ich kenne, denn das heißt auch, sie wird wieder ganz gesund. Und so soll es ja auch sein.

LG Renate

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