Mittwoch, 11. März 2015

Reit- und Pflegebeteiligungen

Meine Erfahrungen damit sind durchgängig negativ


Unlängst lief mir völlig zufällig beim Suchen nach einer anderen Wohnung die Anzeige eines jungen Mädchens über den Weg, die nach einem Pferd zum Liebhaben suchte. Ich dachte, liest sich ja nett, vielleicht wäre sie jemand, die uns bei Eignung bei den Pferden mal etwas Luft verschaffen könnte.

Aber weit gefehlt. Wir haben sie an dem Tag getroffen. Sie wirkte ein wenig ängstlich und hätte schon aus dem Grund so einiges an Gemeinschaftsarbeit gebraucht, damit wir bei doch nicht eben einfachen Pferden wie Prima, Chiwa und Saili dieses Mädchen mit den Tieren alleine lassen könnten. Aber schon am kommenden Tag fühlte sie sich krank. Habe ihr gute Besserung gewünscht und hörte dann lange nichs mehr.

Dann plötzlich bei Facebook die Meldung, ob sie ein paar Tage später kommen könnte. Ich habe schon eher zögerlich ja gesagt, aber sie kam wieder nicht, hätte Kopfweh und ihre Mama hätte gesagt, da darf sie nicht raus und auch nicht in die Schule. Das ist nun schon wieder mindestens zwei bis drei Wochen her.

Wenn sie mich nochmal fragen sollte, werde ich nein sagen.

Freudinnen und Bekannte, die gern ab und zu mal mitkommen, um mit den Pferden zu tüdeln und sogar sicher damit umgehen können, haben wir eigentlich schon, nur ist keine darunter, die nun wirklich so viel Zeit hätte, sich mit uns gemeinsam in Zukunft um die Pferde zu kümmern, aber genau das verstehen Jürgen und ich unter einer Reit- und Pflegebeteiligung. So eine Person sollte wie wir an den Pferden hängen und sich dafür verantwortlich fühlen und uns, wenn sie denn sowas will, natürlich eine Hilfe sein. Schließlich kostet sie der Umgang mit dem Pferd keinen Cent.

Aber jemand, der uns, wenn er denn mal Bock auf Pferde hat, nur unsere Zeit stiehlt, sowas brauchen wir echt nicht als Reit- und Pflegebeteiligung, weder als Teenager noch erwachsen.
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Wobei ich bei den Vorgängern wäre.

Die letzte Reitbeteiligung, die ich noch für Reno hatte, hat mir nur Arbeit gemacht. Ich musste sie laufend beim Reiten führen, weil sie mir wörtlich sagte, auf dem Pferd hätte sie Todesangst ... so viel Angst habe nichtmal ich auf einem Pferd und war bei Reno auf jeden Fall in der Lage, ihn im Schritt auf dem Reitplatz in jede Ecke und um jedes Bauhütchen rum zu reiten, wo ich auch hin wollte, und zwar ohne Angst zu haben, nichtmal vorm Runterfallen, die hatte ich nur, wenn er antrabte, weil ich nunmal leider nicht gut reiten kann, hat mir nie wirklich gelegen. Auch dieses Mädchen bezahlte nichts, aber als ich die Pferde von Wellsee nach Nettelsee holte, war ihr schon das Benzingeld zu teuer, um auch nach Nettelsee zu fahren. Sie kam dann nicht mehr.

Die davor ritt ihn eine Weile sehr viel ... zu viel, wie ich später erfahren habe. Ich habe mich damals oft gewundert, weil seine Hufe so kaputt gingen, bis ich später raus fand, dass dieses Mädchen Reno von Wellsee aus über Moorsee bis nach Meimersdorf geritten hat, um von dort aus mit ihrer Freundin und deren Pferd auszureiten ... und dann wieder zurück. Aber als sie sich dann zum ersten Mal verliebte, hat sie Reno von heute auf morgen einfach links liegen lassen.

Davor kam kurz eine ältere Frau zu Reno, die meine Tochter mitbrachte. Die ging in meinen Augen zu rasch mit Reno um. Er war wütend. Das war in Pohnsdorf. Als sie sich Reno dann auf dem dortigen Reitplatz in den Weg stellte, nahm er wutschnaubend Anlauf und sprang über ihren Kopf über den Reitplatzzaun und gleich über den Weg dahinter auch über den Weidezaun und weg war er. Die Frau haben wir nie wiedergesehen. Ich hätte mich vor Lachen auf den Boden schmeißen können, wie Reno die fertig gemacht hat.

Davor hatte ich eine erwachsene Frau, die mir sogar eine Kleinigkeit für Reno bezahlte. Sie hatte ein über 30 Jahre altes nicht mehr reitbares eigenes Pferd. Als wir von Klein Barkau nach Wellsee gingen, habe ich ihr einen Zettel in ihren Sattelschrank gelegt, sie möchte mich mal unbedingt anrufen .. direkt auf die Putzkiste. Sie hat es wochenlang nicht gefunden. Dass sie Reno als Reitbeteiligung bekommen hat, hatte den Grund, dass er geritten werden sollte, weil Esther zwei Pferde zu viel waren, denn da hatten wir schon unseren Enkel Raphael. Aber wer wochenlang nichtmal in den Stall kommt, um sein eigenes Pferd zu besuchen und keine Putzkiste braucht, der reitet nicht regelmäßig.

Vorher war eine Freundin von Esther Reno recht gut und oft geritten, aber die hatte einen Unfall, als sie nur im Badeanzug auf dem ungesattelten Reno zu einem Strand reiten wollte und ein Hund ihn anbellte. Er scheute und sie brach sich den Arm, sehr kompliziert. Danach hatte sie Angst zu reiten.

Die Freundinnen von Esther davor waren welche, die als Kinder ständig bei uns und den Pferden waren. Die sind auch viel auf Reno, Chiwa oder auch mal Nixe geritten, aber dennoch ist keine wirklich dabei geblieben. Die enge Beziehung zu meinen Töchtern hörte irgendwann auf und sie kamen dann nicht mehr.

Ganz krass war eine Arbeitskollegin meines Ex, die Taxi fuhr. Die war so drauf, dass sie nur an herrlichen Sommersonntagen immer dann reiten kam, wenn ich auch gern reiten wollte, und zwar auf Nixe. Wer braucht sowas? Ich hatte immer das Gefühl, sie würde am liebsten vorher anrufen und ein fertig gestriegeltes und gesatteltes Pferd für ihren Sonntagsausritt bestellen, klar umsonst. Wer braucht sowas?
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Tja ... wir kennen auch eine ganz liebevolle Tüdelbeteiligung für ein sehr altes Pferd jetzt im neuen Stall, aber das ist nicht unsere ... aber ich glaube, das ist eine echte Seltenheit.

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Und unter den wirklich aktiven Reitbeteiligungen haben mich auch zwei sehr enttäuscht, die ich kennengelernt habe .. die eine ritt ein Pferd mit Hufreheneigung, aber als der alte Mann, dem das Tier gehörte, schwer krank wurde und seinen Hof aufgeben musste, hat sie das Pferd nicht gekauft, obwohl ihr Mann und sie beide einen gut bezahlten Vollzeitjob hatten ... weil das Risiko, dass er wieder Hufrehe kriegt und das teuer wird, ihr zu groß war. Das Pferd wurde dann sehr alt an eine Reitschule verkauft. Ich hätte das nie und nimmer von diesem Mädchen gedacht, dass sie ihn so im Stich lassen würde.

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Tja und eine andere Reitbeteiligung hat auch nein zum Kauf ihres Beteiligungspferdes, um das sie sich wirklich intensiv gekümmert hat, gesagt, als sich herausstellte, dass dieses Pferd etwas mit den Beinen hat. Traurig, finde ich.

So viele Menschen behaupten, dass sie Pferde über alles lieben.

Viele Reitbeteiligungen hätten sicherlich die Möglichkeit, eins vollkommen kostenlos zu lieben, weil deren Besitzer ein wenig Hilfe suchen .. aber ich habe bisher nur eine, und das war keine von unseren Pferden, kennengelernt, die auch so fühlt.

Finde ich schade und überlege, warum das eigentlich so ist.

Ich kriege ja auch von vielen anderen Menschen mit, dass sie immer wieder neu nach einer Reit- oder Pflegebeteiligung suchen.

Ich nicht mehr .. ich hab mich nur wieder von einer Anzeige einlullen lassen, hätte es aber besser wissen müssen.

LG
Renate
 

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