Montag, 11. Februar 2013

Verdorbenes Pferdefutter


Aus gegebenem Anlass - werde später mehr im privaten Themenbereich erzählen, wenn ich wieder Pferdebilder zeige - möchte ich heute noch einmal eindringlich darauf hinweisen, dass verdorbenes Pferdefutter schwere Krankheiten wie Hufrehe oder Kolik und vieles bis hin zu Todesfällen wie einer Kolik mit Darmverschlingung nach sich ziehen kann.

Eine Darmverschlingung kann dadurch entstehen, dass manche Teile im Pferdedarm leichter oder schwerer werden. Das kann passieren, wenn Schweres wie viel Sand im Darm landen, weil zu viel Sand mit dem Futter aufgenommen wurde, aber auch durch Aufgasen leichter werden wie bei verdorbenem Futter, das schimmelig oder gärig und so weiter ist.

Hufrehe entsteht auch sehr leicht durch Verschiebungen des ph-Werts im Darm und Veränderungen der Bakterienstämme und den Endotoxinen, die dann dadurch ins Pferd kommen. Auch das Sommerekzem und andere Stoffwechselstörungen werden durch sowas gefördert.

Vorsicht geboten ist bei Futter, das gärt oder schimmelt, egal was es ist. Das kann passieren, wenn ein Müsli oder der Hafer in einer zu feuchten Umgebung zu lange steht und fault oder Möhren, Äpfel und dergleichen schlecht werden. Auch angefrorenes Futter wie Möhren oder Rote Beete, die in nicht frostsicheren Räumen gelagert werden, kann sehr gefährlich werden, auch wenn ich nicht ganz genau weiß, was sich darin bildet.

Heulage ist sehr schwer herzustellen. Wenn Heulage in Ordnung ist, dann kann das ein sehr gutes Futter sein. Aber ich habe mir einmal im Fachbuch Pferdefütterung von Meyer-Coenen durchgelesen, wie schwierig es ist, gute Heulage herzustellen. Aber heute machen so viele Menschen Heulage einfach so, weil sie denken, die muss nicht so lange trocknen wie Heu, dann Folie rum und schon wäre die gut. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das in keiner Weise so ist, da kann so viel schief gehen.

Bei Heulage denke ich, dass es deshalb so oft Probleme damit gibt, weil heute jeder Hans und Franz meint, welche machen zu können, ohne eine Ausbildung und auch die entsprechenden Geräte und genug Zeit zu haben, sie gut zu machen, denn bei Heulage kommt es sehr auf den Erntezeitpunkt, die Anwelkzeit und vieles mehr an, alles Dinge, die Privatmenschen gar nicht einhalten können, weil Ihnen genug Freizeit und vor allen Dingen die geeigneten Maschinen fehlen.

Heu muss nur lange genug Sonne kriegen, oft genug gewendet werden, lange genug liegen und nach dem Zusammenwickeln oder in Ballen pressen dann schön luftig und trocken liegen und gut ablagern, mindestens 2 Monate, bevor man es verfüttert. Das ist in meinen Augen auch für Laien viel einfacher.

Ich habe auch schon erlebt, dass Heu schimmelt. Das passiert, wenn es zu eng gelagert wird, nass wurde und dann feucht eingerollt wurde. Das kann auch bei Stroh passieren.

Sehr gefährlich ist auch Heu und Stroh, dass nicht abgelagert ist und zu frisch verfüttert wird.

Andere Fehlgärungen können durch zu viel Klee, junges Gras, Obst und große Mengen Kraftfutter - bei einem Großpferd mehr als 3 kg - entstehen, selbst wenn nichts davon schlecht ist.

Also immer aufpassen, Pferde sind sehr empfindlich. Genauso wie zum Beispiel Kaninchen und Meerschweinchen haben sie als Monogastrier einen extrem empfindlichen Verdauungstrakt und können an falscher Fütterung mit Pech sogar sehr leicht sterben.

Eine Kolik-Op kostet tausende Euro und viele Menschen können es nicht bezahlen, wenn ein Pferd so etwas brauchen würde und falsche Fütterung kann ein Grund sein, dass so etwas passiert.

Hufrehe, die auch davon kommen kann, was mein Pony ja hat, ist dagegen noch harmlos, auch wenn die auch mit sehr viel Pech irgendwann tödlich enden kann.

LG
Renate

2 Kommentare:

  1. Ich sage immer: Was ich den Tieren gebe, muss ich im Zweifelsfall auch selbst essen wollen. (Gut, beim Heu und Stroh wird es für den Menschen natürlich schwierig, das gebe ich zu.) Aber wenn ich das Wasser oder die Nahrung selbst aufgrund der "Frische" unappetitlich finde, würde ich sie keinem Tier geben.

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  2. Das stimmt Achim .. wir hatten einen Todesfall mit Kolik im Stall ... armes Pferdi. Mein Pony hat "nur" nach 8 Jahren, wo sie sich wieder sehr gut erholt hatte, im Winter ohne dass sie Klee oder zu viel junges Gras gefressen hätte (das ist bei Pferden, die zu Hufrehe neigen, gefährlich), wieder Hufrehe bekommen. Heul. Das Tückische an Heulage ist, die ist von Natur aus feucht und man merkt es nicht unbedingt, wenn durch Fehlgärungen was nicht stimmt. Beim Heu sieht man es leichter.

    LG
    Renate

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